Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.war er dinsthafftig / vnd lies einen gedrückten ohne raht nicht von sich / Vielen hat er trewen beistand geleistet / in jren schweren Sachen / vnd so vnuerdrossen / das er auch seiner im hohen Alter andern zu gut zuuorwiesen nicht geschonet hat. Seine hauszucht hat er also gefüret das er seine Kinder zu Gottseligem erbarem Leben gehalten / niemands ergerlich gewesen / sondern vor etlichen denen es sonderlich gebüret / gute exempel gegeben / dagegen jhne Gott in seinem hause reichlich gesegnet. Er ist zwar ein Mensch gewesen / vnd hat seine schwachheiten gehabt / aber ich kan mit warheit sagen / das mir nicht viel Leute / sonderlich des standes vorkomen sein / an welchen so wenig im eusserlichem leben zu tadeln gewesen were / als am Herren Mynsinger seligen. Eines haben jme etzliche leute verwiesen / dz er etwas Karg gewesen / aber seine andere Herrliche tugenden / vnd zwar die menge derselben / haben solches vberschattet / vnd hat jm Gott in werenden Tugenden vnd gaben des verstandes / ein geruhlich herrlich alter geben / das von jm der Spruch Prou 16. recht gesagt werden mag: Grawe Haar sind eine Cron der ehren / die auff dem wege der gerechtigkeit erfunden werden. Dis wird nu darumb erzelet / das ein jeder sich erinnere / wie sein Leben sey / vnd das er solchen scheinlichen exempeln folgen sol / vnd in der that beweise / dz er Gott vor den HErrn seines lebens halte / sich aber vor desselben Diener erkenne / vnd auff des Herrn wort in allem seinem wandel achtung gebe. war er dinsthafftig / vñ lies einen gedrückten ohne raht nicht von sich / Vielen hat er trewen beistand geleistet / in jren schweren Sachen / vnd so vnuerdrossen / das er auch seiner im hohen Alter andern zu gut zuuorwiesen nicht geschonet hat. Seine hauszucht hat er also gefüret das er seine Kinder zu Gottseligem erbarem Leben gehalten / niemands ergerlich gewesen / sondern vor etlichen denẽ es sonderlich gebüret / gute exempel gegebẽ / dagegen jhne Gott in seinem hause reichlich gesegnet. Er ist zwar ein Mensch gewesen / vnd hat seine schwachheiten gehabt / aber ich kan mit warheit sagen / das mir nicht viel Leute / sonderlich des standes vorkomen sein / an welchen so wenig im eusserlichem leben zu tadeln gewesen were / als am Herren Mynsinger seligen. Eines haben jme etzliche leute verwiesen / dz er etwas Karg gewesen / aber seine andere Herrliche tugenden / vnd zwar die menge derselben / haben solches vberschattet / vnd hat jm Gott in werenden Tugenden vnd gaben des verstandes / ein geruhlich herrlich alter geben / das von jm der Spruch Prou 16. recht gesagt werden mag: Grawe Haar sind eine Cron der ehren / die auff dem wege der gerechtigkeit erfunden werden. Dis wird nu darumb erzelet / das ein jeder sich erinnere / wie sein Leben sey / vnd das er solchen scheinlichen exempeln folgen sol / vnd in der that beweise / dz er Gott vor den HErrn seines lebens halte / sich aber vor desselben Diener erkenne / vnd auff des Herrn wort in allem seinem wandel achtung gebe. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036"/> war er dinsthafftig / vñ lies einen gedrückten ohne raht nicht von sich / Vielen hat er trewen beistand geleistet / in jren schweren Sachen / vnd so vnuerdrossen / das er auch seiner im hohen Alter andern zu gut zuuorwiesen nicht geschonet hat. Seine hauszucht hat er also gefüret das er seine Kinder zu Gottseligem erbarem Leben gehalten / niemands ergerlich gewesen / sondern vor etlichen denẽ es sonderlich gebüret / gute exempel gegebẽ / dagegen jhne Gott in seinem hause reichlich gesegnet.</p> <p>Er ist zwar ein Mensch gewesen / vnd hat seine schwachheiten gehabt / aber ich kan mit warheit sagen / das mir nicht viel Leute / sonderlich des standes vorkomen sein / an welchen so wenig im eusserlichem leben zu tadeln gewesen were / als am Herren Mynsinger seligen. Eines haben jme etzliche leute verwiesen / dz er etwas Karg gewesen / aber seine andere Herrliche tugenden / vnd zwar die menge derselben / haben solches vberschattet / vnd hat jm Gott in werenden Tugenden vnd gaben des verstandes / ein geruhlich herrlich alter geben / das von jm der Spruch Prou 16. recht gesagt werden mag: Grawe Haar sind eine Cron der ehren / die auff dem wege der gerechtigkeit erfunden werden.</p> <p>Dis wird nu darumb erzelet / das ein jeder sich erinnere / wie sein Leben sey / vnd das er solchen scheinlichen exempeln folgen sol / vnd in der that beweise / dz er Gott vor den HErrn seines lebens halte / sich aber vor desselben Diener erkenne / vnd auff des Herrn wort in allem seinem wandel achtung gebe.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
war er dinsthafftig / vñ lies einen gedrückten ohne raht nicht von sich / Vielen hat er trewen beistand geleistet / in jren schweren Sachen / vnd so vnuerdrossen / das er auch seiner im hohen Alter andern zu gut zuuorwiesen nicht geschonet hat. Seine hauszucht hat er also gefüret das er seine Kinder zu Gottseligem erbarem Leben gehalten / niemands ergerlich gewesen / sondern vor etlichen denẽ es sonderlich gebüret / gute exempel gegebẽ / dagegen jhne Gott in seinem hause reichlich gesegnet.
Er ist zwar ein Mensch gewesen / vnd hat seine schwachheiten gehabt / aber ich kan mit warheit sagen / das mir nicht viel Leute / sonderlich des standes vorkomen sein / an welchen so wenig im eusserlichem leben zu tadeln gewesen were / als am Herren Mynsinger seligen. Eines haben jme etzliche leute verwiesen / dz er etwas Karg gewesen / aber seine andere Herrliche tugenden / vnd zwar die menge derselben / haben solches vberschattet / vnd hat jm Gott in werenden Tugenden vnd gaben des verstandes / ein geruhlich herrlich alter geben / das von jm der Spruch Prou 16. recht gesagt werden mag: Grawe Haar sind eine Cron der ehren / die auff dem wege der gerechtigkeit erfunden werden.
Dis wird nu darumb erzelet / das ein jeder sich erinnere / wie sein Leben sey / vnd das er solchen scheinlichen exempeln folgen sol / vnd in der that beweise / dz er Gott vor den HErrn seines lebens halte / sich aber vor desselben Diener erkenne / vnd auff des Herrn wort in allem seinem wandel achtung gebe.
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Zitationshilfe: | Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/36>, abgerufen am 05.02.2025. |