Hofmann, Daniel: Zehen Starcke anzeigungen vnd Erweisungen. Halle, 1597.für ein Zeichen vnd Sigill gehalten. Das diss war sey / beweiset das gedruckte Zerbstische Tauffbüchlein. Das sich aber der Tichter hie etwas drehet / macht diss nach dencken / das die Löbliche Fürsten ein bessers gleuben müssen / vor derer F. G. er nicht wol darff loss drücken / ob er wol dafür wil angesehen sein / als gleube er / das die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / so keret er es doch hin vnd her / biß nichts daraus wird / Denn er spricht deutlich / Die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / nicht an vnd für sich selbs / Item / Diese rede: Ein Zeichen vnd Sigill der Widergeburt / erklere die andere / Die Tauff ist ein Bad der Widergeburt. Demnach lest es der Tichter nur bey blossen Zeichen vnd Sigill / nimmet darnach den Glauben dar zu / vnd nennets fallaciam divisionis, das ist eine Sophisterey vnd betrug verachter theilung (wie er selbs deutscht) wenn man ohne des Menschen zuthun mit dem Glauben die krafft der Widergeburt der H. Tauff zuschreibet. Zum Achten / Eine bosshafftige Calumnia, des Tichters ist es / das die Mündliche leibliche niessung des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal / welche D. Luther gelehret / vnd vnsere Kirchen bissher geglenbet haben / sey der Capernaiken fleischlich essen / vnd wird mans schwerlich von Gotslesterung retten / das man von dem rechten Euangelischen gebrauch des H. Abendtmals diese wort führet / Fleisch ist kein nütze. Wie kan nu solcher Tichter von einem guten Geist allhie sein getrieben worden? Inn solche grewliche Sünde werden die frommen Fürsten für ein Zeichen vnd Sigill gehalten. Das diss war sey / beweiset das gedruckte Zerbstische Tauffbüchlein. Das sich aber der Tichter hie etwas drehet / macht diss nach dencken / das die Löbliche Fürsten ein bessers gleuben müssen / vor derer F. G. er nicht wol darff loss drücken / ob er wol dafür wil angesehen sein / als gleube er / das die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / so keret er es doch hin vnd her / biß nichts daraus wird / Denn er spricht deutlich / Die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / nicht an vnd für sich selbs / Item / Diese rede: Ein Zeichen vnd Sigill der Widergeburt / erklere die andere / Die Tauff ist ein Bad der Widergeburt. Demnach lest es der Tichter nur bey blossen Zeichen vnd Sigill / nimmet darnach den Glauben dar zu / vnd nennets fallaciam divisionis, das ist eine Sophisterey vnd betrug verachter theilung (wie er selbs deutscht) wenn man ohne des Menschen zuthun mit dem Glauben die krafft der Widergeburt der H. Tauff zuschreibet. Zum Achten / Eine bosshafftige Calumnia, des Tichters ist es / das die Mündliche leibliche niessung des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal / welche D. Luther gelehret / vnd vnsere Kirchen bissher geglenbet haben / sey der Capernaiken fleischlich essen / vnd wird mans schwerlich von Gotslesterung retten / das man von dem rechten Euangelischen gebrauch des H. Abendtmals diese wort führet / Fleisch ist kein nütze. Wie kan nu solcher Tichter von einem guten Geist allhie sein getrieben worden? Inn solche grewliche Sünde werden die frommen Fürsten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022" n="14"/> für ein Zeichen vnd Sigill gehalten. Das diss war sey / beweiset das gedruckte Zerbstische Tauffbüchlein. Das sich aber der Tichter hie etwas drehet / macht diss nach dencken / das die Löbliche Fürsten ein bessers gleuben müssen / vor derer F. G. er nicht wol darff loss drücken / ob er wol dafür wil angesehen sein / als gleube er / das die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / so keret er es doch hin vnd her / biß nichts daraus wird / Denn er spricht deutlich / Die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / nicht an vnd für sich selbs / Item / Diese rede: Ein Zeichen vnd Sigill der Widergeburt / erklere die andere / Die Tauff ist ein Bad der Widergeburt. Demnach lest es der Tichter nur bey blossen Zeichen vnd Sigill / nimmet darnach den Glauben dar zu / vnd nennets fallaciam divisionis, das ist eine Sophisterey vnd betrug verachter theilung (wie er selbs deutscht) wenn man ohne des Menschen zuthun mit dem Glauben die krafft der Widergeburt der H. Tauff zuschreibet.</p> <note place="left">IIX. Capernaitischfleisch essen / wird vnser Lehre genandt.</note> <p>Zum Achten / Eine bosshafftige Calumnia, des Tichters ist es / das die Mündliche leibliche niessung des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal / welche D. Luther gelehret / vnd vnsere Kirchen bissher geglenbet haben / sey der Capernaiken fleischlich essen / vnd wird mans schwerlich von Gotslesterung retten / das man von dem rechten Euangelischen gebrauch des H. Abendtmals diese wort führet / Fleisch ist kein nütze. Wie kan nu solcher Tichter von einem guten Geist allhie sein getrieben worden? Inn solche grewliche Sünde werden die frommen Fürsten </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0022]
für ein Zeichen vnd Sigill gehalten. Das diss war sey / beweiset das gedruckte Zerbstische Tauffbüchlein. Das sich aber der Tichter hie etwas drehet / macht diss nach dencken / das die Löbliche Fürsten ein bessers gleuben müssen / vor derer F. G. er nicht wol darff loss drücken / ob er wol dafür wil angesehen sein / als gleube er / das die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / so keret er es doch hin vnd her / biß nichts daraus wird / Denn er spricht deutlich / Die Tauffe sey ein Bad der Widergeburt / nicht an vnd für sich selbs / Item / Diese rede: Ein Zeichen vnd Sigill der Widergeburt / erklere die andere / Die Tauff ist ein Bad der Widergeburt. Demnach lest es der Tichter nur bey blossen Zeichen vnd Sigill / nimmet darnach den Glauben dar zu / vnd nennets fallaciam divisionis, das ist eine Sophisterey vnd betrug verachter theilung (wie er selbs deutscht) wenn man ohne des Menschen zuthun mit dem Glauben die krafft der Widergeburt der H. Tauff zuschreibet.
Zum Achten / Eine bosshafftige Calumnia, des Tichters ist es / das die Mündliche leibliche niessung des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal / welche D. Luther gelehret / vnd vnsere Kirchen bissher geglenbet haben / sey der Capernaiken fleischlich essen / vnd wird mans schwerlich von Gotslesterung retten / das man von dem rechten Euangelischen gebrauch des H. Abendtmals diese wort führet / Fleisch ist kein nütze. Wie kan nu solcher Tichter von einem guten Geist allhie sein getrieben worden? Inn solche grewliche Sünde werden die frommen Fürsten
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Zitationshilfe: | Hofmann, Daniel: Zehen Starcke anzeigungen vnd Erweisungen. Halle, 1597, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_anzeigungen_1597/22>, abgerufen am 25.07.2024. |