Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.Theilen vielmals von einerley Materia gehandelt wird/ kan man die Verse/ wer Anderen/ die einstreuen und fürwenden möchten/ diß Wirthschaffts-Buch Schließlichen/ was anlanget meine Prodromos, muß ich dem wolgeneigten Carmina tu duros inter formata bidentes Den großgünstigen Leser hiemit der Göttlichen Obhut/ mich aber seiner Gewo- PRO-
Theilen vielmals von einerley Materia gehandelt wird/ kan man die Verſe/ wer Anderen/ die einſtreuen und fuͤrwenden moͤchten/ diß Wirthſchaffts-Buch Schließlichen/ was anlanget meine Prodromos, muß ich dem wolgeneigten Carmina tu duros inter formata bidentes Den großguͤnſtigen Leſer hiemit der Goͤttlichen Obhut/ mich aber ſeiner Gewo- PRO-
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018"/> Theilen vielmals von einerley Materia gehandelt wird/ kan man die Verſe/ wer<lb/> nicht ſonderbares Belieben darzu hat/ wol gar auslaſſen.</p><lb/> <p>Anderen/ die einſtreuen und fuͤrwenden moͤchten/ diß Wirthſchaffts-Buch<lb/> waͤre allein auf die unter dem Oeſterreichiſchen <hi rendition="#aq">Climate</hi> befindliche Provinzien ge-<lb/> ſtellet/ moͤge derohalben im Roͤmiſchen Reich nicht fruchtbarlich gebraucht wer-<lb/> den/ gebe ich zu vernehmen/ daß zwar etliche Sachen/ ſonderlich im Erſten Buch/<lb/> was etwan die Lands-Gebraͤuche/ Grundbuchs-Handlung/ Gerichts-Ord-<lb/> nungen/ Einſtand-Recht/ <hi rendition="#aq">Taxa-</hi>Maͤſſigung und Anſchlaͤge der Guͤlten/ auch ſo<lb/> viel das Eyſenwerck und Gewerckſchafft betrifft/ eigentlich auf Oeſterreich einge-<lb/> richtet ſeye/ diß ſind aber nur wenige <hi rendition="#aq">Singularia;</hi> hingegen iſt das uͤbrige alles ein<lb/><hi rendition="#aq">Univerſal-</hi>Werck/ welches man im gantzen Teutſchland und naͤchſt daran benach-<lb/> barten Laͤndern/ darinn die <hi rendition="#aq">Elevatio Poli</hi> um 4 oder 5 <hi rendition="#aq">gradus</hi> aufs hoͤchſte nicht<lb/> unterſchieden iſt/ wol gebrauchen kan/ dann was die Anbau-Zeit und andere<lb/> Wirthsſchaffts-Beſtellungen anlanget/ wird ohne diß ein verſtaͤndiger Haus-<lb/> wirth/ nach Gelegenheit ſeiner Lufft und dem Land-Gebrauch/ leichtlich zu- und<lb/> nachgeben koͤnnen: Alſo daß man es aller Orten/ mit geziemender <hi rendition="#aq">Diſcretion</hi> und<lb/> vernuͤnfftiger Anordnung/ nach Beſchaffenheit der Gruͤnde/ der Lufft/ der Zeiten/<lb/> und des Gewitters/ heilſam und nuͤtzlich denen darinnen gegebenen <hi rendition="#aq">Axiomatibus</hi><lb/> nachfolgen kan/ wie davon im Andern Buch am neunten Capitel mehr zu fin-<lb/> den iſt.</p><lb/> <p>Schließlichen/ was anlanget meine <hi rendition="#aq">Prodromos,</hi> muß ich dem wolgeneigten<lb/> Leſer/ mit dem letzten <hi rendition="#aq">Diſticho</hi> aus des alten <hi rendition="#aq">Palladii</hi> vierzehendem Buch alſo an-<lb/> ſprechen:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Carmina tu duros inter formata bidentes<lb/> Aſpera, ſed miti Ruſticitate legas.</hi> </hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <p>Den großguͤnſtigen Leſer hiemit der Goͤttlichen Obhut/ mich aber ſeiner Gewo-<lb/> genheit empfehlende.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">PRO-</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> </front> </text> </TEI> [0018]
Theilen vielmals von einerley Materia gehandelt wird/ kan man die Verſe/ wer
nicht ſonderbares Belieben darzu hat/ wol gar auslaſſen.
Anderen/ die einſtreuen und fuͤrwenden moͤchten/ diß Wirthſchaffts-Buch
waͤre allein auf die unter dem Oeſterreichiſchen Climate befindliche Provinzien ge-
ſtellet/ moͤge derohalben im Roͤmiſchen Reich nicht fruchtbarlich gebraucht wer-
den/ gebe ich zu vernehmen/ daß zwar etliche Sachen/ ſonderlich im Erſten Buch/
was etwan die Lands-Gebraͤuche/ Grundbuchs-Handlung/ Gerichts-Ord-
nungen/ Einſtand-Recht/ Taxa-Maͤſſigung und Anſchlaͤge der Guͤlten/ auch ſo
viel das Eyſenwerck und Gewerckſchafft betrifft/ eigentlich auf Oeſterreich einge-
richtet ſeye/ diß ſind aber nur wenige Singularia; hingegen iſt das uͤbrige alles ein
Univerſal-Werck/ welches man im gantzen Teutſchland und naͤchſt daran benach-
barten Laͤndern/ darinn die Elevatio Poli um 4 oder 5 gradus aufs hoͤchſte nicht
unterſchieden iſt/ wol gebrauchen kan/ dann was die Anbau-Zeit und andere
Wirthsſchaffts-Beſtellungen anlanget/ wird ohne diß ein verſtaͤndiger Haus-
wirth/ nach Gelegenheit ſeiner Lufft und dem Land-Gebrauch/ leichtlich zu- und
nachgeben koͤnnen: Alſo daß man es aller Orten/ mit geziemender Diſcretion und
vernuͤnfftiger Anordnung/ nach Beſchaffenheit der Gruͤnde/ der Lufft/ der Zeiten/
und des Gewitters/ heilſam und nuͤtzlich denen darinnen gegebenen Axiomatibus
nachfolgen kan/ wie davon im Andern Buch am neunten Capitel mehr zu fin-
den iſt.
Schließlichen/ was anlanget meine Prodromos, muß ich dem wolgeneigten
Leſer/ mit dem letzten Diſticho aus des alten Palladii vierzehendem Buch alſo an-
ſprechen:
Carmina tu duros inter formata bidentes
Aſpera, ſed miti Ruſticitate legas.
Den großguͤnſtigen Leſer hiemit der Goͤttlichen Obhut/ mich aber ſeiner Gewo-
genheit empfehlende.
PRO-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |