Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Vorrede an den geneigten Leser. gleichen mehr von mir sehen/ denn ob ichschon etwan noch eine Regung finden möchte/ eines/ und das andere von Lust- Sachen aufzusetzen/ so schicken sich doch zu solchen 26. Jahr besser als 62/ auch ste- hen dergleichen bundte Gedancken mir so übel an/ als bundte Bänder auf meinen Kleidern/ weil einem auf Eiß schlafenden nicht wol von Rosen traumen kan. Jch hoffe/ es werde der geneigte Leser meine Fehler/ mit seiner Sanfftmuth und Be- scheidenheit verdecken/ und gedencken/ daß Jrrthum und Menschligkeit in einer Hüt- te/ ja unter einem Hutte zu wohnen pfle- gen: wie ich mich denn endlich getröste/ daß der/ so ein zu scharfes Urtheil über mich oder meine Arbeit fällen wird/ nach genauer Untersuchung auch nicht ohne Fehler werde gefun- den werden. Vorrede an den geneigten Leſer. gleichen mehr von mir ſehen/ denn ob ichſchon etwan noch eine Regung finden moͤchte/ eines/ und das andere von Luſt- Sachen aufzuſetzen/ ſo ſchicken ſich doch zu ſolchen 26. Jahr beſſer als 62/ auch ſte- hen dergleichen bundte Gedancken mir ſo uͤbel an/ als bundte Baͤnder auf meinen Kleidern/ weil einem auf Eiß ſchlafenden nicht wol von Roſen traumen kan. Jch hoffe/ es werde der geneigte Leſer meine Fehler/ mit ſeiner Sanfftmuth und Be- ſcheidenheit verdecken/ und gedencken/ daß Jrꝛthum und Menſchligkeit in einer Huͤt- te/ ja unter einem Hutte zu wohnen pfle- gen: wie ich mich denn endlich getroͤſte/ daß der/ ſo ein zu ſcharfes Urtheil uͤber mich oder meine Arbeit faͤllen wird/ nach genauer Unterſuchung auch nicht ohne Fehler werde gefun- den werden. <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0044"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede an den geneigten Leſer.</hi></fw><lb/> gleichen mehr von mir ſehen/ denn ob ich<lb/> ſchon etwan noch eine Regung finden<lb/> moͤchte/ eines/ und das andere von Luſt-<lb/> Sachen aufzuſetzen/ ſo ſchicken ſich doch zu<lb/> ſolchen 26. Jahr beſſer als 62/ auch ſte-<lb/> hen dergleichen bundte Gedancken mir ſo<lb/> uͤbel an/ als bundte Baͤnder auf meinen<lb/> Kleidern/ weil einem auf Eiß ſchlafenden<lb/> nicht wol von Roſen traumen kan. Jch<lb/> hoffe/ es werde der geneigte Leſer meine<lb/> Fehler/ mit ſeiner Sanfftmuth und Be-<lb/> ſcheidenheit verdecken/ und gedencken/ daß<lb/> Jrꝛthum und Menſchligkeit in einer Huͤt-<lb/> te/ ja unter einem Hutte zu wohnen pfle-<lb/> gen: wie ich mich denn endlich getroͤſte/ daß<lb/> der/ ſo ein zu ſcharfes Urtheil uͤber mich<lb/> oder meine Arbeit faͤllen wird/ nach<lb/><hi rendition="#c">genauer Unterſuchung auch nicht<lb/> ohne Fehler werde gefun-<lb/> den werden.</hi></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </front> <body> </body> </text> </TEI> [0044]
Vorrede an den geneigten Leſer.
gleichen mehr von mir ſehen/ denn ob ich
ſchon etwan noch eine Regung finden
moͤchte/ eines/ und das andere von Luſt-
Sachen aufzuſetzen/ ſo ſchicken ſich doch zu
ſolchen 26. Jahr beſſer als 62/ auch ſte-
hen dergleichen bundte Gedancken mir ſo
uͤbel an/ als bundte Baͤnder auf meinen
Kleidern/ weil einem auf Eiß ſchlafenden
nicht wol von Roſen traumen kan. Jch
hoffe/ es werde der geneigte Leſer meine
Fehler/ mit ſeiner Sanfftmuth und Be-
ſcheidenheit verdecken/ und gedencken/ daß
Jrꝛthum und Menſchligkeit in einer Huͤt-
te/ ja unter einem Hutte zu wohnen pfle-
gen: wie ich mich denn endlich getroͤſte/ daß
der/ ſo ein zu ſcharfes Urtheil uͤber mich
oder meine Arbeit faͤllen wird/ nach
genauer Unterſuchung auch nicht
ohne Fehler werde gefun-
den werden.
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