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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Liebe zwischen Eginhard
muß ich auch wiederumb gedencken/ daß Emma
vormahls meine gehorsame Tochter und Egin-
hard mein treuer Diener gewesen/ und dieses
verbrechen unter diejenigen gehöret/ welchen die
hitzige Jugend/ wie höchlich zuwünschen/ nicht
allemahl aus den Augen zu treten vermag. Ein
anderer würde die Flecken mit Bluth ausleschen
wollen/ ich aber will meine Väterliche Hand da-
rüber legen. Und hat Emma und Eginharden
mit folgenden Worten kürtzlich zusammen gege-
ben: Eginhard hat allhier seine trägerin/ mei-
ne Tochter zur Gemahlin/ des tragens halben
werdet ihr euch hinfort anderwege mit einander
vergleichen.

Eginhard an Emma.
DEs grossen Carles Knecht ist die Gedult ent-
rissen/
Jch schreibe was vielleicht mein Leben kosten
kan/
Doch darf ich nur einmahl dein schönes Auge küssen/
So trett ich wohl vergnügt hernach die Marter an.
Dein hoher Purpur läst mich nicht vom Tode dencken/
Die steiffe Zuversicht streicht allen Kummer hin:
Beliebt dir einen Blick auf meinen Brief zulencken/
So mein ich/ daß ich schon der Sonne gleiche bin.
Mein

Liebe zwiſchen Eginhard
muß ich auch wiederumb gedencken/ daß Emma
vormahls meine gehorſame Tochter und Egin-
hard mein treuer Diener geweſen/ und dieſes
verbrechen unter diejenigen gehoͤret/ welchen die
hitzige Jugend/ wie hoͤchlich zuwuͤnſchen/ nicht
allemahl aus den Augen zu treten vermag. Ein
anderer wuͤrde die Flecken mit Bluth ausleſchen
wollen/ ich aber will meine Vaͤterliche Hand da-
ruͤber legen. Und hat Emma und Eginharden
mit folgenden Worten kuͤrtzlich zuſammen gege-
ben: Eginhard hat allhier ſeine traͤgerin/ mei-
ne Tochter zur Gemahlin/ des tragens halben
werdet ihr euch hinfort anderwege mit einander
vergleichen.

Eginhard an Emma.
DEs groſſen Carles Knecht iſt die Gedult ent-
riſſen/
Jch ſchreibe was vielleicht mein Leben koſten
kan/
Doch darf ich nur einmahl dein ſchoͤnes Auge kuͤſſen/
So trett ich wohl vergnuͤgt hernach die Marter an.
Dein hoher Purpur laͤſt mich nicht vom Tode dencken/
Die ſteiffe Zuverſicht ſtreicht allen Kummer hin:
Beliebt dir einen Blick auf meinen Brief zulencken/
So mein ich/ daß ich ſchon der Sonne gleiche bin.
Mein
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[4/0428] Liebe zwiſchen Eginhard muß ich auch wiederumb gedencken/ daß Emma vormahls meine gehorſame Tochter und Egin- hard mein treuer Diener geweſen/ und dieſes verbrechen unter diejenigen gehoͤret/ welchen die hitzige Jugend/ wie hoͤchlich zuwuͤnſchen/ nicht allemahl aus den Augen zu treten vermag. Ein anderer wuͤrde die Flecken mit Bluth ausleſchen wollen/ ich aber will meine Vaͤterliche Hand da- ruͤber legen. Und hat Emma und Eginharden mit folgenden Worten kuͤrtzlich zuſammen gege- ben: Eginhard hat allhier ſeine traͤgerin/ mei- ne Tochter zur Gemahlin/ des tragens halben werdet ihr euch hinfort anderwege mit einander vergleichen. Eginhard an Emma. DEs groſſen Carles Knecht iſt die Gedult ent- riſſen/ Jch ſchreibe was vielleicht mein Leben koſten kan/ Doch darf ich nur einmahl dein ſchoͤnes Auge kuͤſſen/ So trett ich wohl vergnuͤgt hernach die Marter an. Dein hoher Purpur laͤſt mich nicht vom Tode dencken/ Die ſteiffe Zuverſicht ſtreicht allen Kummer hin: Beliebt dir einen Blick auf meinen Brief zulencken/ So mein ich/ daß ich ſchon der Sonne gleiche bin. Mein

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/428>, abgerufen am 24.11.2024.