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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Liebe zwischen Graf Ludw. von Gleichen
Handel ist leicht geschlossen/ wann die Waare
schön ist/ und Kauffer und Verkauffer einig seyn.
Ein Handschlag und ein Kuß verknüpften ihre
Hertzen/ sie eileten nach den Christlichen Lan-
den. Der Graf verständigte seine Gemahlin
seiner Erlösungs Freundin Ankunfft. Der
Pabst ließ diesen ungemeinen Fehl ohne Buße ge-
schehen. Sie kamen glücklichen nach Hause/
die Gemahlin empfing die Mahometanin freund-
lich/ und räumete ihr Bett und Hertz ein. Ei-
nigkeit und Seegen wiewohl ohne Leibes Erben/
schwebeten über dieser Liebe/ und das Grab zu Er-
furth/ da sie alle drey die Asche unter einem Stein
vermischet haben/ zeiget gnugsam wie edel ihr
Feuer hat müssen gewesen seyn.

Graf Ludwig an seine
Gemahlin.
EJn Brief aus frembder Luft doch von bekan-
ten Händen/
Begrüßt und küßt dich itzt/ so gut er küssen kan/
Es heißt die grüne Treu mich dieses übersen-
den/
Jch weiß du nimbst es auch mit solchen Hertzen an.
Jch darf dir nicht zuviel von meinem Namen sagen
Die kleinste Silbe hier entdeckt dir wer ich bin/
Sie

Liebe zwiſchen Graf Ludw. von Gleichen
Handel iſt leicht geſchloſſen/ wann die Waare
ſchoͤn iſt/ und Kauffer und Verkauffer einig ſeyn.
Ein Handſchlag und ein Kuß verknuͤpften ihre
Hertzen/ ſie eileten nach den Chriſtlichen Lan-
den. Der Graf verſtaͤndigte ſeine Gemahlin
ſeiner Erloͤſungs Freundin Ankunfft. Der
Pabſt ließ dieſen ungemeinen Fehl ohne Buße ge-
ſchehen. Sie kamen gluͤcklichen nach Hauſe/
die Gemahlin empfing die Mahometanin freund-
lich/ und raͤumete ihr Bett und Hertz ein. Ei-
nigkeit und Seegen wiewohl ohne Leibes Erben/
ſchwebeten uͤber dieſer Liebe/ und das Grab zu Er-
furth/ da ſie alle drey die Aſche unter einem Stein
vermiſchet haben/ zeiget gnugſam wie edel ihr
Feuer hat muͤſſen geweſen ſeyn.

Graf Ludwig an ſeine
Gemahlin.
EJn Brief aus frembder Luft doch von bekan-
ten Haͤnden/
Begruͤßt uñ kuͤßt dich itzt/ ſo gut er kuͤſſen kan/
Es heißt die gruͤne Treu mich dieſes uͤberſen-
den/
Jch weiß du nimbſt es auch mit ſolchen Hertzen an.
Jch darf dir nicht zuviel von meinem Namen ſagen
Die kleinſte Silbe hier entdeckt dir wer ich bin/
Sie
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[62/0486] Liebe zwiſchen Graf Ludw. von Gleichen Handel iſt leicht geſchloſſen/ wann die Waare ſchoͤn iſt/ und Kauffer und Verkauffer einig ſeyn. Ein Handſchlag und ein Kuß verknuͤpften ihre Hertzen/ ſie eileten nach den Chriſtlichen Lan- den. Der Graf verſtaͤndigte ſeine Gemahlin ſeiner Erloͤſungs Freundin Ankunfft. Der Pabſt ließ dieſen ungemeinen Fehl ohne Buße ge- ſchehen. Sie kamen gluͤcklichen nach Hauſe/ die Gemahlin empfing die Mahometanin freund- lich/ und raͤumete ihr Bett und Hertz ein. Ei- nigkeit und Seegen wiewohl ohne Leibes Erben/ ſchwebeten uͤber dieſer Liebe/ und das Grab zu Er- furth/ da ſie alle drey die Aſche unter einem Stein vermiſchet haben/ zeiget gnugſam wie edel ihr Feuer hat muͤſſen geweſen ſeyn. Graf Ludwig an ſeine Gemahlin. EJn Brief aus frembder Luft doch von bekan- ten Haͤnden/ Begruͤßt uñ kuͤßt dich itzt/ ſo gut er kuͤſſen kan/ Es heißt die gruͤne Treu mich dieſes uͤberſen- den/ Jch weiß du nimbſt es auch mit ſolchen Hertzen an. Jch darf dir nicht zuviel von meinem Namen ſagen Die kleinſte Silbe hier entdeckt dir wer ich bin/ Sie

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/486>, abgerufen am 28.11.2024.