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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Der sterbende
was grösserem gleichsam entbrochen und abgeson-
dert hat/ und ob dieses was stärcker wird von etwas
schwächerem/ diß/ was böse von etwas besserem/
und diß/ was langsam von etwas geschwinderem
herkommen. Wie wir nun nicht in Abrede seyn
können/ daß alle Dinge von ihrem Gegenspiele her-
rühren/ so müssen wir auch gestehen/ daß unter die-
sem Gegenspielen sich noch ein Mittelding befindet/
welches die Erzeug- oder Ziehlung ist/ der Fortgang
nemlich/ oder Abtritt von einem zu dem andern/ wie
wir denn sehen/ daß unter den zwey widerwärtigen
Sachen Grösser und Kleiner/ das Mittelding die
Vergrossung und Verkleinerung ist/ und gleichfals
von Hitze und Kälte sagen/ daß sich das eine erhitzt/
und das andere erkaltet/ in dem diese/ wie alle an-
dere widerwärtige Sachen/ sich also mit einander
verwechseln/ und dergestalt unterschieden werden.
Und ob schon der Name in etlichen Dingen fast ge-
brechen wil/ so können wir doch gesichert seyn/ daß
alles von seinem Gegenspiele herkommet/ und ihr
Mittelding die Ziehlung oder Geburt ist/ durch wel-
ches eines zu dem andern rücket und schreitet. Hat
nun nicht alles/ was nur kan erdacht werden/ sein
Widerspiel/ als wachen/ hat es nicht schlaffen/
und leben hat es nicht sterben zu seinem Widrigen?
Kommt da nicht/ wiewol eine grosse Widerwärtig-
keit entzwischen stehet/ eines von dem andern/ und
haben sie nicht/ weil es zweyerley Sachen seyn/
gleichfals zweyerley Forttritte/ daß also umgewech-
selter Weise eines aus dem andern werden kan?
Wie
Der ſterbende
was groͤſſerem gleichſam entbrochen und abgeſon-
dert hat/ und ob dieſes was ſtaͤrcker wird von etwas
ſchwaͤcherem/ diß/ was boͤſe von etwas beſſerem/
und diß/ was langſam von etwas geſchwinderem
herkommen. Wie wir nun nicht in Abrede ſeyn
koͤnnen/ daß alle Dinge von ihrem Gegenſpiele her-
ruͤhren/ ſo muͤſſen wir auch geſtehen/ daß unter die-
ſem Gegenſpielen ſich noch ein Mittelding befindet/
welches die Erzeug- oder Ziehlung iſt/ der Fortgang
nemlich/ oder Abtritt von einem zu dem andern/ wie
wir denn ſehen/ daß unter den zwey widerwaͤrtigen
Sachen Groͤſſer und Kleiner/ das Mittelding die
Vergroſſung und Verkleinerung iſt/ und gleichfals
von Hitze und Kaͤlte ſagen/ daß ſich das eine erhitzt/
und das andere erkaltet/ in dem dieſe/ wie alle an-
dere widerwaͤrtige Sachen/ ſich alſo mit einander
verwechſeln/ und dergeſtalt unterſchieden werden.
Und ob ſchon der Name in etlichen Dingen faſt ge-
brechen wil/ ſo koͤnnen wir doch geſichert ſeyn/ daß
alles von ſeinem Gegenſpiele herkommet/ und ihr
Mittelding die Ziehlung oder Geburt iſt/ durch wel-
ches eines zu dem andern ruͤcket und ſchreitet. Hat
nun nicht alles/ was nur kan erdacht werden/ ſein
Widerſpiel/ als wachen/ hat es nicht ſchlaffen/
und leben hat es nicht ſterben zu ſeinem Widrigen?
Kommt da nicht/ wiewol eine groſſe Widerwaͤrtig-
keit entzwiſchen ſtehet/ eines von dem andern/ und
haben ſie nicht/ weil es zweyerley Sachen ſeyn/
gleichfals zweyerley Forttritte/ daß alſo umgewech-
ſelter Weiſe eines aus dem andern werden kan?
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[32/0290] Der ſterbende was groͤſſerem gleichſam entbrochen und abgeſon- dert hat/ und ob dieſes was ſtaͤrcker wird von etwas ſchwaͤcherem/ diß/ was boͤſe von etwas beſſerem/ und diß/ was langſam von etwas geſchwinderem herkommen. Wie wir nun nicht in Abrede ſeyn koͤnnen/ daß alle Dinge von ihrem Gegenſpiele her- ruͤhren/ ſo muͤſſen wir auch geſtehen/ daß unter die- ſem Gegenſpielen ſich noch ein Mittelding befindet/ welches die Erzeug- oder Ziehlung iſt/ der Fortgang nemlich/ oder Abtritt von einem zu dem andern/ wie wir denn ſehen/ daß unter den zwey widerwaͤrtigen Sachen Groͤſſer und Kleiner/ das Mittelding die Vergroſſung und Verkleinerung iſt/ und gleichfals von Hitze und Kaͤlte ſagen/ daß ſich das eine erhitzt/ und das andere erkaltet/ in dem dieſe/ wie alle an- dere widerwaͤrtige Sachen/ ſich alſo mit einander verwechſeln/ und dergeſtalt unterſchieden werden. Und ob ſchon der Name in etlichen Dingen faſt ge- brechen wil/ ſo koͤnnen wir doch geſichert ſeyn/ daß alles von ſeinem Gegenſpiele herkommet/ und ihr Mittelding die Ziehlung oder Geburt iſt/ durch wel- ches eines zu dem andern ruͤcket und ſchreitet. Hat nun nicht alles/ was nur kan erdacht werden/ ſein Widerſpiel/ als wachen/ hat es nicht ſchlaffen/ und leben hat es nicht ſterben zu ſeinem Widrigen? Kommt da nicht/ wiewol eine groſſe Widerwaͤrtig- keit entzwiſchen ſtehet/ eines von dem andern/ und haben ſie nicht/ weil es zweyerley Sachen ſeyn/ gleichfals zweyerley Forttritte/ daß alſo umgewech- ſelter Weiſe eines aus dem andern werden kan? Wie

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/290>, abgerufen am 24.11.2024.