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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662.

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Grab Schrifften Erstes Theil.
21. Marchals d'Ancre.
Wer Hoff und Hoffnung liebt/ wer Fürsten Worten trawet /
Und auff der Herren Gunst geringe grunde bawet /
Den lehret diese Grufft das er nicht wollgethan /
Weil auch ein Acker nicht bey Hoffe halten kan.
22. Cardinals Richelie.
Hier liegt ein Cardinal der Franckreich hat gezieret /
Und seine Lilien durch manches Land geführet.
Er bandt Neptunen selbst/ und nahm sein Tijrus ein /
Durch ihn kan Ludewig ein Alexander seyn.
23. Artemisien.
Wer Landt und See durchstreicht/ und diese grosse Welt /
Ihm als ein grosses Buch vor daß Gesichte hält /
Der muß nicht wie man pflegt alhier vorüber traben /
In diesem Grabe liegt ein ander Grab begraben.
24. Cleopatren.
Hier liegt Cleopatra das wunder ihrer zeit /
Wer sie gewesen ist das weiß man weit und breit /
Ein jeder hüte sich viel Perlen herzubringen /
Weil sie gewohnet ist dieselben zuverschlingen.
25. Catharinen de Medices.
Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens willen /
Alß solte meine Handt ihr grosses übel stillen /
Die Hoffnung wahr umbsonst/ man fing mich an zuhassen /
Ich konte sonsten nichts als nur zur Aderlassen.
Marien
Grab Schrifften Erſtes Theil.
21. Marchals d’Ancre.
Wer Hoff und Hoffnung liebt/ wer Fuͤrſten Worten trawet /
Und auff der Herren Gunſt geringe grunde bawet /
Den lehret dieſe Grufft das er nicht wollgethan /
Weil auch ein Acker nicht bey Hoffe halten kan.
22. Cardinals Richelie.
Hier liegt ein Cardinal der Franckreich hat gezieret /
Und ſeine Lilien durch manches Land gefuͤhret.
Er bandt Neptunen ſelbſt/ und nahm ſein Tijrus ein /
Durch ihn kan Ludewig ein Alexander ſeyn.
23. Artemiſien.
Wer Landt und See durchſtreicht/ und dieſe groſſe Welt /
Ihm als ein groſſes Buch vor daß Geſichte haͤlt /
Der muß nicht wie man pflegt alhier voruͤber traben /
In dieſem Grabe liegt ein ander Grab begraben.
24. Cleopatren.
Hier liegt Cleopatra das wunder ihrer zeit /
Wer ſie geweſen iſt das weiß man weit und breit /
Ein jeder huͤte ſich viel Perlen herzubringen /
Weil ſie gewohnet iſt dieſelben zuverſchlingen.
25. Catharinen de Medices.
Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens willen /
Alß ſolte meine Handt ihr groſſes uͤbel ſtillen /
Die Hoffnung wahr umbſonſt/ man fing mich an zuhaſſen /
Ich konte ſonſten nichts als nur zur Aderlaſſen.
Marien
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[[7]/0007] Grab Schrifften Erſtes Theil. 21. Marchals d’Ancre. Wer Hoff und Hoffnung liebt/ wer Fuͤrſten Worten trawet / Und auff der Herren Gunſt geringe grunde bawet / Den lehret dieſe Grufft das er nicht wollgethan / Weil auch ein Acker nicht bey Hoffe halten kan. 22. Cardinals Richelie. Hier liegt ein Cardinal der Franckreich hat gezieret / Und ſeine Lilien durch manches Land gefuͤhret. Er bandt Neptunen ſelbſt/ und nahm ſein Tijrus ein / Durch ihn kan Ludewig ein Alexander ſeyn. 23. Artemiſien. Wer Landt und See durchſtreicht/ und dieſe groſſe Welt / Ihm als ein groſſes Buch vor daß Geſichte haͤlt / Der muß nicht wie man pflegt alhier voruͤber traben / In dieſem Grabe liegt ein ander Grab begraben. 24. Cleopatren. Hier liegt Cleopatra das wunder ihrer zeit / Wer ſie geweſen iſt das weiß man weit und breit / Ein jeder huͤte ſich viel Perlen herzubringen / Weil ſie gewohnet iſt dieſelben zuverſchlingen. 25. Catharinen de Medices. Gantz Franckreich liebte mich umb meines Nahmens willen / Alß ſolte meine Handt ihr groſſes uͤbel ſtillen / Die Hoffnung wahr umbſonſt/ man fing mich an zuhaſſen / Ich konte ſonſten nichts als nur zur Aderlaſſen. Marien

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/7>, abgerufen am 21.11.2024.