Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] jungen weniger/ nach Beschaffenheit/ auch Poleywas-
ser genommen/ die Pulß-Adern/ Hirn und Schläfe be-
strichen/ ist sehr gut.

Wider den Krampf/ sagt Apollinaris, welcher
gelbe Lilien-Wurtzen/ die an den Wassern wachsen/
bey sich trägt/ dem thut der Krampf nichts. Oder wer
[Spaltenumbruch] zum Krampf geneigt ist/ der stosse spitzigen Wegricht
mit starcken Wein/ und leg ihn auf/ es hilfft. Jtem
Maßlieben in guten Wein gesotten/ und getrun-
cken/ wann man will zu Bette gehen/ Jtem Mistelholtz/
wann die Sonne im Löwen ist/ gesammlet/ und an
dem Ort/ wo der Krampf ist/ aufgelegt/ hilfft/ wie
Baricellus bezeuget.

Cap. LXXV.
Gesicht sauber zu halten/ und für die Röthe des Angesichts.
[Spaltenumbruch]

JUlius Caesar Baricelli in Hortulo geniali fol. 22.
schreibt: Gestossene Alaun mit frischem Eyerklar wol
abgetrieben/ in einem saubern Häfelein gesotten/ biß
daraus ein dicklechtes Sälblein wird/ mit diesem drey
Tage nacheinander/ Morgens und Abends/ das Gesicht
abgewischt/ vertreibt nicht allein die Runtzeln/ sondern
macht auch die Haut schön und glatt.

Jtem fol. 51. schreibt er/ daß Nero, wann er bey
nächtlichem Gassatengehen Schläge im Gesicht und
blaue Mähler bekommen/ er ihm alsobald Thapsiam
herbam,
Weyrauch und Wachs zusammen vermischt/
auf die Mähler gelegt/ so seyen sie über Nacht vergan-
gen/ dardurch er das Volck wollen Glauben machen/
als wäre ers nicht gewesen.

D. Cardilucius aus Herrn Carrichter schreibt/ wer
von vielen verbluten bleich ist/ soll alle Morgen und Abend/
einen Becher voll Schafgarben-Wasser trincken/ und
seinen Wein damit vermischen. Jtem von Odermenig
einen Kräuter-Wein gemacht/ und davon getruncken/
vertreibt die bleiche Farbe. Idem schreibet: Nimm ein
halb Pfund frisches Weitzenbrod-Schmollen/ gieß dar-
über eine halbe Maß Geißmilch/ laß es etliche Tage bai-
tzen/ und brenne ein Wasser daraus/ damit wann du
dich vorher gewaschen hast/ bestreiche die Haut/ und laß
sie von sich selbst trocken werden. Idem sagt: Ran-
tzeln und andere Flecken deß Angesichts werden wun-
derlich vertrieben/ wann die Haut zum öfftern mit dem
ausgepressten Safft von Himmelschlüsselblumen über-
strichen wird.

Lionardo Fioravanti, ne Secreti rationali giebt
folgendes Secret, so von dem Jtaliänischen Frauenzim-
mer hoch gehalten wird: Nimm Limoni-Safft und Eyer-
klar/ eines so viel/ als deß andern/ schlag es wol ab/ laß
es hernach in einem Häfelein/ bey gelindem Feuer sieden/
biß es wie ein Butter wird/ darnach hebs auf/ und wann
du es gebrauchen wilt/ so sied weitzene Kleyen und
Wasser/ und wasche damit das Gesicht/ und trockene es
wol/ hernach salbe dich mit dem gedachten Sälblein.

Die Medulla Destillatoria gibt dieses Künstlein/
fliessende Geschwer und faule Schäden zu reinigen und
zu heilen/ alle Flechten/ Rauden und Grinde zu vertrei-
ben/ allerley Flecken/ häßliche Mähler und Maasen zu
benehmen/ eine weisse zarte linde Haut/ und Jungge-
schaffen zu machen: Nimm weissen Weinstein/ den
laß in einem verglasirten Topf mit einer Stürtzen bede-
cken/ und wol verkleibt/ in einem Ziegel- oder Töpfer-
Ofen brennen/ daß der Weinstein gantz schneeweiß
werde/ hernach thu ihn in einen leinenen Sack/ der unten
enge und spitzig sey/ häng ihn in einen Keller oder feuch-
te Stätte/ setz ein Geschirr darunter/ so tropffet eine
klare Materi aus dem Sack ins untersetzte Geschirr/
[Spaltenumbruch] das man nennet Weinstein-Oel/ das hebe wol ver-
macht auf; in einem Loth dieser Olitet solvire ein
Quintel gestossenen Campher/ und mische darzu ein halb
Loth Olei Cerae, so ists bereitet; dieses streich in die
Schäden/ über die Mähler/ und auf die Haut/ ist aus-
bündig gut.

Für die Sprecklen im Gesicht/ soll man sich mit
Hollerblühe-Wasser abwaschen/ und darauf mit Wein-
stein-Oel schmieren und nicht an die Lufft gehen. Oder
man soll von einem neuen Ey den Dotter nehmen/ einen
Löffel voll Petersill-Safft darunter mischen/ sich in ei-
nem Schweiß-Bad damit bestreichen/ und wieder ab-
schwitzen.

De Campi sagt/ alle rothe und blaue Stoßmähle
im Gesicht zu vertreiben/ soll man nehmen gebrannt
Saltz/ es mit Hönig vermischen und auflegen.

Jdem sagt/ alle Hoppern und Pfinnen des Gesichts
zu vertreiben. . Sal gemmae ein halbe Untzen/ alume
di rocca
und Weinstein jedes 2 Untzen/ in 2 Pfund
Bronnenwasser gethan/ ein wenig gesotten/ biß alles
zergangen/ gefiltrirt/ hernach eine Untzen Goldgelötte
genommen/ und weissen Wein-Essig 2 Pfund biß auf
die Helffte einsieden gelassen; hernach gemächlich ab-
gesiegen/ diese 2 Wasser untereinander gemischt und
gebraucht.

Die Röthe deß Angesichts zu vertreiben: Wasche
das Gesicht mit Wasser/ so aus den Himmelbrand-
blumen in B. M. destillirt und mit ein wenig Campher
vermischt ist/ Jtem mit Wasser/ so aus 12 Eyerklaren/ ein
halb Pfund Gersten-Mehl/ und 1 Untzen Mahen-Sah-
men ausgebrannt wird. Oder nimm Semmel-Schmol-
len/ 6 Eyerklar/ 2 Quintel Campher/ den Safft von
6 Citronen/ vermeng dieses in einer Maß Geiß-Milch/
thue eine Hand voll von dreyerley Wegrich darzu/ und
destillirs in Baln. Mar. thue das Wasser in ein Glas/
und nach 14 Tagen/ kan man ein darinn gefeuchtetes
Tuch überlegen/ Jtem soll man sich abwischen mit dem
schaumechten Wasser/ so von einem Mühl-Rad abge-
schlagen wird.

Dem kupfernen Gesicht zu helffen/ muß man es
erstlich mit folgendem Dunst bähen: koche Feigen/
Rosinen/ Gerstenkörner/ weitzene Kleyen/ Haber-
spreuer/ Blätter von der Parietaria, Camillen/ Pap-
peln/ Eibisch/ Veyel in Cisternen-Wasser/ verhülle
das Angesicht/ daß der Dunst nicht neben bey fürüber
gehe/ diß thue etliche Tage nacheinander; Jtem es ist
sehr gut das warme Blut von jungen Hünern/ Capau-
nen/ und Tauben/ so unter den Flügeln gelassen wird/
oder auch von Hasen/ Lämmern/ Schafen/ Hirschen/
und allerley neu-abgethanem Geflügel/ bestreiche das
Gesicht/ laß es die Nacht darauf/ und Morgens mit

Wasser/

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] jungen weniger/ nach Beſchaffenheit/ auch Poleywaſ-
ſer genommen/ die Pulß-Adern/ Hirn und Schlaͤfe be-
ſtrichen/ iſt ſehr gut.

Wider den Krampf/ ſagt Apollinaris, welcher
gelbe Lilien-Wurtzen/ die an den Waſſern wachſen/
bey ſich traͤgt/ dem thut der Krampf nichts. Oder wer
[Spaltenumbruch] zum Krampf geneigt iſt/ der ſtoſſe ſpitzigen Wegricht
mit ſtarcken Wein/ und leg ihn auf/ es hilfft. Jtem
Maßlieben in guten Wein geſotten/ und getrun-
cken/ wann man will zu Bette gehen/ Jtem Miſtelholtz/
wann die Sonne im Loͤwen iſt/ geſammlet/ und an
dem Ort/ wo der Krampf iſt/ aufgelegt/ hilfft/ wie
Baricellus bezeuget.

Cap. LXXV.
Geſicht ſauber zu halten/ und fuͤr die Roͤthe des Angeſichts.
[Spaltenumbruch]

JUlius Cæſar Baricelli in Hortulo geniali fol. 22.
ſchreibt: Geſtoſſene Alaun mit friſchem Eyerklar wol
abgetrieben/ in einem ſaubern Haͤfelein geſotten/ biß
daraus ein dicklechtes Saͤlblein wird/ mit dieſem drey
Tage nacheinander/ Morgens und Abends/ das Geſicht
abgewiſcht/ vertreibt nicht allein die Runtzeln/ ſondern
macht auch die Haut ſchoͤn und glatt.

Jtem fol. 51. ſchreibt er/ daß Nero, wann er bey
naͤchtlichem Gaſſatengehen Schlaͤge im Geſicht und
blaue Maͤhler bekommen/ er ihm alſobald Thapſiam
herbam,
Weyrauch und Wachs zuſammen vermiſcht/
auf die Maͤhler gelegt/ ſo ſeyen ſie uͤber Nacht vergan-
gen/ dardurch er das Volck wollen Glauben machen/
als waͤre ers nicht geweſen.

D. Cardilucius aus Herrn Carrichter ſchreibt/ wer
von vielen verbluten bleich iſt/ ſoll alle Morgen uñ Abend/
einen Becher voll Schafgarben-Waſſer trincken/ und
ſeinen Wein damit vermiſchen. Jtem von Odermenig
einen Kraͤuter-Wein gemacht/ und davon getruncken/
vertreibt die bleiche Farbe. Idem ſchreibet: Nimm ein
halb Pfund friſches Weitzenbrod-Schmollen/ gieß dar-
uͤber eine halbe Maß Geißmilch/ laß es etliche Tage bai-
tzen/ und brenne ein Waſſer daraus/ damit wann du
dich vorher gewaſchen haſt/ beſtreiche die Haut/ und laß
ſie von ſich ſelbſt trocken werden. Idem ſagt: Ran-
tzeln und andere Flecken deß Angeſichts werden wun-
derlich vertrieben/ wann die Haut zum oͤfftern mit dem
ausgepreſſten Safft von Himmelſchluͤſſelblumen uͤber-
ſtrichen wird.

Lionardo Fioravanti, ne Secreti rationali giebt
folgendes Secret, ſo von dem Jtaliaͤniſchen Frauenzim-
mer hoch gehalten wird: Nim̃ Limoni-Safft und Eyer-
klar/ eines ſo viel/ als deß andern/ ſchlag es wol ab/ laß
es hernach in einem Haͤfelein/ bey gelindem Feuer ſieden/
biß es wie ein Butter wird/ darnach hebs auf/ und wann
du es gebrauchen wilt/ ſo ſied weitzene Kleyen und
Waſſer/ und waſche damit das Geſicht/ und trockene es
wol/ hernach ſalbe dich mit dem gedachten Saͤlblein.

Die Medulla Deſtillatoria gibt dieſes Kuͤnſtlein/
flieſſende Geſchwer und faule Schaͤden zu reinigen und
zu heilen/ alle Flechten/ Rauden und Grinde zu vertrei-
ben/ allerley Flecken/ haͤßliche Maͤhler und Maaſen zu
benehmen/ eine weiſſe zarte linde Haut/ und Jungge-
ſchaffen zu machen: Nimm weiſſen Weinſtein/ den
laß in einem verglaſirten Topf mit einer Stuͤrtzen bede-
cken/ und wol verkleibt/ in einem Ziegel- oder Toͤpfer-
Ofen brennen/ daß der Weinſtein gantz ſchneeweiß
werde/ hernach thu ihn in einen leinenen Sack/ der unten
enge und ſpitzig ſey/ haͤng ihn in einen Keller oder feuch-
te Staͤtte/ ſetz ein Geſchirr darunter/ ſo tropffet eine
klare Materi aus dem Sack ins unterſetzte Geſchirr/
[Spaltenumbruch] das man nennet Weinſtein-Oel/ das hebe wol ver-
macht auf; in einem Loth dieſer Olitet ſolvire ein
Quintel geſtoſſenen Campher/ und miſche darzu ein halb
Loth Olei Ceræ, ſo iſts bereitet; dieſes ſtreich in die
Schaͤden/ uͤber die Maͤhler/ und auf die Haut/ iſt aus-
buͤndig gut.

Fuͤr die Sprecklen im Geſicht/ ſoll man ſich mit
Hollerbluͤhe-Waſſer abwaſchen/ und darauf mit Wein-
ſtein-Oel ſchmieren und nicht an die Lufft gehen. Oder
man ſoll von einem neuen Ey den Dotter nehmen/ einen
Loͤffel voll Peterſill-Safft darunter miſchen/ ſich in ei-
nem Schweiß-Bad damit beſtreichen/ und wieder ab-
ſchwitzen.

De Campi ſagt/ alle rothe und blaue Stoßmaͤhle
im Geſicht zu vertreiben/ ſoll man nehmen gebrannt
Saltz/ es mit Hoͤnig vermiſchen und auflegen.

Jdem ſagt/ alle Hoppern und Pfinnen des Geſichts
zu vertreiben. ℞. Sal gemmæ ein halbe Untzen/ alume
di rocca
und Weinſtein jedes 2 Untzen/ in 2 Pfund
Bronnenwaſſer gethan/ ein wenig geſotten/ biß alles
zergangen/ gefiltrirt/ hernach eine Untzen Goldgeloͤtte
genommen/ und weiſſen Wein-Eſſig 2 Pfund biß auf
die Helffte einſieden gelaſſen; hernach gemaͤchlich ab-
geſiegen/ dieſe 2 Waſſer untereinander gemiſcht und
gebraucht.

Die Roͤthe deß Angeſichts zu vertreiben: Waſche
das Geſicht mit Waſſer/ ſo aus den Himmelbrand-
blumen in B. M. deſtillirt und mit ein wenig Campher
vermiſcht iſt/ Jtem mit Waſſer/ ſo aus 12 Eyerklarẽ/ ein
halb Pfund Gerſten-Mehl/ und 1 Untzen Mahen-Sah-
men ausgebrannt wird. Oder nim̃ Semmel-Schmol-
len/ 6 Eyerklar/ 2 Quintel Campher/ den Safft von
6 Citronen/ vermeng dieſes in einer Maß Geiß-Milch/
thue eine Hand voll von dreyerley Wegrich darzu/ und
deſtillirs in Baln. Mar. thue das Waſſer in ein Glas/
und nach 14 Tagen/ kan man ein darinn gefeuchtetes
Tuch uͤberlegen/ Jtem ſoll man ſich abwiſchen mit dem
ſchaumechten Waſſer/ ſo von einem Muͤhl-Rad abge-
ſchlagen wird.

Dem kupfernen Geſicht zu helffen/ muß man es
erſtlich mit folgendem Dunſt baͤhen: koche Feigen/
Roſinen/ Gerſtenkoͤrner/ weitzene Kleyen/ Haber-
ſpreuer/ Blaͤtter von der Parietaria, Camillen/ Pap-
peln/ Eibiſch/ Veyel in Ciſternen-Waſſer/ verhuͤlle
das Angeſicht/ daß der Dunſt nicht neben bey fuͤruͤber
gehe/ diß thue etliche Tage nacheinander; Jtem es iſt
ſehr gut das warme Blut von jungen Huͤnern/ Capau-
nen/ und Tauben/ ſo unter den Fluͤgeln gelaſſen wird/
oder auch von Haſen/ Laͤmmern/ Schafen/ Hirſchen/
und allerley neu-abgethanem Gefluͤgel/ beſtreiche das
Geſicht/ laß es die Nacht darauf/ und Morgens mit

Waſſer/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0286" n="268"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi></fw><lb/><cb/>
jungen weniger/ nach Be&#x017F;chaffenheit/ auch Poleywa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er genommen/ die Pulß-Adern/ Hirn und Schla&#x0364;fe be-<lb/>
&#x017F;trichen/ i&#x017F;t &#x017F;ehr gut.</p><lb/>
            <p>Wider den Krampf/ &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Apollinaris,</hi> welcher<lb/>
gelbe Lilien-Wurtzen/ die an den Wa&#x017F;&#x017F;ern wach&#x017F;en/<lb/>
bey &#x017F;ich tra&#x0364;gt/ dem thut der Krampf nichts. Oder wer<lb/><cb/>
zum Krampf geneigt i&#x017F;t/ der &#x017F;to&#x017F;&#x017F;e &#x017F;pitzigen Wegricht<lb/>
mit &#x017F;tarcken Wein/ und leg ihn auf/ es hilfft. Jtem<lb/>
Maßlieben in guten Wein ge&#x017F;otten/ und getrun-<lb/>
cken/ wann man will zu Bette gehen/ Jtem Mi&#x017F;telholtz/<lb/>
wann die Sonne im Lo&#x0364;wen i&#x017F;t/ ge&#x017F;ammlet/ und an<lb/>
dem Ort/ wo der Krampf i&#x017F;t/ aufgelegt/ hilfft/ wie<lb/><hi rendition="#aq">Baricellus</hi> bezeuget.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> LXXV.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;icht &#x017F;auber zu halten/ und fu&#x0364;r die Ro&#x0364;the des Ange&#x017F;ichts.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">J</hi>Ulius Cæ&#x017F;ar Baricelli in Hortulo geniali fol.</hi> 22.<lb/>
&#x017F;chreibt: Ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;ene Alaun mit fri&#x017F;chem Eyerklar wol<lb/>
abgetrieben/ in einem &#x017F;aubern Ha&#x0364;felein ge&#x017F;otten/ biß<lb/>
daraus ein dicklechtes Sa&#x0364;lblein wird/ mit die&#x017F;em drey<lb/>
Tage nacheinander/ Morgens und Abends/ das Ge&#x017F;icht<lb/>
abgewi&#x017F;cht/ vertreibt nicht allein die Runtzeln/ &#x017F;ondern<lb/>
macht auch die Haut &#x017F;cho&#x0364;n und glatt.</p><lb/>
            <p>Jtem <hi rendition="#aq">fol.</hi> 51. &#x017F;chreibt er/ daß <hi rendition="#aq">Nero,</hi> wann er bey<lb/>
na&#x0364;chtlichem Ga&#x017F;&#x017F;atengehen Schla&#x0364;ge im Ge&#x017F;icht und<lb/>
blaue Ma&#x0364;hler bekommen/ er ihm al&#x017F;obald <hi rendition="#aq">Thap&#x017F;iam<lb/>
herbam,</hi> Weyrauch und Wachs zu&#x017F;ammen vermi&#x017F;cht/<lb/>
auf die Ma&#x0364;hler gelegt/ &#x017F;o &#x017F;eyen &#x017F;ie u&#x0364;ber Nacht vergan-<lb/>
gen/ dardurch er das Volck wollen Glauben machen/<lb/>
als wa&#x0364;re ers nicht gewe&#x017F;en.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">D. Cardilucius</hi> aus Herrn Carrichter &#x017F;chreibt/ wer<lb/>
von vielen verbluten bleich i&#x017F;t/ &#x017F;oll alle Morgen un&#x0303; Abend/<lb/>
einen Becher voll Schafgarben-Wa&#x017F;&#x017F;er trincken/ und<lb/>
&#x017F;einen Wein damit vermi&#x017F;chen. Jtem von Odermenig<lb/>
einen Kra&#x0364;uter-Wein gemacht/ und davon getruncken/<lb/>
vertreibt die bleiche Farbe. <hi rendition="#aq">Idem</hi> &#x017F;chreibet: Nimm ein<lb/>
halb Pfund fri&#x017F;ches Weitzenbrod-Schmollen/ gieß dar-<lb/>
u&#x0364;ber eine halbe Maß Geißmilch/ laß es etliche Tage bai-<lb/>
tzen/ und brenne ein Wa&#x017F;&#x017F;er daraus/ damit wann du<lb/>
dich vorher gewa&#x017F;chen ha&#x017F;t/ be&#x017F;treiche die Haut/ und laß<lb/>
&#x017F;ie von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t trocken werden. <hi rendition="#aq">Idem</hi> &#x017F;agt: Ran-<lb/>
tzeln und andere Flecken deß Ange&#x017F;ichts werden wun-<lb/>
derlich vertrieben/ wann die Haut zum o&#x0364;fftern mit dem<lb/>
ausgepre&#x017F;&#x017F;ten Safft von Himmel&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elblumen u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;trichen wird.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Lionardo Fioravanti, ne Secreti rationali</hi> giebt<lb/>
folgendes <hi rendition="#aq">Secret,</hi> &#x017F;o von dem Jtalia&#x0364;ni&#x017F;chen Frauenzim-<lb/>
mer hoch gehalten wird: Nim&#x0303; Limoni-Safft und Eyer-<lb/>
klar/ eines &#x017F;o viel/ als deß andern/ &#x017F;chlag es wol ab/ laß<lb/>
es hernach in einem Ha&#x0364;felein/ bey gelindem Feuer &#x017F;ieden/<lb/>
biß es wie ein Butter wird/ darnach hebs auf/ und wann<lb/>
du es gebrauchen wilt/ &#x017F;o &#x017F;ied weitzene Kleyen und<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ und wa&#x017F;che damit das Ge&#x017F;icht/ und trockene es<lb/>
wol/ hernach &#x017F;albe dich mit dem gedachten Sa&#x0364;lblein.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Medulla De&#x017F;tillatoria</hi> gibt die&#x017F;es Ku&#x0364;n&#x017F;tlein/<lb/>
flie&#x017F;&#x017F;ende Ge&#x017F;chwer und faule Scha&#x0364;den zu reinigen und<lb/>
zu heilen/ alle Flechten/ Rauden und Grinde zu vertrei-<lb/>
ben/ allerley Flecken/ ha&#x0364;ßliche Ma&#x0364;hler und Maa&#x017F;en zu<lb/>
benehmen/ eine wei&#x017F;&#x017F;e zarte linde Haut/ und Jungge-<lb/>
&#x017F;chaffen zu machen: Nimm wei&#x017F;&#x017F;en Wein&#x017F;tein/ den<lb/>
laß in einem vergla&#x017F;irten Topf mit einer Stu&#x0364;rtzen bede-<lb/>
cken/ und wol verkleibt/ in einem Ziegel- oder To&#x0364;pfer-<lb/>
Ofen brennen/ daß der Wein&#x017F;tein gantz &#x017F;chneeweiß<lb/>
werde/ hernach thu ihn in einen leinenen Sack/ der unten<lb/>
enge und &#x017F;pitzig &#x017F;ey/ ha&#x0364;ng ihn in einen Keller oder feuch-<lb/>
te Sta&#x0364;tte/ &#x017F;etz ein Ge&#x017F;chirr darunter/ &#x017F;o tropffet eine<lb/>
klare Materi aus dem Sack ins unter&#x017F;etzte Ge&#x017F;chirr/<lb/><cb/>
das man nennet Wein&#x017F;tein-Oel/ das hebe wol ver-<lb/>
macht auf; in einem Loth die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Olitet &#x017F;olvi</hi>re ein<lb/>
Quintel ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen Campher/ und mi&#x017F;che darzu ein halb<lb/>
Loth <hi rendition="#aq">Olei Ceræ,</hi> &#x017F;o i&#x017F;ts bereitet; die&#x017F;es &#x017F;treich in die<lb/>
Scha&#x0364;den/ u&#x0364;ber die Ma&#x0364;hler/ und auf die Haut/ i&#x017F;t aus-<lb/>
bu&#x0364;ndig gut.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;r die Sprecklen im Ge&#x017F;icht/ &#x017F;oll man &#x017F;ich mit<lb/>
Hollerblu&#x0364;he-Wa&#x017F;&#x017F;er abwa&#x017F;chen/ und darauf mit Wein-<lb/>
&#x017F;tein-Oel &#x017F;chmieren und nicht an die Lufft gehen. Oder<lb/>
man &#x017F;oll von einem neuen Ey den Dotter nehmen/ einen<lb/>
Lo&#x0364;ffel voll Peter&#x017F;ill-Safft darunter mi&#x017F;chen/ &#x017F;ich in ei-<lb/>
nem Schweiß-Bad damit be&#x017F;treichen/ und wieder ab-<lb/>
&#x017F;chwitzen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">De Campi</hi> &#x017F;agt/ alle rothe und blaue Stoßma&#x0364;hle<lb/>
im Ge&#x017F;icht zu vertreiben/ &#x017F;oll man nehmen gebrannt<lb/>
Saltz/ es mit Ho&#x0364;nig vermi&#x017F;chen und auflegen.</p><lb/>
            <p>Jdem &#x017F;agt/ alle Hoppern und Pfinnen des Ge&#x017F;ichts<lb/>
zu vertreiben. <hi rendition="#aq">&#x211E;. Sal gemmæ</hi> ein halbe Untzen/ <hi rendition="#aq">alume<lb/>
di rocca</hi> und Wein&#x017F;tein jedes 2 Untzen/ in 2 Pfund<lb/>
Bronnenwa&#x017F;&#x017F;er gethan/ ein wenig ge&#x017F;otten/ biß alles<lb/>
zergangen/ gefiltrirt/ hernach eine Untzen Goldgelo&#x0364;tte<lb/>
genommen/ und wei&#x017F;&#x017F;en Wein-E&#x017F;&#x017F;ig 2 Pfund biß auf<lb/>
die Helffte ein&#x017F;ieden gela&#x017F;&#x017F;en; hernach gema&#x0364;chlich ab-<lb/>
ge&#x017F;iegen/ die&#x017F;e 2 Wa&#x017F;&#x017F;er untereinander gemi&#x017F;cht und<lb/>
gebraucht.</p><lb/>
            <p>Die Ro&#x0364;the deß Ange&#x017F;ichts zu vertreiben: Wa&#x017F;che<lb/>
das Ge&#x017F;icht mit Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o aus den Himmelbrand-<lb/>
blumen in <hi rendition="#aq">B. M. de&#x017F;tilli</hi>rt und mit ein wenig Campher<lb/>
vermi&#x017F;cht i&#x017F;t/ Jtem mit Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o aus 12 Eyerklare&#x0303;/ ein<lb/>
halb Pfund Ger&#x017F;ten-Mehl/ und 1 Untzen Mahen-Sah-<lb/>
men ausgebrannt wird. Oder nim&#x0303; Semmel-Schmol-<lb/>
len/ 6 Eyerklar/ 2 Quintel Campher/ den Safft von<lb/>
6 Citronen/ vermeng die&#x017F;es in einer Maß Geiß-Milch/<lb/>
thue eine Hand voll von dreyerley Wegrich darzu/ und<lb/><hi rendition="#aq">de&#x017F;tillirs</hi> in <hi rendition="#aq">Baln. Mar.</hi> thue das Wa&#x017F;&#x017F;er in ein Glas/<lb/>
und nach 14 Tagen/ kan man ein darinn gefeuchtetes<lb/>
Tuch u&#x0364;berlegen/ Jtem &#x017F;oll man &#x017F;ich abwi&#x017F;chen mit dem<lb/>
&#x017F;chaumechten Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o von einem Mu&#x0364;hl-Rad abge-<lb/>
&#x017F;chlagen wird.</p><lb/>
            <p>Dem kupfernen Ge&#x017F;icht zu helffen/ muß man es<lb/>
er&#x017F;tlich mit folgendem Dun&#x017F;t ba&#x0364;hen: koche Feigen/<lb/>
Ro&#x017F;inen/ Ger&#x017F;tenko&#x0364;rner/ weitzene Kleyen/ Haber-<lb/>
&#x017F;preuer/ Bla&#x0364;tter von der <hi rendition="#aq">Parietaria,</hi> Camillen/ Pap-<lb/>
peln/ Eibi&#x017F;ch/ Veyel in Ci&#x017F;ternen-Wa&#x017F;&#x017F;er/ verhu&#x0364;lle<lb/>
das Ange&#x017F;icht/ daß der Dun&#x017F;t nicht neben bey fu&#x0364;ru&#x0364;ber<lb/>
gehe/ diß thue etliche Tage nacheinander; Jtem es i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehr gut das warme Blut von jungen Hu&#x0364;nern/ Capau-<lb/>
nen/ und Tauben/ &#x017F;o unter den Flu&#x0364;geln gela&#x017F;&#x017F;en wird/<lb/>
oder auch von Ha&#x017F;en/ La&#x0364;mmern/ Schafen/ Hir&#x017F;chen/<lb/>
und allerley neu-abgethanem Geflu&#x0364;gel/ be&#x017F;treiche das<lb/>
Ge&#x017F;icht/ laß es die Nacht darauf/ und Morgens mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wa&#x017F;&#x017F;er/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0286] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens jungen weniger/ nach Beſchaffenheit/ auch Poleywaſ- ſer genommen/ die Pulß-Adern/ Hirn und Schlaͤfe be- ſtrichen/ iſt ſehr gut. Wider den Krampf/ ſagt Apollinaris, welcher gelbe Lilien-Wurtzen/ die an den Waſſern wachſen/ bey ſich traͤgt/ dem thut der Krampf nichts. Oder wer zum Krampf geneigt iſt/ der ſtoſſe ſpitzigen Wegricht mit ſtarcken Wein/ und leg ihn auf/ es hilfft. Jtem Maßlieben in guten Wein geſotten/ und getrun- cken/ wann man will zu Bette gehen/ Jtem Miſtelholtz/ wann die Sonne im Loͤwen iſt/ geſammlet/ und an dem Ort/ wo der Krampf iſt/ aufgelegt/ hilfft/ wie Baricellus bezeuget. Cap. LXXV. Geſicht ſauber zu halten/ und fuͤr die Roͤthe des Angeſichts. JUlius Cæſar Baricelli in Hortulo geniali fol. 22. ſchreibt: Geſtoſſene Alaun mit friſchem Eyerklar wol abgetrieben/ in einem ſaubern Haͤfelein geſotten/ biß daraus ein dicklechtes Saͤlblein wird/ mit dieſem drey Tage nacheinander/ Morgens und Abends/ das Geſicht abgewiſcht/ vertreibt nicht allein die Runtzeln/ ſondern macht auch die Haut ſchoͤn und glatt. Jtem fol. 51. ſchreibt er/ daß Nero, wann er bey naͤchtlichem Gaſſatengehen Schlaͤge im Geſicht und blaue Maͤhler bekommen/ er ihm alſobald Thapſiam herbam, Weyrauch und Wachs zuſammen vermiſcht/ auf die Maͤhler gelegt/ ſo ſeyen ſie uͤber Nacht vergan- gen/ dardurch er das Volck wollen Glauben machen/ als waͤre ers nicht geweſen. D. Cardilucius aus Herrn Carrichter ſchreibt/ wer von vielen verbluten bleich iſt/ ſoll alle Morgen uñ Abend/ einen Becher voll Schafgarben-Waſſer trincken/ und ſeinen Wein damit vermiſchen. Jtem von Odermenig einen Kraͤuter-Wein gemacht/ und davon getruncken/ vertreibt die bleiche Farbe. Idem ſchreibet: Nimm ein halb Pfund friſches Weitzenbrod-Schmollen/ gieß dar- uͤber eine halbe Maß Geißmilch/ laß es etliche Tage bai- tzen/ und brenne ein Waſſer daraus/ damit wann du dich vorher gewaſchen haſt/ beſtreiche die Haut/ und laß ſie von ſich ſelbſt trocken werden. Idem ſagt: Ran- tzeln und andere Flecken deß Angeſichts werden wun- derlich vertrieben/ wann die Haut zum oͤfftern mit dem ausgepreſſten Safft von Himmelſchluͤſſelblumen uͤber- ſtrichen wird. Lionardo Fioravanti, ne Secreti rationali giebt folgendes Secret, ſo von dem Jtaliaͤniſchen Frauenzim- mer hoch gehalten wird: Nim̃ Limoni-Safft und Eyer- klar/ eines ſo viel/ als deß andern/ ſchlag es wol ab/ laß es hernach in einem Haͤfelein/ bey gelindem Feuer ſieden/ biß es wie ein Butter wird/ darnach hebs auf/ und wann du es gebrauchen wilt/ ſo ſied weitzene Kleyen und Waſſer/ und waſche damit das Geſicht/ und trockene es wol/ hernach ſalbe dich mit dem gedachten Saͤlblein. Die Medulla Deſtillatoria gibt dieſes Kuͤnſtlein/ flieſſende Geſchwer und faule Schaͤden zu reinigen und zu heilen/ alle Flechten/ Rauden und Grinde zu vertrei- ben/ allerley Flecken/ haͤßliche Maͤhler und Maaſen zu benehmen/ eine weiſſe zarte linde Haut/ und Jungge- ſchaffen zu machen: Nimm weiſſen Weinſtein/ den laß in einem verglaſirten Topf mit einer Stuͤrtzen bede- cken/ und wol verkleibt/ in einem Ziegel- oder Toͤpfer- Ofen brennen/ daß der Weinſtein gantz ſchneeweiß werde/ hernach thu ihn in einen leinenen Sack/ der unten enge und ſpitzig ſey/ haͤng ihn in einen Keller oder feuch- te Staͤtte/ ſetz ein Geſchirr darunter/ ſo tropffet eine klare Materi aus dem Sack ins unterſetzte Geſchirr/ das man nennet Weinſtein-Oel/ das hebe wol ver- macht auf; in einem Loth dieſer Olitet ſolvire ein Quintel geſtoſſenen Campher/ und miſche darzu ein halb Loth Olei Ceræ, ſo iſts bereitet; dieſes ſtreich in die Schaͤden/ uͤber die Maͤhler/ und auf die Haut/ iſt aus- buͤndig gut. Fuͤr die Sprecklen im Geſicht/ ſoll man ſich mit Hollerbluͤhe-Waſſer abwaſchen/ und darauf mit Wein- ſtein-Oel ſchmieren und nicht an die Lufft gehen. Oder man ſoll von einem neuen Ey den Dotter nehmen/ einen Loͤffel voll Peterſill-Safft darunter miſchen/ ſich in ei- nem Schweiß-Bad damit beſtreichen/ und wieder ab- ſchwitzen. De Campi ſagt/ alle rothe und blaue Stoßmaͤhle im Geſicht zu vertreiben/ ſoll man nehmen gebrannt Saltz/ es mit Hoͤnig vermiſchen und auflegen. Jdem ſagt/ alle Hoppern und Pfinnen des Geſichts zu vertreiben. ℞. Sal gemmæ ein halbe Untzen/ alume di rocca und Weinſtein jedes 2 Untzen/ in 2 Pfund Bronnenwaſſer gethan/ ein wenig geſotten/ biß alles zergangen/ gefiltrirt/ hernach eine Untzen Goldgeloͤtte genommen/ und weiſſen Wein-Eſſig 2 Pfund biß auf die Helffte einſieden gelaſſen; hernach gemaͤchlich ab- geſiegen/ dieſe 2 Waſſer untereinander gemiſcht und gebraucht. Die Roͤthe deß Angeſichts zu vertreiben: Waſche das Geſicht mit Waſſer/ ſo aus den Himmelbrand- blumen in B. M. deſtillirt und mit ein wenig Campher vermiſcht iſt/ Jtem mit Waſſer/ ſo aus 12 Eyerklarẽ/ ein halb Pfund Gerſten-Mehl/ und 1 Untzen Mahen-Sah- men ausgebrannt wird. Oder nim̃ Semmel-Schmol- len/ 6 Eyerklar/ 2 Quintel Campher/ den Safft von 6 Citronen/ vermeng dieſes in einer Maß Geiß-Milch/ thue eine Hand voll von dreyerley Wegrich darzu/ und deſtillirs in Baln. Mar. thue das Waſſer in ein Glas/ und nach 14 Tagen/ kan man ein darinn gefeuchtetes Tuch uͤberlegen/ Jtem ſoll man ſich abwiſchen mit dem ſchaumechten Waſſer/ ſo von einem Muͤhl-Rad abge- ſchlagen wird. Dem kupfernen Geſicht zu helffen/ muß man es erſtlich mit folgendem Dunſt baͤhen: koche Feigen/ Roſinen/ Gerſtenkoͤrner/ weitzene Kleyen/ Haber- ſpreuer/ Blaͤtter von der Parietaria, Camillen/ Pap- peln/ Eibiſch/ Veyel in Ciſternen-Waſſer/ verhuͤlle das Angeſicht/ daß der Dunſt nicht neben bey fuͤruͤber gehe/ diß thue etliche Tage nacheinander; Jtem es iſt ſehr gut das warme Blut von jungen Huͤnern/ Capau- nen/ und Tauben/ ſo unter den Fluͤgeln gelaſſen wird/ oder auch von Haſen/ Laͤmmern/ Schafen/ Hirſchen/ und allerley neu-abgethanem Gefluͤgel/ beſtreiche das Geſicht/ laß es die Nacht darauf/ und Morgens mit Waſſer/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/286
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/286>, abgerufen am 20.11.2024.