Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.ben deinen Heyland gesehen: Simeon zwar redet vom leiblichen anschawen des HErren Christi / jedoch nicht ohne den glauben. Dann / wie droben gemeldet / hat er an den HErrn Christum als an den trost Israels gleubet / vnd auff desselben Leibliche zukunfft gewartet / vnd als er jn mit seinen augen gesehen / ist sein glaube gestercket worden / das er also viel sagen wil: Ich habe hertzlich vertrawen nach deinem wort auff deinen Heiland gesetzet / vnd weil du mir denselben Augenscheinlich zu zeigen verheissen vnd gehalten hast / befinde ich dich jhe mehr vnd mehr warhafftig / vnd gleube nu desto krefftiger / dz mein heil in jme gewis sey / also / dz ich auch nit zweiffele damit zu sterben / vnd weiss das mir daraus friede im todte weren vnd bleiben sol. Daher kömpts nu / dz Simeon dieses Leben gerne verlesset / vnd als ein gefengnis mit der freyheit verbeutet. Dieweil jm sein glaube vnd hoffnung nicht gefehlet / Sondern so war er den Christ des HErrn vnd den heyland / der die gefangene erledigt / Esa. 6 gesehen hat / so war ist bey jm die freyheit des ewigen lebens. Also spricht S. Paulus: Christus ist mein leben / vnd sterben ist mein gewin / Phil. 1. Dz ist: In diesem vergenglichen leben ist Christus mein rechtes vnuergengliches leben / des ich mich wider alle trübsal tröste / dz auch dann weret / wenn ich sterbe / in dem habe ich den gewin / dz ich aus diesem gefengniss in lautere freyheit gelassen / vnd ohne hindernis des jrrdischen lebens Christun ewiglich ben deinen Heyland gesehen: Simeon zwar redet vom leiblichen anschawen des HErren Christi / jedoch nicht ohne den glauben. Dann / wie droben gemeldet / hat er an den HErrn Christum als an den trost Israels gleubet / vnd auff desselben Leibliche zukunfft gewartet / vnd als er jn mit seinen augen gesehen / ist sein glaube gestercket worden / das er also viel sagen wil: Ich habe hertzlich vertrawen nach deinem wort auff deinen Heiland gesetzet / vnd weil du mir denselben Augenscheinlich zu zeigen verheissen vnd gehalten hast / befinde ich dich jhe mehr vnd mehr warhafftig / vnd gleube nu desto krefftiger / dz mein heil in jme gewis sey / also / dz ich auch nit zweiffele damit zu sterben / vnd weiss das mir daraus friede im todte weren vnd bleiben sol. Daher kömpts nu / dz Simeon dieses Leben gerne verlesset / vnd als ein gefengnis mit der freyheit verbeutet. Dieweil jm sein glaube vnd hoffnung nicht gefehlet / Sondern so war er den Christ des HErrn vnd den heyland / der die gefangene erledigt / Esa. 6 gesehen hat / so war ist bey jm die freyheit des ewigen lebens. Also spricht S. Paulus: Christus ist mein leben / vnd sterben ist mein gewin / Phil. 1. Dz ist: In diesem vergenglichen leben ist Christus mein rechtes vnuergengliches leben / des ich mich wider alle trübsal tröste / dz auch dañ weret / wenn ich sterbe / in dem habe ich den gewin / dz ich aus diesem gefengniss in lautere freyheit gelassen / vnd ohne hindernis des jrrdischen lebens Christũ ewiglich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045"/> ben deinen Heyland gesehen: Simeon zwar redet vom leiblichen anschawen des HErren Christi / jedoch nicht ohne den glauben. Dann / wie droben gemeldet / hat er an den HErrn Christum als an den trost Israels gleubet / vnd auff desselben Leibliche zukunfft gewartet / vnd als er jn mit seinen augen gesehen / ist sein glaube gestercket worden / das er also viel sagen wil: Ich habe hertzlich vertrawen nach deinem wort auff deinen Heiland gesetzet / vnd weil du mir denselben Augenscheinlich zu zeigen verheissen vnd gehalten hast / befinde ich dich jhe mehr vnd mehr warhafftig / vnd gleube nu desto krefftiger / dz mein heil in jme gewis sey / also / dz ich auch nit zweiffele damit zu sterben / vnd weiss das mir daraus friede im todte weren vnd bleiben sol.</p> <p>Daher kömpts nu / dz Simeon dieses Leben gerne verlesset / vnd als ein gefengnis mit der freyheit verbeutet. Dieweil jm sein glaube vnd hoffnung nicht gefehlet / Sondern so war er den Christ des HErrn vnd den heyland / der die gefangene erledigt / Esa. 6 gesehen hat / so war ist bey jm die freyheit des ewigen lebens. Also spricht S. Paulus: Christus ist mein leben / vnd sterben ist mein gewin / Phil. 1. Dz ist: In diesem vergenglichen leben ist Christus mein rechtes vnuergengliches leben / des ich mich wider alle trübsal tröste / dz auch dañ weret / wenn ich sterbe / in dem habe ich den gewin / dz ich aus diesem gefengniss in lautere freyheit gelassen / vnd ohne hindernis des jrrdischen lebens Christũ ewiglich </p> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
ben deinen Heyland gesehen: Simeon zwar redet vom leiblichen anschawen des HErren Christi / jedoch nicht ohne den glauben. Dann / wie droben gemeldet / hat er an den HErrn Christum als an den trost Israels gleubet / vnd auff desselben Leibliche zukunfft gewartet / vnd als er jn mit seinen augen gesehen / ist sein glaube gestercket worden / das er also viel sagen wil: Ich habe hertzlich vertrawen nach deinem wort auff deinen Heiland gesetzet / vnd weil du mir denselben Augenscheinlich zu zeigen verheissen vnd gehalten hast / befinde ich dich jhe mehr vnd mehr warhafftig / vnd gleube nu desto krefftiger / dz mein heil in jme gewis sey / also / dz ich auch nit zweiffele damit zu sterben / vnd weiss das mir daraus friede im todte weren vnd bleiben sol.
Daher kömpts nu / dz Simeon dieses Leben gerne verlesset / vnd als ein gefengnis mit der freyheit verbeutet. Dieweil jm sein glaube vnd hoffnung nicht gefehlet / Sondern so war er den Christ des HErrn vnd den heyland / der die gefangene erledigt / Esa. 6 gesehen hat / so war ist bey jm die freyheit des ewigen lebens. Also spricht S. Paulus: Christus ist mein leben / vnd sterben ist mein gewin / Phil. 1. Dz ist: In diesem vergenglichen leben ist Christus mein rechtes vnuergengliches leben / des ich mich wider alle trübsal tröste / dz auch dañ weret / wenn ich sterbe / in dem habe ich den gewin / dz ich aus diesem gefengniss in lautere freyheit gelassen / vnd ohne hindernis des jrrdischen lebens Christũ ewiglich
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