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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Liebe zwischen Aleran einen deutsch. Fürst.
ne alte Hofmeisterin leitet den verliebten Fürsten
in der Fräulein Schlafgemach/ wird Zeugin ih-
res Ehegelübdnüßes/ und läst solches alsobald
auch fleischlich versiegeln. Nach weniger Zeit be-
trauerte die Fräulein den Verlust ihres besten
Schatzes/ empfindet etliche ihr unbekante Zufälle
und verwilliget/ wie wohl sie fast mit gewisser Be-
dingung dem damahls regierenden König in
Ungarn versprochen war/ durch Aleran auß ihres
Vatern Landt und Augen geführet zuwerden.
Jhr Weg ging nach Jtalien/ ihre Reise war voll
Ungelückes/ ihr Armuth zwang sie Kohlen in
der Wildnüs zubrennen/ und die Zeit ihrer Pil-
gramschafft wehrete zwantzig Jahr; Da sie durch
einen ihrer Söhne/ derer sie unterschiedliche in
diesem Waldleben gezeuget/ der sich ohngefehr
unter das Keyserliche Heer/ so damahls in Jtali-
en stund/ begeben/ dem Vater entdecket/ und mit
Freuden wiederumb in ihren vorigen Stand ge-
setzet worden seyn.

Adelheid an Aleran.
ACh ach! wie reimt sich ach/ und Liebe doch
zusammen?
Was aber reimt sich nicht/ wann Zeit und
Himmel schafft/
Der

Liebe zwiſchen Aleran einẽ deutſch. Fuͤrſt.
ne alte Hofmeiſterin leitet den verliebten Fuͤrſten
in der Fraͤulein Schlafgemach/ wird Zeugin ih-
res Ehegeluͤbdnuͤßes/ und laͤſt ſolches alſobald
auch fleiſchlich verſiegeln. Nach weniger Zeit be-
trauerte die Fraͤulein den Verluſt ihres beſten
Schatzes/ empfindet etliche ihr unbekante Zufaͤlle
und verwilliget/ wie wohl ſie faſt mit gewiſſer Be-
dingung dem damahls regierenden Koͤnig in
Ungarn verſprochen war/ durch Aleran auß ihres
Vatern Landt und Augen gefuͤhret zuwerden.
Jhr Weg ging nach Jtalien/ ihre Reiſe war voll
Ungeluͤckes/ ihr Armuth zwang ſie Kohlen in
der Wildnuͤs zubrennen/ und die Zeit ihrer Pil-
gramſchafft wehrete zwantzig Jahr; Da ſie durch
einen ihrer Soͤhne/ derer ſie unterſchiedliche in
dieſem Waldleben gezeuget/ der ſich ohngefehr
unter das Keyſerliche Heer/ ſo damahls in Jtali-
en ſtund/ begeben/ dem Vater entdecket/ und mit
Freuden wiederumb in ihren vorigen Stand ge-
ſetzet worden ſeyn.

Adelheid an Aleran.
ACh ach! wie reimt ſich ach/ und Liebe doch
zuſammen?
Was aber reimt ſich nicht/ wann Zeit und
Himmel ſchafft/
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[50/0474] Liebe zwiſchen Aleran einẽ deutſch. Fuͤrſt. ne alte Hofmeiſterin leitet den verliebten Fuͤrſten in der Fraͤulein Schlafgemach/ wird Zeugin ih- res Ehegeluͤbdnuͤßes/ und laͤſt ſolches alſobald auch fleiſchlich verſiegeln. Nach weniger Zeit be- trauerte die Fraͤulein den Verluſt ihres beſten Schatzes/ empfindet etliche ihr unbekante Zufaͤlle und verwilliget/ wie wohl ſie faſt mit gewiſſer Be- dingung dem damahls regierenden Koͤnig in Ungarn verſprochen war/ durch Aleran auß ihres Vatern Landt und Augen gefuͤhret zuwerden. Jhr Weg ging nach Jtalien/ ihre Reiſe war voll Ungeluͤckes/ ihr Armuth zwang ſie Kohlen in der Wildnuͤs zubrennen/ und die Zeit ihrer Pil- gramſchafft wehrete zwantzig Jahr; Da ſie durch einen ihrer Soͤhne/ derer ſie unterſchiedliche in dieſem Waldleben gezeuget/ der ſich ohngefehr unter das Keyſerliche Heer/ ſo damahls in Jtali- en ſtund/ begeben/ dem Vater entdecket/ und mit Freuden wiederumb in ihren vorigen Stand ge- ſetzet worden ſeyn. Adelheid an Aleran. ACh ach! wie reimt ſich ach/ und Liebe doch zuſammen? Was aber reimt ſich nicht/ wann Zeit und Himmel ſchafft/ Der

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/474>, abgerufen am 24.11.2024.