Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] de Serres Raht anderthalb Schuch von einander
Schnüre Paralell-weise den Platz durch/ und so dann
wider Creutzweise nach der Zwerch andere Schnür/ in
gleicher Distanz aufgezogen/ daß allerseits gleichwinck-
lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang
erscheinen/ alsdann hat man ein eisern Jnstrument for-
mirt/ wie der Zimmerleute grosse Bohrer/ unten etwas
rundlich zugespitzt und wol gestählet in die drey Schuche
lang/ und so dick wie ein ziemlicher Hauenstiehl; der
oberste Theil hat ein starckes Zwerch-Holtz/ wie ein
Näbinger/ damit man ihn mit Händen regieren und
eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal
so tief als das andere in die Erden gehe/ so wird an
dem Ort/ welches ausserhalb der Erden bleiben soll/ ein
starckes Zwerch-Eisen/ wie an einem Knebelspieß (a-
ber ohne Schärffe) angeschmidtet/ darauf kan man
auch im Einsencken den einen Fuß setzen/ damit es de-
sto geschwinder in die Erden dringe; doch ist zu wissen/
daß zu den Würtzlingen eine stärckere und dickere eiser-
ne Stangen oder Starrstecken vonnöthen; weil die
Wurtzen einen grossen Platz/ damit man sie nicht ab-
reisse/ haben müssen; mit diesem nun/ macht man zwi-
schen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa-
cia,
just in die Mitte/ die Löcher in gehöriger gleicher
Tiefe/ senckt die beschnittene Würtzling oder Satzreben
gemählich und sanfft hinein/ und schliesst hernach die
Oeffnung wieder mit Erden zu.

Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue-
nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder ü-
bel zugerichteten Gründen auf diese Weise die jungen
Reben/ mit oder ohne Wurtzen einsencken wolte/
würde sich sehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher
zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß sich
diese Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnüren
unbequemlich practiciren läst/ aus Ursach man gleich-
sam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein-
richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei-
ne Rebschnur/ wie die Gärtner brauchen/ gerad und
starck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer
gewissen Maß einlegt/ und so eine Reyhe fertig/ also
[Spaltenumbruch] mit den andern fortfähret/ es soll geschwinder und un-
mühsamer abgehen.

Wird man nun die Weinstöcke in eine solche Ord-
nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoseliges an-
genehmes Ansehen/ sondern ist auch alle Arbeit desto
leichter zu verrichten. Wann aber die Reben schon grosse
Wurtzen haben/ die in denen auf solche Weise gebohrten
Löchern leichtlich brechen; ists gewisser/ man mache
Gräfften/ und lege sie nacheinander in einer Weitschafft
und guten Ordnung ein/ so bekommen sie besser/ und
wird die Wurtzel nicht zerdrümmert/ die man doch ei-
nen Weg als den andern/ unten mit einem scharffen
glatten Messer ein wenig abstutzen muß/ so ziehen sie
der Erden Safft desto geschwinder an sich. Dabey ist
auch der Erden Eigenschafft/ ob sie sandicht/ leimicht/
eben oder abhangicht ist/ da man die Gräben an einem
Ort etwas seuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu
tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo solche
mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen
Schaden bringt.

Von denen Sätzlingen müssen die obersten schwa-
chen Gipfel/ so die Alten flagella genannt/ abgeschnit-
ten werden/ weil sie unfruchtbar sind/ und nur von den
Winden umgetrieben/ das Stämmlein nicht gerne ein-
wurtzen lassen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am
nächsten sind/ ist die beste Fruchtbarkeit zu hoffen/ und
zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes
Holtz bey jeglichem Sätzling haben wollen/ nicht eben
als ob solches so viel zur Feuchtigkeit nothwendig wäre/
sondern sich vor der Betrieger Arglistigkeit vorzusehen/
denn wo dieses Zeichen nicht zu sehen/ konnten sie aus
einer langen Reben 2 oder 3 Sätzlinge machen/ und al-
so den Kauffer hinders Liecht führen/ welches aber/
wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht
geschehen kan. Jst auch Herr de Serres neben denen
Alten der Meinung/ daß es besser sey/ man setze die
Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all-
gemeinen und üblichen Brauch/ weil sie viel eher beklei-
ben/ und der Safft viel leichter gerad übersich steigt/
als wann er erst durch krumme Abwege fortdringen sol-
le/ faulet auch nicht so gerne.

Cap. X.
Wie die Weinstöcke/ sonderlich die jungen/ zu schneiden.
[Spaltenumbruch]

ETliche wollen/ daß diese Weingart-Arbeit von
einem Esel sey erfunden worden/ der (wie Pierius
Valerianus
meldet) als er ohngefehr in einen
Weinberg kommen und hungerig gewesen/ hab er die
Reben abgebissen/ so gut er gekonnt. Und als der Herr
des Weinberges vermerckt/ daß diese abgebissene und
seiner Meinung nach verderbte Reben/ auf künfftigen
Herbst/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/
hab ers öffter also mit Fleiß geschnitten/ daraus die gu-
te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher
werden Bacchus und Silenus die Wein-Götzen auf ei-
nen Esel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden
belangt/ so haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die
Grasmucken singen/ so sey es Zeit Weinstöcke zu schnei-
den/ so von alten Stöcken zu verstehen/ denn die jungen
betreffende:

So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er-
[Spaltenumbruch] den herum vergleicht hat/ werden sie 4 oder 5 Finger
hoch über der Erden abgeschnitten/ und ihnen 2 oder aufs
höchste drey Augen gelassen; wann man sie hauet/ schnei-
det man die Wurtzen/ so oben an austreiben/ gantz hin-
weg/ denn sie werden bald von des Sommers Hitze be-
schädiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er solle)
in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht
geschihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das übri-
ge Hauen hat keine gewisse Maß/ muß aber so offt ge-
schehen/ als offt man sihet/ daß Gras und Unkraut sich
ungebetten zu gast laden will/ solchen wieder die Thür
zu weisen und es auszutilgen; oder wann der Wein-
garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ so
meistes nach grossen Platz-Regen/ wann der Grund
leimicht ist/ zu geschehen pfleget/ sonderlich soll das
Hauen/ wo möglich/ angestellt seyn/ wann ein naher Re-
gen zu hoffen ist; vornemlich ist sehr gut/ wann man

dieses

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] de Serres Raht anderthalb Schuch von einander
Schnuͤre Paralell-weiſe den Platz durch/ und ſo dann
wider Creutzweiſe nach der Zwerch andere Schnuͤr/ in
gleicher Diſtanz aufgezogen/ daß allerſeits gleichwinck-
lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang
erſcheinen/ alsdann hat man ein eiſern Jnſtrument for-
mirt/ wie der Zimmerleute groſſe Bohrer/ unten etwas
rundlich zugeſpitzt und wol geſtaͤhlet in die drey Schuche
lang/ und ſo dick wie ein ziemlicher Hauenſtiehl; der
oberſte Theil hat ein ſtarckes Zwerch-Holtz/ wie ein
Naͤbinger/ damit man ihn mit Haͤnden regieren und
eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal
ſo tief als das andere in die Erden gehe/ ſo wird an
dem Ort/ welches auſſerhalb der Erden bleiben ſoll/ ein
ſtarckes Zwerch-Eiſen/ wie an einem Knebelſpieß (a-
ber ohne Schaͤrffe) angeſchmidtet/ darauf kan man
auch im Einſencken den einen Fuß ſetzen/ damit es de-
ſto geſchwinder in die Erden dringe; doch iſt zu wiſſen/
daß zu den Wuͤrtzlingen eine ſtaͤrckere und dickere eiſer-
ne Stangen oder Starrſtecken vonnoͤthen; weil die
Wurtzen einen groſſen Platz/ damit man ſie nicht ab-
reiſſe/ haben muͤſſen; mit dieſem nun/ macht man zwi-
ſchen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa-
cia,
juſt in die Mitte/ die Loͤcher in gehoͤriger gleicher
Tiefe/ ſenckt die beſchnittene Wuͤrtzling oder Satzreben
gemaͤhlich und ſanfft hinein/ und ſchlieſſt hernach die
Oeffnung wieder mit Erden zu.

Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue-
nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder uͤ-
bel zugerichteten Gruͤnden auf dieſe Weiſe die jungen
Reben/ mit oder ohne Wurtzen einſencken wolte/
wuͤrde ſich ſehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher
zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß ſich
dieſe Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnuͤren
unbequemlich practiciren laͤſt/ aus Urſach man gleich-
ſam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein-
richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei-
ne Rebſchnur/ wie die Gaͤrtner brauchen/ gerad und
ſtarck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer
gewiſſen Maß einlegt/ und ſo eine Reyhe fertig/ alſo
[Spaltenumbruch] mit den andern fortfaͤhret/ es ſoll geſchwinder und un-
muͤhſamer abgehen.

Wird man nun die Weinſtoͤcke in eine ſolche Ord-
nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoſeliges an-
genehmes Anſehen/ ſondern iſt auch alle Arbeit deſto
leichter zu verrichten. Wann aber die Reben ſchon groſſe
Wurtzen haben/ die in denen auf ſolche Weiſe gebohrten
Loͤchern leichtlich brechen; iſts gewiſſer/ man mache
Graͤfften/ und lege ſie nacheinander in einer Weitſchafft
und guten Ordnung ein/ ſo bekommen ſie beſſer/ und
wird die Wurtzel nicht zerdruͤmmert/ die man doch ei-
nen Weg als den andern/ unten mit einem ſcharffen
glatten Meſſer ein wenig abſtutzen muß/ ſo ziehen ſie
der Erden Safft deſto geſchwinder an ſich. Dabey iſt
auch der Erden Eigenſchafft/ ob ſie ſandicht/ leimicht/
eben oder abhangicht iſt/ da man die Graͤben an einem
Ort etwas ſeuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu
tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo ſolche
mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen
Schaden bringt.

Von denen Saͤtzlingen muͤſſen die oberſten ſchwa-
chen Gipfel/ ſo die Alten flagella genannt/ abgeſchnit-
ten werden/ weil ſie unfruchtbar ſind/ und nur von den
Winden umgetrieben/ das Staͤmmlein nicht gerne ein-
wurtzen laſſen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am
naͤchſten ſind/ iſt die beſte Fruchtbarkeit zu hoffen/ und
zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes
Holtz bey jeglichem Saͤtzling haben wollen/ nicht eben
als ob ſolches ſo viel zur Feuchtigkeit nothwendig waͤre/
ſondern ſich vor der Betrieger Argliſtigkeit vorzuſehen/
denn wo dieſes Zeichen nicht zu ſehen/ konnten ſie aus
einer langen Reben 2 oder 3 Saͤtzlinge machen/ und al-
ſo den Kauffer hinders Liecht fuͤhren/ welches aber/
wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht
geſchehen kan. Jſt auch Herr de Serres neben denen
Alten der Meinung/ daß es beſſer ſey/ man ſetze die
Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all-
gemeinen und uͤblichen Brauch/ weil ſie viel eher beklei-
ben/ und der Safft viel leichter gerad uͤberſich ſteigt/
als wann er erſt durch krumme Abwege fortdringen ſol-
le/ faulet auch nicht ſo gerne.

Cap. X.
Wie die Weinſtoͤcke/ ſonderlich die jungen/ zu ſchneiden.
[Spaltenumbruch]

ETliche wollen/ daß dieſe Weingart-Arbeit von
einem Eſel ſey erfunden worden/ der (wie Pierius
Valerianus
meldet) als er ohngefehr in einen
Weinberg kommen und hungerig geweſen/ hab er die
Reben abgebiſſen/ ſo gut er gekonnt. Und als der Herr
des Weinberges vermerckt/ daß dieſe abgebiſſene und
ſeiner Meinung nach verderbte Reben/ auf kuͤnfftigen
Herbſt/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/
hab ers oͤffter alſo mit Fleiß geſchnitten/ daraus die gu-
te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher
werden Bacchus und Silenus die Wein-Goͤtzen auf ei-
nen Eſel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden
belangt/ ſo haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die
Grasmucken ſingen/ ſo ſey es Zeit Weinſtoͤcke zu ſchnei-
den/ ſo von alten Stoͤcken zu verſtehen/ denn die jungen
betreffende:

So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er-
[Spaltenumbruch] den herum vergleicht hat/ werden ſie 4 oder 5 Finger
hoch uͤber der Erden abgeſchnitten/ und ihnen 2 oder aufs
hoͤchſte drey Augen gelaſſen; wann man ſie hauet/ ſchnei-
det man die Wurtzen/ ſo oben an austreiben/ gantz hin-
weg/ denn ſie werden bald von des Sommers Hitze be-
ſchaͤdiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er ſolle)
in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht
geſchihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das uͤbri-
ge Hauen hat keine gewiſſe Maß/ muß aber ſo offt ge-
ſchehen/ als offt man ſihet/ daß Gras und Unkraut ſich
ungebetten zu gaſt laden will/ ſolchen wieder die Thuͤr
zu weiſen und es auszutilgen; oder wann der Wein-
garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ ſo
meiſtes nach groſſen Platz-Regen/ wann der Grund
leimicht iſt/ zu geſchehen pfleget/ ſonderlich ſoll das
Hauen/ wo moͤglich/ angeſtellt ſeyn/ wann ein naher Re-
gen zu hoffen iſt; vornemlich iſt ſehr gut/ wann man

dieſes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0354" n="336"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi></fw><lb/><cb/><hi rendition="#aq">de Serres</hi> Raht anderthalb Schuch von einander<lb/>
Schnu&#x0364;re <hi rendition="#aq">Paralell-</hi>wei&#x017F;e den Platz durch/ und &#x017F;o dann<lb/>
wider Creutzwei&#x017F;e nach der Zwerch andere Schnu&#x0364;r/ in<lb/>
gleicher <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tanz</hi> aufgezogen/ daß aller&#x017F;eits gleichwinck-<lb/>
lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang<lb/>
er&#x017F;cheinen/ alsdann hat man ein ei&#x017F;ern Jn&#x017F;trument for-<lb/>
mirt/ wie der Zimmerleute gro&#x017F;&#x017F;e Bohrer/ unten etwas<lb/>
rundlich zuge&#x017F;pitzt und wol ge&#x017F;ta&#x0364;hlet in die drey Schuche<lb/>
lang/ und &#x017F;o dick wie ein ziemlicher Hauen&#x017F;tiehl; der<lb/>
ober&#x017F;te Theil hat ein &#x017F;tarckes Zwerch-Holtz/ wie ein<lb/>
Na&#x0364;binger/ damit man ihn mit Ha&#x0364;nden regieren und<lb/>
eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal<lb/>
&#x017F;o tief als das andere in die Erden gehe/ &#x017F;o wird an<lb/>
dem Ort/ welches au&#x017F;&#x017F;erhalb der Erden bleiben &#x017F;oll/ ein<lb/>
&#x017F;tarckes Zwerch-Ei&#x017F;en/ wie an einem Knebel&#x017F;pieß (a-<lb/>
ber ohne Scha&#x0364;rffe) ange&#x017F;chmidtet/ darauf kan man<lb/>
auch im Ein&#x017F;encken den einen Fuß &#x017F;etzen/ damit es de-<lb/>
&#x017F;to ge&#x017F;chwinder in die Erden dringe; doch i&#x017F;t zu wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
daß zu den Wu&#x0364;rtzlingen eine &#x017F;ta&#x0364;rckere und dickere ei&#x017F;er-<lb/>
ne Stangen oder Starr&#x017F;tecken vonno&#x0364;then; weil die<lb/>
Wurtzen einen gro&#x017F;&#x017F;en Platz/ damit man &#x017F;ie nicht ab-<lb/>
rei&#x017F;&#x017F;e/ haben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; mit die&#x017F;em nun/ macht man zwi-<lb/>
&#x017F;chen die von den Stricken gezogenen viereckichte <hi rendition="#aq">Spa-<lb/>
cia,</hi> ju&#x017F;t in die Mitte/ die Lo&#x0364;cher in geho&#x0364;riger gleicher<lb/>
Tiefe/ &#x017F;enckt die be&#x017F;chnittene Wu&#x0364;rtzling oder Satzreben<lb/>
gema&#x0364;hlich und &#x017F;anfft hinein/ und &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;t hernach die<lb/>
Oeffnung wieder mit Erden zu.</p><lb/>
            <p>Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue-<lb/>
nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder u&#x0364;-<lb/>
bel zugerichteten Gru&#x0364;nden auf die&#x017F;e Wei&#x017F;e die jungen<lb/>
Reben/ mit oder ohne Wurtzen ein&#x017F;encken wolte/<lb/>
wu&#x0364;rde &#x017F;ich &#x017F;ehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher<lb/>
zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß &#x017F;ich<lb/>
die&#x017F;e Herrn <hi rendition="#aq">de Serres</hi> Meynung/ mit den Schnu&#x0364;ren<lb/>
unbequemlich practiciren la&#x0364;&#x017F;t/ aus Ur&#x017F;ach man gleich-<lb/>
&#x017F;am in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein-<lb/>
richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei-<lb/>
ne Reb&#x017F;chnur/ wie die Ga&#x0364;rtner brauchen/ gerad und<lb/>
&#x017F;tarck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Maß einlegt/ und &#x017F;o eine Reyhe fertig/ al&#x017F;o<lb/><cb/>
mit den andern fortfa&#x0364;hret/ es &#x017F;oll ge&#x017F;chwinder und un-<lb/>
mu&#x0364;h&#x017F;amer abgehen.</p><lb/>
            <p>Wird man nun die Wein&#x017F;to&#x0364;cke in eine &#x017F;olche Ord-<lb/>
nung bringen/ gibt es nicht allein ein holo&#x017F;eliges an-<lb/>
genehmes An&#x017F;ehen/ &#x017F;ondern i&#x017F;t auch alle Arbeit de&#x017F;to<lb/>
leichter zu verrichten. Wann aber die Reben &#x017F;chon gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Wurtzen haben/ die in denen auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e gebohrten<lb/>
Lo&#x0364;chern leichtlich brechen; i&#x017F;ts gewi&#x017F;&#x017F;er/ man mache<lb/>
Gra&#x0364;fften/ und lege &#x017F;ie nacheinander in einer Weit&#x017F;chafft<lb/>
und guten Ordnung ein/ &#x017F;o bekommen &#x017F;ie be&#x017F;&#x017F;er/ und<lb/>
wird die Wurtzel nicht zerdru&#x0364;mmert/ die man doch ei-<lb/>
nen Weg als den andern/ unten mit einem &#x017F;charffen<lb/>
glatten Me&#x017F;&#x017F;er ein wenig ab&#x017F;tutzen muß/ &#x017F;o ziehen &#x017F;ie<lb/>
der Erden Safft de&#x017F;to ge&#x017F;chwinder an &#x017F;ich. Dabey i&#x017F;t<lb/>
auch der Erden Eigen&#x017F;chafft/ ob &#x017F;ie &#x017F;andicht/ leimicht/<lb/>
eben oder abhangicht i&#x017F;t/ da man die Gra&#x0364;ben an einem<lb/>
Ort etwas &#x017F;euchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu<lb/>
tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo &#x017F;olche<lb/>
mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen<lb/>
Schaden bringt.</p><lb/>
            <p>Von denen Sa&#x0364;tzlingen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die ober&#x017F;ten &#x017F;chwa-<lb/>
chen Gipfel/ &#x017F;o die Alten <hi rendition="#aq">flagella</hi> genannt/ abge&#x017F;chnit-<lb/>
ten werden/ weil &#x017F;ie unfruchtbar &#x017F;ind/ und nur von den<lb/>
Winden umgetrieben/ das Sta&#x0364;mmlein nicht gerne ein-<lb/>
wurtzen la&#x017F;&#x017F;en. Von den Augen/ die dem alten Holtz am<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;ind/ i&#x017F;t die be&#x017F;te Fruchtbarkeit zu hoffen/ und<lb/>
zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes<lb/>
Holtz bey jeglichem Sa&#x0364;tzling haben wollen/ nicht eben<lb/>
als ob &#x017F;olches &#x017F;o viel zur Feuchtigkeit nothwendig wa&#x0364;re/<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;ich vor der Betrieger Argli&#x017F;tigkeit vorzu&#x017F;ehen/<lb/>
denn wo die&#x017F;es Zeichen nicht zu &#x017F;ehen/ konnten &#x017F;ie aus<lb/>
einer langen Reben 2 oder 3 Sa&#x0364;tzlinge machen/ und al-<lb/>
&#x017F;o den Kauffer hinders Liecht fu&#x0364;hren/ welches aber/<lb/>
wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht<lb/>
ge&#x017F;chehen kan. J&#x017F;t auch Herr <hi rendition="#aq">de Serres</hi> neben denen<lb/>
Alten der Meinung/ daß es be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ey/ man &#x017F;etze die<lb/>
Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all-<lb/>
gemeinen und u&#x0364;blichen Brauch/ weil &#x017F;ie viel eher beklei-<lb/>
ben/ und der Safft viel leichter gerad u&#x0364;ber&#x017F;ich &#x017F;teigt/<lb/>
als wann er er&#x017F;t durch krumme Abwege fortdringen &#x017F;ol-<lb/>
le/ faulet auch nicht &#x017F;o gerne.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi></hi> X.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Wie die Wein&#x017F;to&#x0364;cke/ &#x017F;onderlich die jungen/ zu &#x017F;chneiden.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>Tliche wollen/ daß die&#x017F;e Weingart-Arbeit von<lb/>
einem E&#x017F;el &#x017F;ey erfunden worden/ der (wie <hi rendition="#aq">Pierius<lb/>
Valerianus</hi> meldet) als er ohngefehr in einen<lb/>
Weinberg kommen und hungerig gewe&#x017F;en/ hab er die<lb/>
Reben abgebi&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o gut er gekonnt. Und als der Herr<lb/>
des Weinberges vermerckt/ daß die&#x017F;e abgebi&#x017F;&#x017F;ene und<lb/>
&#x017F;einer Meinung nach verderbte Reben/ auf ku&#x0364;nfftigen<lb/>
Herb&#x017F;t/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/<lb/>
hab ers o&#x0364;ffter al&#x017F;o mit Fleiß ge&#x017F;chnitten/ daraus die gu-<lb/>
te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher<lb/>
werden <hi rendition="#aq">Bacchus</hi> und <hi rendition="#aq">Silenus</hi> die Wein-Go&#x0364;tzen auf ei-<lb/>
nen E&#x017F;el reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden<lb/>
belangt/ &#x017F;o haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die<lb/>
Grasmucken &#x017F;ingen/ &#x017F;o &#x017F;ey es Zeit Wein&#x017F;to&#x0364;cke zu &#x017F;chnei-<lb/>
den/ &#x017F;o von alten Sto&#x0364;cken zu ver&#x017F;tehen/ denn die jungen<lb/>
betreffende:</p><lb/>
            <p>So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er-<lb/><cb/>
den herum vergleicht hat/ werden &#x017F;ie 4 oder 5 Finger<lb/>
hoch u&#x0364;ber der Erden abge&#x017F;chnitten/ und ihnen 2 oder aufs<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;te drey Augen gela&#x017F;&#x017F;en; wann man &#x017F;ie hauet/ &#x017F;chnei-<lb/>
det man die Wurtzen/ &#x017F;o oben an austreiben/ gantz hin-<lb/>
weg/ denn &#x017F;ie werden bald von des Sommers Hitze be-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;diget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er &#x017F;olle)<lb/>
in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht<lb/>
ge&#x017F;chihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das u&#x0364;bri-<lb/>
ge Hauen hat keine gewi&#x017F;&#x017F;e Maß/ muß aber &#x017F;o offt ge-<lb/>
&#x017F;chehen/ als offt man &#x017F;ihet/ daß Gras und Unkraut &#x017F;ich<lb/>
ungebetten zu ga&#x017F;t laden will/ &#x017F;olchen wieder die Thu&#x0364;r<lb/>
zu wei&#x017F;en und es auszutilgen; oder wann der Wein-<lb/>
garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ &#x017F;o<lb/>
mei&#x017F;tes nach gro&#x017F;&#x017F;en Platz-Regen/ wann der Grund<lb/>
leimicht i&#x017F;t/ zu ge&#x017F;chehen pfleget/ &#x017F;onderlich &#x017F;oll das<lb/>
Hauen/ wo mo&#x0364;glich/ ange&#x017F;tellt &#x017F;eyn/ wann ein naher Re-<lb/>
gen zu hoffen i&#x017F;t; vornemlich i&#x017F;t &#x017F;ehr gut/ wann man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;es</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[336/0354] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens de Serres Raht anderthalb Schuch von einander Schnuͤre Paralell-weiſe den Platz durch/ und ſo dann wider Creutzweiſe nach der Zwerch andere Schnuͤr/ in gleicher Diſtanz aufgezogen/ daß allerſeits gleichwinck- lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang erſcheinen/ alsdann hat man ein eiſern Jnſtrument for- mirt/ wie der Zimmerleute groſſe Bohrer/ unten etwas rundlich zugeſpitzt und wol geſtaͤhlet in die drey Schuche lang/ und ſo dick wie ein ziemlicher Hauenſtiehl; der oberſte Theil hat ein ſtarckes Zwerch-Holtz/ wie ein Naͤbinger/ damit man ihn mit Haͤnden regieren und eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal ſo tief als das andere in die Erden gehe/ ſo wird an dem Ort/ welches auſſerhalb der Erden bleiben ſoll/ ein ſtarckes Zwerch-Eiſen/ wie an einem Knebelſpieß (a- ber ohne Schaͤrffe) angeſchmidtet/ darauf kan man auch im Einſencken den einen Fuß ſetzen/ damit es de- ſto geſchwinder in die Erden dringe; doch iſt zu wiſſen/ daß zu den Wuͤrtzlingen eine ſtaͤrckere und dickere eiſer- ne Stangen oder Starrſtecken vonnoͤthen; weil die Wurtzen einen groſſen Platz/ damit man ſie nicht ab- reiſſe/ haben muͤſſen; mit dieſem nun/ macht man zwi- ſchen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa- cia, juſt in die Mitte/ die Loͤcher in gehoͤriger gleicher Tiefe/ ſenckt die beſchnittene Wuͤrtzling oder Satzreben gemaͤhlich und ſanfft hinein/ und ſchlieſſt hernach die Oeffnung wieder mit Erden zu. Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue- nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder uͤ- bel zugerichteten Gruͤnden auf dieſe Weiſe die jungen Reben/ mit oder ohne Wurtzen einſencken wolte/ wuͤrde ſich ſehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß ſich dieſe Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnuͤren unbequemlich practiciren laͤſt/ aus Urſach man gleich- ſam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein- richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei- ne Rebſchnur/ wie die Gaͤrtner brauchen/ gerad und ſtarck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer gewiſſen Maß einlegt/ und ſo eine Reyhe fertig/ alſo mit den andern fortfaͤhret/ es ſoll geſchwinder und un- muͤhſamer abgehen. Wird man nun die Weinſtoͤcke in eine ſolche Ord- nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoſeliges an- genehmes Anſehen/ ſondern iſt auch alle Arbeit deſto leichter zu verrichten. Wann aber die Reben ſchon groſſe Wurtzen haben/ die in denen auf ſolche Weiſe gebohrten Loͤchern leichtlich brechen; iſts gewiſſer/ man mache Graͤfften/ und lege ſie nacheinander in einer Weitſchafft und guten Ordnung ein/ ſo bekommen ſie beſſer/ und wird die Wurtzel nicht zerdruͤmmert/ die man doch ei- nen Weg als den andern/ unten mit einem ſcharffen glatten Meſſer ein wenig abſtutzen muß/ ſo ziehen ſie der Erden Safft deſto geſchwinder an ſich. Dabey iſt auch der Erden Eigenſchafft/ ob ſie ſandicht/ leimicht/ eben oder abhangicht iſt/ da man die Graͤben an einem Ort etwas ſeuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo ſolche mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen Schaden bringt. Von denen Saͤtzlingen muͤſſen die oberſten ſchwa- chen Gipfel/ ſo die Alten flagella genannt/ abgeſchnit- ten werden/ weil ſie unfruchtbar ſind/ und nur von den Winden umgetrieben/ das Staͤmmlein nicht gerne ein- wurtzen laſſen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am naͤchſten ſind/ iſt die beſte Fruchtbarkeit zu hoffen/ und zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes Holtz bey jeglichem Saͤtzling haben wollen/ nicht eben als ob ſolches ſo viel zur Feuchtigkeit nothwendig waͤre/ ſondern ſich vor der Betrieger Argliſtigkeit vorzuſehen/ denn wo dieſes Zeichen nicht zu ſehen/ konnten ſie aus einer langen Reben 2 oder 3 Saͤtzlinge machen/ und al- ſo den Kauffer hinders Liecht fuͤhren/ welches aber/ wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht geſchehen kan. Jſt auch Herr de Serres neben denen Alten der Meinung/ daß es beſſer ſey/ man ſetze die Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all- gemeinen und uͤblichen Brauch/ weil ſie viel eher beklei- ben/ und der Safft viel leichter gerad uͤberſich ſteigt/ als wann er erſt durch krumme Abwege fortdringen ſol- le/ faulet auch nicht ſo gerne. Cap. X. Wie die Weinſtoͤcke/ ſonderlich die jungen/ zu ſchneiden. ETliche wollen/ daß dieſe Weingart-Arbeit von einem Eſel ſey erfunden worden/ der (wie Pierius Valerianus meldet) als er ohngefehr in einen Weinberg kommen und hungerig geweſen/ hab er die Reben abgebiſſen/ ſo gut er gekonnt. Und als der Herr des Weinberges vermerckt/ daß dieſe abgebiſſene und ſeiner Meinung nach verderbte Reben/ auf kuͤnfftigen Herbſt/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/ hab ers oͤffter alſo mit Fleiß geſchnitten/ daraus die gu- te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher werden Bacchus und Silenus die Wein-Goͤtzen auf ei- nen Eſel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden belangt/ ſo haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die Grasmucken ſingen/ ſo ſey es Zeit Weinſtoͤcke zu ſchnei- den/ ſo von alten Stoͤcken zu verſtehen/ denn die jungen betreffende: So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er- den herum vergleicht hat/ werden ſie 4 oder 5 Finger hoch uͤber der Erden abgeſchnitten/ und ihnen 2 oder aufs hoͤchſte drey Augen gelaſſen; wann man ſie hauet/ ſchnei- det man die Wurtzen/ ſo oben an austreiben/ gantz hin- weg/ denn ſie werden bald von des Sommers Hitze be- ſchaͤdiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er ſolle) in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht geſchihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das uͤbri- ge Hauen hat keine gewiſſe Maß/ muß aber ſo offt ge- ſchehen/ als offt man ſihet/ daß Gras und Unkraut ſich ungebetten zu gaſt laden will/ ſolchen wieder die Thuͤr zu weiſen und es auszutilgen; oder wann der Wein- garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ ſo meiſtes nach groſſen Platz-Regen/ wann der Grund leimicht iſt/ zu geſchehen pfleget/ ſonderlich ſoll das Hauen/ wo moͤglich/ angeſtellt ſeyn/ wann ein naher Re- gen zu hoffen iſt; vornemlich iſt ſehr gut/ wann man dieſes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/354
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/354>, abgerufen am 20.11.2024.