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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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und Judith Kön. Carls in Fr. Tochter.
So geht es Balduin; was liebst du? deine Lüste;
Mein Ruhm/ ja ich dazu/ mag bleiben wo ich will/
Du suchst ein Freuden Feld und läst mich in der Wüste/
Dieß/ was Vergnügung heist/ ist dein erwehltes Ziel.
Du lachest/ ob die Welt auf meinen Nahmen fluchet/
Du schaust auf deine Lust/ nicht meinen Ehren Ruhm/
Wann Balduin erhitzt die Freuden Rosen suchet/
So meint er/ Lust und Leid sey gleiches Eigenthum.
Darff ich die Warheit hier mit rechten Nahmen nen-
(Doch dieses stehet mir bey meinem trauren frey/) (nen/
So muß ich nur für dir und aller Welt bekennen/
Daß auf der Männer Wort nicht viel zubauen sey.
Was liebt ihr? euch/ nicht uns; ihr spielt mit Schwu[r]
und Eyde/
Und sucht durch Falschheit Wind den Hafen euer Lust/
Jhr kleidet euer Wort in schwanenweisse Seyde/
Jn dem der Boßheit Ruß erfüllet eure Brust.
Jhr wünscht das Gottes Zorn euch schleunig soll ver-
zehren/
Dafern ein Tropfen List vergället euren Sinn/
Und gebet da und dort vertiefft in solchen Schweren
Vor einen halben Kuß den gantzen Himmel hin.
Jhr bauet mit Gefahr auf unsers Ruhmes Grunde/
Der oftmals sehr beschwert in tausend Stücken bricht/
Jhr blaset falschen Dunst aus eurem geilen Munde
Und schont in eurer Gluth der reinsten Seelen nicht.
Zuletzte stirbt die Lust/ nicht aber unser Schande/
Jhr schaut uns dann erstarrt als todte Bilder an/
Und rühmt euch offtermahls in einem frembden Lande/
Was/ wo/ wie/ und bey wem ihr böses habt gethan;

Denn

und Judith Koͤn. Carls in Fr. Tochter.
So geht es Balduin; was liebſt du? deine Luͤſte;
Mein Ruhm/ ja ich dazu/ mag bleiben wo ich will/
Du ſuchſt ein Freuden Feld und laͤſt mich in der Wuͤſte/
Dieß/ was Vergnuͤgung heiſt/ iſt dein erwehltes Ziel.
Du lacheſt/ ob die Welt auf meinen Nahmen fluchet/
Du ſchauſt auf deine Luſt/ nicht meinen Ehren Ruhm/
Wann Balduin erhitzt die Freuden Roſen ſuchet/
So meint er/ Luſt und Leid ſey gleiches Eigenthum.
Darff ich die Warheit hier mit rechten Nahmen nen-
(Doch dieſes ſtehet mir bey meinem trauren frey/) (nen/
So muß ich nur fuͤr dir und aller Welt bekennen/
Daß auf der Maͤnner Wort nicht viel zubauen ſey.
Was liebt ihr? euch/ nicht uns; ihr ſpielt mit Schwu[r]
und Eyde/
Und ſucht durch Falſchheit Wind den Hafen euer Luſt/
Jhr kleidet euer Wort in ſchwanenweiſſe Seyde/
Jn dem der Boßheit Ruß erfuͤllet eure Bruſt.
Jhr wuͤnſcht das Gottes Zorn euch ſchleunig ſoll ver-
zehren/
Dafern ein Tropfen Liſt vergaͤllet euren Sinn/
Und gebet da und dort vertiefft in ſolchen Schweren
Vor einen halben Kuß den gantzen Himmel hin.
Jhr bauet mit Gefahr auf unſers Ruhmes Grunde/
Der oftmals ſehr beſchwert in tauſend Stuͤcken bricht/
Jhr blaſet falſchen Dunſt aus eurem geilen Munde
Und ſchont in eurer Gluth der reinſten Seelen nicht.
Zuletzte ſtirbt die Luſt/ nicht aber unſer Schande/
Jhr ſchaut uns dann erſtarrt als todte Bilder an/
Und ruͤhmt euch offtermahls in einem frembden Lande/
Was/ wo/ wie/ und bey wem ihr boͤſes habt gethan;

Denn
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[77/0501] und Judith Koͤn. Carls in Fr. Tochter. So geht es Balduin; was liebſt du? deine Luͤſte; Mein Ruhm/ ja ich dazu/ mag bleiben wo ich will/ Du ſuchſt ein Freuden Feld und laͤſt mich in der Wuͤſte/ Dieß/ was Vergnuͤgung heiſt/ iſt dein erwehltes Ziel. Du lacheſt/ ob die Welt auf meinen Nahmen fluchet/ Du ſchauſt auf deine Luſt/ nicht meinen Ehren Ruhm/ Wann Balduin erhitzt die Freuden Roſen ſuchet/ So meint er/ Luſt und Leid ſey gleiches Eigenthum. Darff ich die Warheit hier mit rechten Nahmen nen- (Doch dieſes ſtehet mir bey meinem trauren frey/) (nen/ So muß ich nur fuͤr dir und aller Welt bekennen/ Daß auf der Maͤnner Wort nicht viel zubauen ſey. Was liebt ihr? euch/ nicht uns; ihr ſpielt mit Schwur und Eyde/ Und ſucht durch Falſchheit Wind den Hafen euer Luſt/ Jhr kleidet euer Wort in ſchwanenweiſſe Seyde/ Jn dem der Boßheit Ruß erfuͤllet eure Bruſt. Jhr wuͤnſcht das Gottes Zorn euch ſchleunig ſoll ver- zehren/ Dafern ein Tropfen Liſt vergaͤllet euren Sinn/ Und gebet da und dort vertiefft in ſolchen Schweren Vor einen halben Kuß den gantzen Himmel hin. Jhr bauet mit Gefahr auf unſers Ruhmes Grunde/ Der oftmals ſehr beſchwert in tauſend Stuͤcken bricht/ Jhr blaſet falſchen Dunſt aus eurem geilen Munde Und ſchont in eurer Gluth der reinſten Seelen nicht. Zuletzte ſtirbt die Luſt/ nicht aber unſer Schande/ Jhr ſchaut uns dann erſtarrt als todte Bilder an/ Und ruͤhmt euch offtermahls in einem frembden Lande/ Was/ wo/ wie/ und bey wem ihr boͤſes habt gethan; Denn

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/501>, abgerufen am 24.11.2024.