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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Achter Auftritt.
Erg. Und so weiß ich/ daß was höhers dieses Urtheil hat gebrochen.
Cor. Was soll ich endlich schliessen?
Träumet dir/
Oder mir?
Erg. Bleibstu hier ein wenig stehn/
So sihestu diß edle Paar/
Selbst aus dem Tempel gehn/
Da es durch ein süsses Band ehlich itzt verlnüpffet war.
Es wird nicht lange mehr verweilen
Zu des Montano Hauß zu eilen/
Da es die süsse Liebes-Frucht
Bis hieher ümsonst gesucht/
Mit vollen Freuden soll geniessen.
Ach! soltestu die groß' Ergetzung schauen/
Ach hörtestu die lauten Freudens-Zeichen/
Die Aug und Ohr itzund bestreichen!
Der Tempel war gedruckt von tausend tausend Füssen;
Die Männer bey den Frauen/
Die Jungen bey den Alten
Die wusten sich vor Freude kaum zu halten.
Was weltlich war/ stund bey der Geistligkeit;
Es schien/ als wenn durch diesen Freuden-Streit
Der Hauffen wär in Aberwitz gerissen.
Ein ieder ist itzt ausgegangen
Das edle Paar gebührlich zu verehren/
Und nach Vermögen zu empfangen.
Es rührt sich Hand und Mund zu ihrem Wohlgefallen/
Der zeucht die Treu/ der etwas andres an;
Dieser sagt/ was die Natur/ der was ihn ihr Gott gethan.
Berg und Thal/
Feld und Wald
Läst seine Freude hören/
Und so sehr er kan/
Getreuer/ getreueter Schäfer erschallen.
O verliebter Wunderfall!
O ungemeines Spiel der Erden!
Soll ein Schäfer alsobald
Ein Halb-Gott werden?
Ein
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Achter Auftritt.
Erg. Und ſo weiß ich/ daß was hoͤhers dieſes Urtheil hat gebrochen.
Cor. Was ſoll ich endlich ſchlieſſen?
Traͤumet dir/
Oder mir?
Erg. Bleibſtu hier ein wenig ſtehn/
So ſiheſtu diß edle Paar/
Selbſt aus dem Tempel gehn/
Da es durch ein ſuͤſſes Band ehlich itzt verlnuͤpffet war.
Es wird nicht lange mehr verweilen
Zu des Montano Hauß zu eilen/
Da es die ſuͤſſe Liebes-Frucht
Bis hieher uͤmſonſt geſucht/
Mit vollen Freuden ſoll genieſſen.
Ach! ſolteſtu die groß’ Ergetzung ſchauen/
Ach hoͤrteſtu die lauten Freudens-Zeichen/
Die Aug und Ohr itzund beſtreichen!
Der Tempel war gedruckt von tauſend tauſend Fuͤſſen;
Die Maͤnner bey den Frauen/
Die Jungen bey den Alten
Die wuſten ſich vor Freude kaum zu halten.
Was weltlich war/ ſtund bey der Geiſtligkeit;
Es ſchien/ als wenn durch dieſen Freuden-Streit
Der Hauffen waͤr in Aberwitz geriſſen.
Ein ieder iſt itzt ausgegangen
Das edle Paar gebuͤhrlich zu verehren/
Und nach Vermoͤgen zu empfangen.
Es ruͤhrt ſich Hand und Mund zu ihrem Wohlgefallen/
Der zeucht die Treu/ der etwas andres an;
Dieſer ſagt/ was die Natur/ der was ihn ihr Gott gethan.
Berg und Thal/
Feld und Wald
Laͤſt ſeine Freude hoͤren/
Und ſo ſehr er kan/
Getreuer/ getreueter Schaͤfer erſchallen.
O verliebter Wunderfall!
O ungemeines Spiel der Erden!
Soll ein Schaͤfer alſobald
Ein Halb-Gott werden?
Ein
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[199/0245] Achter Auftritt. Erg. Und ſo weiß ich/ daß was hoͤhers dieſes Urtheil hat gebrochen. Cor. Was ſoll ich endlich ſchlieſſen? Traͤumet dir/ Oder mir? Erg. Bleibſtu hier ein wenig ſtehn/ So ſiheſtu diß edle Paar/ Selbſt aus dem Tempel gehn/ Da es durch ein ſuͤſſes Band ehlich itzt verlnuͤpffet war. Es wird nicht lange mehr verweilen Zu des Montano Hauß zu eilen/ Da es die ſuͤſſe Liebes-Frucht Bis hieher uͤmſonſt geſucht/ Mit vollen Freuden ſoll genieſſen. Ach! ſolteſtu die groß’ Ergetzung ſchauen/ Ach hoͤrteſtu die lauten Freudens-Zeichen/ Die Aug und Ohr itzund beſtreichen! Der Tempel war gedruckt von tauſend tauſend Fuͤſſen; Die Maͤnner bey den Frauen/ Die Jungen bey den Alten Die wuſten ſich vor Freude kaum zu halten. Was weltlich war/ ſtund bey der Geiſtligkeit; Es ſchien/ als wenn durch dieſen Freuden-Streit Der Hauffen waͤr in Aberwitz geriſſen. Ein ieder iſt itzt ausgegangen Das edle Paar gebuͤhrlich zu verehren/ Und nach Vermoͤgen zu empfangen. Es ruͤhrt ſich Hand und Mund zu ihrem Wohlgefallen/ Der zeucht die Treu/ der etwas andres an; Dieſer ſagt/ was die Natur/ der was ihn ihr Gott gethan. Berg und Thal/ Feld und Wald Laͤſt ſeine Freude hoͤren/ Und ſo ſehr er kan/ Getreuer/ getreueter Schaͤfer erſchallen. O verliebter Wunderfall! O ungemeines Spiel der Erden! Soll ein Schaͤfer alſobald Ein Halb-Gott werden? Ein N 4

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/245>, abgerufen am 28.11.2024.