Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd sollen in den ewigen Todt stürtzen / jme nicht allein das zeitliche geschenck sondern auch dz ewige verheissen / jedoch den Menschen zu seinem Diener gemacht in dem er jhn also angesprochen hat / Du solt / welche wort zwar wenn sie blos gehört werden / hart drücken / aber in angedeuten vmbstenden / sind es wort eines gnedigen HErren / der hiemit dem zum Todt verdampten Menschen / das leben vnd mehr als dasselbe geschenckt.

Im gleichen verstandt braucht alhie der Gottselige Simeon das wort HERRE / als wolt er sagen: HErr der du zu mir geredt hast / ich sol so lange leben / biß ich den Christ deinen heilandt sehe / vnd mir solchs tapffer gehalten hast / du bist mir ein gnediger lieber vnd werder HErre / des herrschafft vnd mannes gedechtnis mir mein hertz mit freuden erfüllet vnd meine zunge damit zu singen beweget.

Wir aber sollen hieraus lernen / das wir vnser leib vnd Seel / vnd also vnser leben nit von vns selbst / sondern von GOtt dem HErrn empfangen haben / vnd zwar als ein geschencke Dann wo Adam vnd Eua / als sie gefallen in den ewigen Todt gesenckt worden weren / hatten sie nit Kinder gezeuget / nachdem aber Gott jnen aus gnaden dz leben geschenckt / vnd jren nachkomen verheissen / ist Adams geschenck / dz ist / sein geschenckt leben anch vnser geschenckt / daher wir alle leben Darumb spricht S. Paulus Act. 17. Gott gibt jederman leben vnd athem allenthalben / Item / in jme leben weben vnd sind wir.

vnd sollen in den ewigen Todt stürtzen / jme nicht allein das zeitliche geschenck sondern auch dz ewige verheissen / jedoch den Menschen zu seinem Diener gemacht in dem er jhn also angesprochen hat / Du solt / welche wort zwar wenn sie blos gehört werden / hart drücken / aber in angedeutẽ vmbstenden / sind es wort eines gnedigen HErren / der hiemit dem zum Todt verdampten Menschen / das leben vnd mehr als dasselbe geschenckt.

Im gleichen verstandt braucht alhie der Gottselige Simeon das wort HERRE / als wolt er sagen: HErr der du zu mir geredt hast / ich sol so lange leben / biß ich den Christ deinen heilandt sehe / vnd mir solchs tapffer gehalten hast / du bist mir ein gnediger lieber vñ werder HErre / des herrschafft vnd mannes gedechtnis mir mein hertz mit freuden erfüllet vnd meine zunge damit zu singen beweget.

Wir aber sollen hieraus lernen / das wir vnser leib vnd Seel / vnd also vnser leben nit von vns selbst / sondern von GOtt dem HErrn empfangen haben / vnd zwar als ein geschencke Dann wo Adam vnd Eua / als sie gefallen in den ewigẽ Todt gesenckt worden weren / hatten sie nit Kinder gezeuget / nachdem aber Gott jnen aus gnaden dz leben geschenckt / vnd jren nachkomẽ verheissẽ / ist Adams geschenck / dz ist / sein geschenckt leben anch vnser geschenckt / daher wir alle leben Darumb spricht S. Paulus Act. 17. Gott gibt jederman leben vnd athem allenthalben / Item / in jme leben weben vnd sind wir.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0021"/>
vnd sollen in den ewigen Todt stürtzen / jme nicht allein das                      zeitliche geschenck sondern auch dz ewige verheissen / jedoch den Menschen zu                      seinem Diener gemacht in dem er jhn also angesprochen hat / Du solt / welche                      wort zwar wenn sie blos gehört werden / hart drücken / aber in angedeute&#x0303; vmbstenden / sind es wort eines gnedigen HErren / der hiemit dem                      zum Todt verdampten Menschen / das leben vnd mehr als dasselbe geschenckt.</p>
        <p>Im gleichen verstandt braucht alhie der Gottselige Simeon das wort HERRE / als                      wolt er sagen: HErr der du zu mir geredt hast / ich sol so lange leben / biß ich                      den Christ deinen heilandt sehe / vnd mir solchs tapffer gehalten hast / du bist                      mir ein gnediger lieber vn&#x0303; werder HErre / des herrschafft vnd                      mannes gedechtnis mir mein hertz mit freuden erfüllet vnd meine zunge damit zu                      singen beweget.</p>
        <p>Wir aber sollen hieraus lernen / das wir vnser leib vnd Seel / vnd also vnser                      leben nit von vns selbst / sondern von GOtt dem HErrn empfangen haben / vnd zwar                      als ein geschencke Dann wo Adam vnd Eua / als sie gefallen in den ewige&#x0303; Todt gesenckt worden weren / hatten sie nit Kinder gezeuget /                      nachdem aber Gott jnen aus gnaden dz leben geschenckt / vnd jren nachkome&#x0303; verheisse&#x0303; / ist Adams geschenck / dz ist / sein                      geschenckt leben anch vnser geschenckt / daher wir alle leben Darumb spricht S.                      Paulus Act. 17. Gott gibt jederman leben vnd athem allenthalben / Item / in jme                      leben weben vnd sind wir.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0021] vnd sollen in den ewigen Todt stürtzen / jme nicht allein das zeitliche geschenck sondern auch dz ewige verheissen / jedoch den Menschen zu seinem Diener gemacht in dem er jhn also angesprochen hat / Du solt / welche wort zwar wenn sie blos gehört werden / hart drücken / aber in angedeutẽ vmbstenden / sind es wort eines gnedigen HErren / der hiemit dem zum Todt verdampten Menschen / das leben vnd mehr als dasselbe geschenckt. Im gleichen verstandt braucht alhie der Gottselige Simeon das wort HERRE / als wolt er sagen: HErr der du zu mir geredt hast / ich sol so lange leben / biß ich den Christ deinen heilandt sehe / vnd mir solchs tapffer gehalten hast / du bist mir ein gnediger lieber vñ werder HErre / des herrschafft vnd mannes gedechtnis mir mein hertz mit freuden erfüllet vnd meine zunge damit zu singen beweget. Wir aber sollen hieraus lernen / das wir vnser leib vnd Seel / vnd also vnser leben nit von vns selbst / sondern von GOtt dem HErrn empfangen haben / vnd zwar als ein geschencke Dann wo Adam vnd Eua / als sie gefallen in den ewigẽ Todt gesenckt worden weren / hatten sie nit Kinder gezeuget / nachdem aber Gott jnen aus gnaden dz leben geschenckt / vnd jren nachkomẽ verheissẽ / ist Adams geschenck / dz ist / sein geschenckt leben anch vnser geschenckt / daher wir alle leben Darumb spricht S. Paulus Act. 17. Gott gibt jederman leben vnd athem allenthalben / Item / in jme leben weben vnd sind wir.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/21
Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/21>, abgerufen am 22.12.2024.