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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] ner-Augen/ so vergehen sie ohn allen Schmertzen. O-
der nimm Pulver von Spannischen Mucken/ mische es
mit Pech und Hartz/ legs über/ diß ziehet die Hüner-
Augen/ nach de Plani Zeugnuß/ mit samt der Wur-
tzen heraus.

Die Wärtzen vertreibt der Safft von Limonien/
noch besser ists/ wann dieser Safft in Baln. Mar. distil-
lirt wird. Der Safft von den Blättern und Blumen
des Himmel-Brands oder Wollkrauts ausgedruckt/
thut dergleichen/ Jtem Vitriol-Oel oder Schwefel-
Oel/ oder Portulaca-Safft mit ein wenig Saltz ver-
mischet/ und die Wärtzen starck vier oder fünf Ta-
ge damit wol gerieben. Oder wann mans nur mit
den frischen Portulaca-Blättern reibet/ oder solche zer-
stossen überleget.

Jtem nimm eine Speck-Schwarten/ reib die
Wärtzen damit/ leg sie hernach an die Sonnen/ thue
solches 3 oder 4 Tage nacheinander/ so werden sie ab-
dorren/ und sich in kurtzer Zeit verlieren/ wie Bacon in
Sylva experim.
997. bezeuget.

Ibidem sagt auch ermeldter Author, daß gleicher
Wirckung sey/ wann man die Wärtzen mit einem
grünen Ast von Holunder wol reibe/ und solches hernach
in dem Mist verfaulen lasse.

Borellus Cent. 2. Obs. 46. sagt: Die Wärtzen ver-
gehen/ wann man sie mit Wasser/ darinn Sal Armonia-
cum
zergangen ist/ wäschet und reibet. Jtem der Aschen
von der Stickwurtz/ mit ihrem eigenen Safft vermischt/
soll ein gewisses Experiment wider alle Wärtzen seyn.
Vitriolum Cyprium Saliva madefactum, decrescente
luna, solo contactu exterit Verrucas. Teste Tho-
ma Bart. in actis Medicis Volum. 4. Observ. 28.
fol.
90.

Jtem im abnehmenden Monden die Wärtzen mit
Garten-Schnecken gerieben/ und sie wieder gehen las-
sen/ so dorren sie. Oder nimm Rettich/ schneide ihn zu
[Spaltenumbruch] kleinen Scheiblein/ leg sie in eine zinnerne Schüssel
mit Saltz/ rüttle und rühre sie wol um/ daß das Saltz
zergehe/ darnach reibe die Wärtzen mit diesen Scheib-
lein einer nach der andern/ und wirff sie weg/ nimm all-
zeit wieder eine frische.

Apollinaris sagt: Odermenig vermischt mit Essig/
und wie ein Pflaster auf die Wärtzen gelegt/ vertreibet
sie zu hand. Oder Zwibel vermischt mit Saltz und auf-
gelegt. Jtem: Elice aquam ex ligno querno per
ignem,
aus eichnem Holtz/ schmier die Wärtzen und
Hüner-Augen damit/ sie vergehen.

Helmont. de ortu Medicinae fol. 155. n. 29. sagt:
Esto pomum transscissum, cujus pulpa interior sit
affricta Verrucis, donec intepuerint, & religatis Me-
dietatibus per filum, donec pomum putruerit, tunc
videbis verrucas attactas disparuisse.

Julius Caesar Baricelli in Hortulo geniali fol. 29.
erzehlet/ daß ein Bauer in Apulia die Wärtzen solcher
Gestalt geheilet habe: Er habe kleine schwartzbräunticht
und rothgescheckichte Keferlein/ schier wie die Spanni-
schen Mucken/ aber kleiner/ auf dem Eringio und Ci-
chori
en zusammen gesucht/ auf jeder Wärtzen ein solch
Käferlein zertruckt/ von diesem Safft sey die Hand ge-
schwollen/ und habe ein wenig/ (aber gantz mässig) ge-
schmertzet/ in dreyen Tagen aber sey die Geschwulst mit
samt den Wärtzen vergangen.

Ranzovius in Manuscripto giebt dieses Mittel:
Nimm drey Schnecken/ thue sie in ein Becken/ wirff
ein paar Hand voll Saltz darüber/ verdecke das Becken/
und laß es also stehen/ so verzehrt das Saltz die Schne-
cken zu einem Wasser/ damit wasche die Wärtzen/ so
vergehen sie/ ist gar bewährt. Oder nimm den gelben
Safft vom Schellkraut/ und bestreich die Wärtzen da-
mit. Haec vero omnia adhibeantur, Luna decre-
scente.

Cap. CXII.
Von Kretzen und Zittrach.
[Spaltenumbruch]

FUr die Kretzen spaltet einen grossen Apfel von ein-
ander/ holet die Kern mit samt dem Putzen her-
aus/ füllet ihn mit gepulvertem Schwefel/ bindet
den Apfel mit einem Faden fest zusammen/ lasst ihn in
heisser Aschen braten/ biß er wol weich wird/ macht dar-
nach eine Salben daraus/ und brauchet sie.

Für die Räudigkeit ist gut Kalch gemischt mit Ro-
senwasser/ und Erdrauch-Wasser/ und die Haut damit
gewaschen. Oder nimm Agley und Mehl von Weitzen/
mische sie zusammen mit Weinstein-Oel/ und bestreiche
sie. Jtem Erdrauch-Safft 2 Loth mit Zucker vermischt/
und 3 Loth Fenchel-Saamen darunter gethan/ und diß
in einer warmen Brühe eigenommen/ reiniget das Ge-
blüte.

Huflattich-Safft auf die grindige Haut gestrichen/
heilet sie bald. Jtem wer räudig ist/ schmiere den Leib
mit Brombeer-Safft in einem Bad/ die Haut wird
glatt und schön. Oder grüne Holderbeer gestossen und
aufgelegt. Jtem man soll nehmen gestossen gelben
Schwefel/ und Lorbeer-Pulver/ gleiches Theils/ mit
Baum-Oel zu einer Salben temperiren/ und sich bey
[Spaltenumbruch] einer Wärme damit schmieren. Wird geschwind und
gar wol dafür helffen.

Freysam-Kraut/ Camillen und Sinau/ jedes eine
Handvoll in Wein gesotten/ und alle Morgen nüchtern
getruncken/ und dabey wochentlich zweymal in einer
Badstuben geschwitzt/ treibt alle böse Materi aus/ dar-
aus die Kretzen kommen.

Für die Kretzen soll man Laugen machen/ Baum-
Oel darein giessen/ daß sie weiß wird/ und Händ und
Füsse eine gute Zeitlang warm darinnen halten/ ziehet
den Unlust heraus und heilet. Oder nimm Hüner-Kot/
gieß warm Wasser daran und halt Hände und Füsse
darinnen. Wider die Morphea, sied Eibisch-Wur-
tzen/ vermisch sie mit Hönig/ benimmt die bösen Rau-
den/ oder Sauerampfer gestossen/ und wie ein Pflaster
übergelegt/ oder Zwibel gesotten mit Essig/ und die Haut
offt warm damit gewaschen.

Für die Zittrach und Flechten/ soll man Kersch-
Baum-Hartz in Essig solviren/ und den Zittrach Abends
und Morgens damit bestreichen; gleichen Effect thut auch
das Gummi vom Zwesken-Baum/ Pfersich-Baum/
oder bittern Mandel-Baum.

Die

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] ner-Augen/ ſo vergehen ſie ohn allen Schmertzen. O-
der nimm Pulver von Spanniſchen Mucken/ miſche es
mit Pech und Hartz/ legs uͤber/ diß ziehet die Huͤner-
Augen/ nach de Plani Zeugnuß/ mit ſamt der Wur-
tzen heraus.

Die Waͤrtzen vertreibt der Safft von Limonien/
noch beſſer iſts/ wann dieſer Safft in Baln. Mar. diſtil-
lirt wird. Der Safft von den Blaͤttern und Blumen
des Himmel-Brands oder Wollkrauts ausgedruckt/
thut dergleichen/ Jtem Vitriol-Oel oder Schwefel-
Oel/ oder Portulaca-Safft mit ein wenig Saltz ver-
miſchet/ und die Waͤrtzen ſtarck vier oder fuͤnf Ta-
ge damit wol gerieben. Oder wann mans nur mit
den friſchen Portulaca-Blaͤttern reibet/ oder ſolche zer-
ſtoſſen uͤberleget.

Jtem nimm eine Speck-Schwarten/ reib die
Waͤrtzen damit/ leg ſie hernach an die Sonnen/ thue
ſolches 3 oder 4 Tage nacheinander/ ſo werden ſie ab-
dorren/ und ſich in kurtzer Zeit verlieren/ wie Bacon in
Sylvâ experim.
997. bezeuget.

Ibidem ſagt auch ermeldter Author, daß gleicher
Wirckung ſey/ wann man die Waͤrtzen mit einem
gruͤnen Aſt von Holunder wol reibe/ und ſolches hernach
in dem Miſt verfaulen laſſe.

Borellus Cent. 2. Obſ. 46. ſagt: Die Waͤrtzen ver-
gehen/ wann man ſie mit Waſſer/ darinn Sal Armonia-
cum
zergangen iſt/ waͤſchet und reibet. Jtem der Aſchen
von der Stickwurtz/ mit ihrem eigenen Safft vermiſcht/
ſoll ein gewiſſes Experiment wider alle Waͤrtzen ſeyn.
Vitriolum Cyprium Salivâ madefactum, decreſcente
lunâ, ſolo contactu exterit Verrucas. Teſte Tho-
mâ Bart. in actis Medicis Volum. 4. Obſerv. 28.
fol.
90.

Jtem im abnehmenden Monden die Waͤrtzen mit
Garten-Schnecken gerieben/ und ſie wieder gehen laſ-
ſen/ ſo dorren ſie. Oder nimm Rettich/ ſchneide ihn zu
[Spaltenumbruch] kleinen Scheiblein/ leg ſie in eine zinnerne Schuͤſſel
mit Saltz/ ruͤttle und ruͤhre ſie wol um/ daß das Saltz
zergehe/ darnach reibe die Waͤrtzen mit dieſen Scheib-
lein einer nach der andern/ und wirff ſie weg/ nimm all-
zeit wieder eine friſche.

Apollinaris ſagt: Odermenig vermiſcht mit Eſſig/
und wie ein Pflaſter auf die Waͤrtzen gelegt/ vertreibet
ſie zu hand. Oder Zwibel vermiſcht mit Saltz und auf-
gelegt. Jtem: Elice aquam ex ligno querno per
ignem,
aus eichnem Holtz/ ſchmier die Waͤrtzen und
Huͤner-Augen damit/ ſie vergehen.

Helmont. de ortu Medicinæ fol. 155. n. 29. ſagt:
Eſto pomum transſciſſum, cujus pulpa interior ſit
affricta Verrucis, donec intepuerint, & religatis Me-
dietatibus per filum, donec pomum putruerit, tunc
videbis verrucas attactas diſparuiſſe.

Julius Cæſar Baricelli in Hortulo geniali fol. 29.
erzehlet/ daß ein Bauer in Apuliâ die Waͤrtzen ſolcher
Geſtalt geheilet habe: Er habe kleine ſchwartzbraͤunticht
und rothgeſcheckichte Keferlein/ ſchier wie die Spanni-
ſchen Mucken/ aber kleiner/ auf dem Eringio und Ci-
chori
en zuſammen geſucht/ auf jeder Waͤrtzen ein ſolch
Kaͤferlein zertruckt/ von dieſem Safft ſey die Hand ge-
ſchwollen/ und habe ein wenig/ (aber gantz maͤſſig) ge-
ſchmertzet/ in dreyen Tagen aber ſey die Geſchwulſt mit
ſamt den Waͤrtzen vergangen.

Ranzovius in Manuſcripto giebt dieſes Mittel:
Nimm drey Schnecken/ thue ſie in ein Becken/ wirff
ein paar Hand voll Saltz daruͤber/ verdecke das Becken/
und laß es alſo ſtehen/ ſo verzehrt das Saltz die Schne-
cken zu einem Waſſer/ damit waſche die Waͤrtzen/ ſo
vergehen ſie/ iſt gar bewaͤhrt. Oder nimm den gelben
Safft vom Schellkraut/ und beſtreich die Waͤrtzen da-
mit. Hæc verò omnia adhibeantur, Lunâ decre-
ſcente.

Cap. CXII.
Von Kretzen und Zittrach.
[Spaltenumbruch]

FUr die Kretzen ſpaltet einen groſſen Apfel von ein-
ander/ holet die Kern mit ſamt dem Putzen her-
aus/ fuͤllet ihn mit gepulvertem Schwefel/ bindet
den Apfel mit einem Faden feſt zuſammen/ laſſt ihn in
heiſſer Aſchen braten/ biß er wol weich wird/ macht dar-
nach eine Salben daraus/ und brauchet ſie.

Fuͤr die Raͤudigkeit iſt gut Kalch gemiſcht mit Ro-
ſenwaſſer/ und Erdrauch-Waſſer/ und die Haut damit
gewaſchen. Oder nimm Agley und Mehl von Weitzen/
miſche ſie zuſammen mit Weinſtein-Oel/ und beſtreiche
ſie. Jtem Erdrauch-Safft 2 Loth mit Zucker vermiſcht/
und 3 Loth Fenchel-Saamen darunter gethan/ und diß
in einer warmen Bruͤhe eigenommen/ reiniget das Ge-
bluͤte.

Huflattich-Safft auf die grindige Haut geſtrichen/
heilet ſie bald. Jtem wer raͤudig iſt/ ſchmiere den Leib
mit Brombeer-Safft in einem Bad/ die Haut wird
glatt und ſchoͤn. Oder gruͤne Holderbeer geſtoſſen und
aufgelegt. Jtem man ſoll nehmen geſtoſſen gelben
Schwefel/ und Lorbeer-Pulver/ gleiches Theils/ mit
Baum-Oel zu einer Salben temperiren/ und ſich bey
[Spaltenumbruch] einer Waͤrme damit ſchmieren. Wird geſchwind und
gar wol dafuͤr helffen.

Freyſam-Kraut/ Camillen und Sinau/ jedes eine
Handvoll in Wein geſotten/ und alle Morgen nuͤchtern
getruncken/ und dabey wochentlich zweymal in einer
Badſtuben geſchwitzt/ treibt alle boͤſe Materi aus/ dar-
aus die Kretzen kommen.

Fuͤr die Kretzen ſoll man Laugen machen/ Baum-
Oel darein gieſſen/ daß ſie weiß wird/ und Haͤnd und
Fuͤſſe eine gute Zeitlang warm darinnen halten/ ziehet
den Unluſt heraus und heilet. Oder nimm Huͤner-Kot/
gieß warm Waſſer daran und halt Haͤnde und Fuͤſſe
darinnen. Wider die Morphea, ſied Eibiſch-Wur-
tzen/ vermiſch ſie mit Hoͤnig/ benimmt die boͤſen Rau-
den/ oder Sauerampfer geſtoſſen/ und wie ein Pflaſter
uͤbergelegt/ oder Zwibel geſotten mit Eſſig/ und die Haut
offt warm damit gewaſchen.

Fuͤr die Zittrach und Flechten/ ſoll man Kerſch-
Baum-Hartz in Eſſig ſolviren/ und den Zittrach Abends
und Morgens damit beſtreichen; gleichen Effect thut auch
das Gummi vom Zwesken-Baum/ Pferſich-Baum/
oder bittern Mandel-Baum.

Die
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[302/0320] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens ner-Augen/ ſo vergehen ſie ohn allen Schmertzen. O- der nimm Pulver von Spanniſchen Mucken/ miſche es mit Pech und Hartz/ legs uͤber/ diß ziehet die Huͤner- Augen/ nach de Plani Zeugnuß/ mit ſamt der Wur- tzen heraus. Die Waͤrtzen vertreibt der Safft von Limonien/ noch beſſer iſts/ wann dieſer Safft in Baln. Mar. diſtil- lirt wird. Der Safft von den Blaͤttern und Blumen des Himmel-Brands oder Wollkrauts ausgedruckt/ thut dergleichen/ Jtem Vitriol-Oel oder Schwefel- Oel/ oder Portulaca-Safft mit ein wenig Saltz ver- miſchet/ und die Waͤrtzen ſtarck vier oder fuͤnf Ta- ge damit wol gerieben. Oder wann mans nur mit den friſchen Portulaca-Blaͤttern reibet/ oder ſolche zer- ſtoſſen uͤberleget. Jtem nimm eine Speck-Schwarten/ reib die Waͤrtzen damit/ leg ſie hernach an die Sonnen/ thue ſolches 3 oder 4 Tage nacheinander/ ſo werden ſie ab- dorren/ und ſich in kurtzer Zeit verlieren/ wie Bacon in Sylvâ experim. 997. bezeuget. Ibidem ſagt auch ermeldter Author, daß gleicher Wirckung ſey/ wann man die Waͤrtzen mit einem gruͤnen Aſt von Holunder wol reibe/ und ſolches hernach in dem Miſt verfaulen laſſe. Borellus Cent. 2. Obſ. 46. ſagt: Die Waͤrtzen ver- gehen/ wann man ſie mit Waſſer/ darinn Sal Armonia- cum zergangen iſt/ waͤſchet und reibet. Jtem der Aſchen von der Stickwurtz/ mit ihrem eigenen Safft vermiſcht/ ſoll ein gewiſſes Experiment wider alle Waͤrtzen ſeyn. Vitriolum Cyprium Salivâ madefactum, decreſcente lunâ, ſolo contactu exterit Verrucas. Teſte Tho- mâ Bart. in actis Medicis Volum. 4. Obſerv. 28. fol. 90. Jtem im abnehmenden Monden die Waͤrtzen mit Garten-Schnecken gerieben/ und ſie wieder gehen laſ- ſen/ ſo dorren ſie. Oder nimm Rettich/ ſchneide ihn zu kleinen Scheiblein/ leg ſie in eine zinnerne Schuͤſſel mit Saltz/ ruͤttle und ruͤhre ſie wol um/ daß das Saltz zergehe/ darnach reibe die Waͤrtzen mit dieſen Scheib- lein einer nach der andern/ und wirff ſie weg/ nimm all- zeit wieder eine friſche. Apollinaris ſagt: Odermenig vermiſcht mit Eſſig/ und wie ein Pflaſter auf die Waͤrtzen gelegt/ vertreibet ſie zu hand. Oder Zwibel vermiſcht mit Saltz und auf- gelegt. Jtem: Elice aquam ex ligno querno per ignem, aus eichnem Holtz/ ſchmier die Waͤrtzen und Huͤner-Augen damit/ ſie vergehen. Helmont. de ortu Medicinæ fol. 155. n. 29. ſagt: Eſto pomum transſciſſum, cujus pulpa interior ſit affricta Verrucis, donec intepuerint, & religatis Me- dietatibus per filum, donec pomum putruerit, tunc videbis verrucas attactas diſparuiſſe. Julius Cæſar Baricelli in Hortulo geniali fol. 29. erzehlet/ daß ein Bauer in Apuliâ die Waͤrtzen ſolcher Geſtalt geheilet habe: Er habe kleine ſchwartzbraͤunticht und rothgeſcheckichte Keferlein/ ſchier wie die Spanni- ſchen Mucken/ aber kleiner/ auf dem Eringio und Ci- chorien zuſammen geſucht/ auf jeder Waͤrtzen ein ſolch Kaͤferlein zertruckt/ von dieſem Safft ſey die Hand ge- ſchwollen/ und habe ein wenig/ (aber gantz maͤſſig) ge- ſchmertzet/ in dreyen Tagen aber ſey die Geſchwulſt mit ſamt den Waͤrtzen vergangen. Ranzovius in Manuſcripto giebt dieſes Mittel: Nimm drey Schnecken/ thue ſie in ein Becken/ wirff ein paar Hand voll Saltz daruͤber/ verdecke das Becken/ und laß es alſo ſtehen/ ſo verzehrt das Saltz die Schne- cken zu einem Waſſer/ damit waſche die Waͤrtzen/ ſo vergehen ſie/ iſt gar bewaͤhrt. Oder nimm den gelben Safft vom Schellkraut/ und beſtreich die Waͤrtzen da- mit. Hæc verò omnia adhibeantur, Lunâ decre- ſcente. Cap. CXII. Von Kretzen und Zittrach. FUr die Kretzen ſpaltet einen groſſen Apfel von ein- ander/ holet die Kern mit ſamt dem Putzen her- aus/ fuͤllet ihn mit gepulvertem Schwefel/ bindet den Apfel mit einem Faden feſt zuſammen/ laſſt ihn in heiſſer Aſchen braten/ biß er wol weich wird/ macht dar- nach eine Salben daraus/ und brauchet ſie. Fuͤr die Raͤudigkeit iſt gut Kalch gemiſcht mit Ro- ſenwaſſer/ und Erdrauch-Waſſer/ und die Haut damit gewaſchen. Oder nimm Agley und Mehl von Weitzen/ miſche ſie zuſammen mit Weinſtein-Oel/ und beſtreiche ſie. Jtem Erdrauch-Safft 2 Loth mit Zucker vermiſcht/ und 3 Loth Fenchel-Saamen darunter gethan/ und diß in einer warmen Bruͤhe eigenommen/ reiniget das Ge- bluͤte. Huflattich-Safft auf die grindige Haut geſtrichen/ heilet ſie bald. Jtem wer raͤudig iſt/ ſchmiere den Leib mit Brombeer-Safft in einem Bad/ die Haut wird glatt und ſchoͤn. Oder gruͤne Holderbeer geſtoſſen und aufgelegt. Jtem man ſoll nehmen geſtoſſen gelben Schwefel/ und Lorbeer-Pulver/ gleiches Theils/ mit Baum-Oel zu einer Salben temperiren/ und ſich bey einer Waͤrme damit ſchmieren. Wird geſchwind und gar wol dafuͤr helffen. Freyſam-Kraut/ Camillen und Sinau/ jedes eine Handvoll in Wein geſotten/ und alle Morgen nuͤchtern getruncken/ und dabey wochentlich zweymal in einer Badſtuben geſchwitzt/ treibt alle boͤſe Materi aus/ dar- aus die Kretzen kommen. Fuͤr die Kretzen ſoll man Laugen machen/ Baum- Oel darein gieſſen/ daß ſie weiß wird/ und Haͤnd und Fuͤſſe eine gute Zeitlang warm darinnen halten/ ziehet den Unluſt heraus und heilet. Oder nimm Huͤner-Kot/ gieß warm Waſſer daran und halt Haͤnde und Fuͤſſe darinnen. Wider die Morphea, ſied Eibiſch-Wur- tzen/ vermiſch ſie mit Hoͤnig/ benimmt die boͤſen Rau- den/ oder Sauerampfer geſtoſſen/ und wie ein Pflaſter uͤbergelegt/ oder Zwibel geſotten mit Eſſig/ und die Haut offt warm damit gewaſchen. Fuͤr die Zittrach und Flechten/ ſoll man Kerſch- Baum-Hartz in Eſſig ſolviren/ und den Zittrach Abends und Morgens damit beſtreichen; gleichen Effect thut auch das Gummi vom Zwesken-Baum/ Pferſich-Baum/ oder bittern Mandel-Baum. Die

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/320>, abgerufen am 20.11.2024.