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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Sechster Auftritt.
Sich in dem Unlust hat verlohren/
Ja dem kein Zahn mehr übrig blieben?
Sat. Geht dieses denn auf mich?
Cor. Auf dich.
Sat. Auf mich/ du Teufels-Weib?
Cor. Auf dich/ du fauler Bock.
Sat. Hier schaustu meine Hand/
Die soll die Zunge dir aus deinem Munde reissen.
Cor. So tritstu mir denn nu so nah itzt auf den Leib?
Sat. Ein Weib/ so sich befindt in meiner Armen Band/
Soll mich/ ich weiß nicht wie? zu trotzen sich befleissen?
Jch wil dich bald?
Cor. Was wilstu Schlingel machen?
Sat. Lebendig zureissen!
Cor. Hastu doch keinen Zahn in deinem gantzen Rachen.
Sat. Ach Himmel/ leid ich dis? Komm/ komm es ist nun Zeit:
Du must/ solt ich mich gleich üm Händ und Armen bringen.
Cor. Nein; solte mir der Kopff gleich von dem Rumpfe springen.
Sat. Jch wil dich lehren/
Ob deines Kopffes Härtigkeit/
Und deines Halses Stärcke
Sich gleichet meiner Hände Wercke;
Was macht die Hand alhier? Sie wird mich nicht verstören.
Cor. Und dis wird durch die Zeit alleine kund gemacht.
Sat. Du wirst mein Ziel mir nicht versehren.
Cor. Satiro zeuch/ gute Nacht/
Brich den alten Halß in Stücken.
Sat. Ach weh! Ach weh; mein Haubt! mein Bein! mein Rücken!
Ach! welch ein harter Fall! ich kan mich fast nicht wenden/
Jch schane sie itzt flüchtig von mir streichen/
Und ihren Kopf behalt ich in den Händen.
O Wunder/ dem kein Wunder zu vergleichen!
Jhr Hirten komt herbey/ und höret itzt Bericht:
Schaut dieses Zauberwerck mit euren Augen an/
Das ist des Weibes Kopf/ die von mir lauffen kan.
Er ist gantz federleicht/ als hätt ich nichts zu führen/
Und hat vielleicht auch kein Gehirne nicht:
Wie daß sich doch kein Blut läst spüren?
Was schau ich armer doch an Augen und Verstand!
Sie
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Sechſter Auftritt.
Sich in dem Unluſt hat verlohren/
Ja dem kein Zahn mehr uͤbrig blieben?
Sat. Geht dieſes denn auf mich?
Cor. Auf dich.
Sat. Auf mich/ du Teufels-Weib?
Cor. Auf dich/ du fauler Bock.
Sat. Hier ſchauſtu meine Hand/
Die ſoll die Zunge dir aus deinem Munde reiſſen.
Cor. So tritſtu mir denn nu ſo nah itzt auf den Leib?
Sat. Ein Weib/ ſo ſich befindt in meiner Armen Band/
Soll mich/ ich weiß nicht wie? zu trotzen ſich befleiſſen?
Jch wil dich bald?
Cor. Was wilſtu Schlingel machen?
Sat. Lebendig zureiſſen!
Cor. Haſtu doch keinen Zahn in deinem gantzen Rachen.
Sat. Ach Himmel/ leid ich dis? Komm/ komm es iſt nun Zeit:
Du muſt/ ſolt ich mich gleich uͤm Haͤnd und Armen bringen.
Cor. Nein; ſolte mir der Kopff gleich von dem Rumpfe ſpringen.
Sat. Jch wil dich lehren/
Ob deines Kopffes Haͤrtigkeit/
Und deines Halſes Staͤrcke
Sich gleichet meiner Haͤnde Wercke;
Was macht die Hand alhier? Sie wird mich nicht verſtoͤren.
Cor. Und dis wird durch die Zeit alleine kund gemacht.
Sat. Du wirſt mein Ziel mir nicht verſehren.
Cor. Satiro zeuch/ gute Nacht/
Brich den alten Halß in Stuͤcken.
Sat. Ach weh! Ach weh; mein Haubt! mein Bein! mein Ruͤcken!
Ach! welch ein harter Fall! ich kan mich faſt nicht wenden/
Jch ſchane ſie itzt fluͤchtig von mir ſtreichen/
Und ihren Kopf behalt ich in den Haͤnden.
O Wunder/ dem kein Wunder zu vergleichen!
Jhr Hirten komt herbey/ und hoͤret itzt Bericht:
Schaut dieſes Zauberwerck mit euren Augen an/
Das iſt des Weibes Kopf/ die von mir lauffen kan.
Er iſt gantz federleicht/ als haͤtt ich nichts zu fuͤhren/
Und hat vielleicht auch kein Gehirne nicht:
Wie daß ſich doch kein Blut laͤſt ſpuͤren?
Was ſchau ich armer doch an Augen und Verſtand!
Sie
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[67/0113] Sechſter Auftritt. Sich in dem Unluſt hat verlohren/ Ja dem kein Zahn mehr uͤbrig blieben? Sat. Geht dieſes denn auf mich? Cor. Auf dich. Sat. Auf mich/ du Teufels-Weib? Cor. Auf dich/ du fauler Bock. Sat. Hier ſchauſtu meine Hand/ Die ſoll die Zunge dir aus deinem Munde reiſſen. Cor. So tritſtu mir denn nu ſo nah itzt auf den Leib? Sat. Ein Weib/ ſo ſich befindt in meiner Armen Band/ Soll mich/ ich weiß nicht wie? zu trotzen ſich befleiſſen? Jch wil dich bald? Cor. Was wilſtu Schlingel machen? Sat. Lebendig zureiſſen! Cor. Haſtu doch keinen Zahn in deinem gantzen Rachen. Sat. Ach Himmel/ leid ich dis? Komm/ komm es iſt nun Zeit: Du muſt/ ſolt ich mich gleich uͤm Haͤnd und Armen bringen. Cor. Nein; ſolte mir der Kopff gleich von dem Rumpfe ſpringen. Sat. Jch wil dich lehren/ Ob deines Kopffes Haͤrtigkeit/ Und deines Halſes Staͤrcke Sich gleichet meiner Haͤnde Wercke; Was macht die Hand alhier? Sie wird mich nicht verſtoͤren. Cor. Und dis wird durch die Zeit alleine kund gemacht. Sat. Du wirſt mein Ziel mir nicht verſehren. Cor. Satiro zeuch/ gute Nacht/ Brich den alten Halß in Stuͤcken. Sat. Ach weh! Ach weh; mein Haubt! mein Bein! mein Ruͤcken! Ach! welch ein harter Fall! ich kan mich faſt nicht wenden/ Jch ſchane ſie itzt fluͤchtig von mir ſtreichen/ Und ihren Kopf behalt ich in den Haͤnden. O Wunder/ dem kein Wunder zu vergleichen! Jhr Hirten komt herbey/ und hoͤret itzt Bericht: Schaut dieſes Zauberwerck mit euren Augen an/ Das iſt des Weibes Kopf/ die von mir lauffen kan. Er iſt gantz federleicht/ als haͤtt ich nichts zu fuͤhren/ Und hat vielleicht auch kein Gehirne nicht: Wie daß ſich doch kein Blut laͤſt ſpuͤren? Was ſchau ich armer doch an Augen und Verſtand! Sie E 2

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/113>, abgerufen am 24.11.2024.