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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Leanders aus Schlesien
Jtzt aber pflegst du nur zu lachen:
Mein tichten steht dir nicht mehr an.
Daher ich sicher schlüssen kan:
Jch müß' itzt bessre reime machen.


Auf einen feind der poeten.
JCh stimme mit dir ein:
Daß viel poeten thoren seyn.
Jndessen, weil der Pegasus
Vor dir vergebens springen muß;
So mach ich diesen festen schluß:
Es sind nicht alle thoren
Zur poesie gebohren.


Grabschrifft eines liederlichen clerici.
HJer hat der pater Schöps sein grab,
Der, als der kalte tod ihn in den arm genommen,
Zwar seine seele GOtt mit thränen übergab;
Allein man weiß doch nicht, ob er sie angenommen.


Von einem soldaten, der wider die Fran-
zosen gedient, und an der frantzosen
gestorben.
TEnellus wagt es immer hin,
Und hatte sich sehr hoch vermessen,
Er wolte die Frantzosen fressen;
Doch die frantzosen frassen ihn.


Die bey dem mausolaeo redende Artemisia.
Aus der Gallerie des Femmes fortes des le Moyne.
SChaut dieses denckmahl an, wo ehr und traurigkeit
Auf gleichen thronen herrscht! Seht, was noch keine zeit
Und
Leanders aus Schleſien
Jtzt aber pflegſt du nur zu lachen:
Mein tichten ſteht dir nicht mehr an.
Daher ich ſicher ſchluͤſſen kan:
Jch muͤß’ itzt beſſre reime machen.


Auf einen feind der poeten.
JCh ſtimme mit dir ein:
Daß viel poeten thoren ſeyn.
Jndeſſen, weil der Pegaſus
Vor dir vergebens ſpringen muß;
So mach ich dieſen feſten ſchluß:
Es ſind nicht alle thoren
Zur poeſie gebohren.


Grabſchrifft eines liederlichen clerici.
HJer hat der pater Schoͤps ſein grab,
Der, als der kalte tod ihn in den arm genommen,
Zwar ſeine ſeele GOtt mit thraͤnen uͤbergab;
Allein man weiß doch nicht, ob er ſie angenommen.


Von einem ſoldaten, der wider die Fran-
zoſen gedient, und an der frantzoſen
geſtorben.
TEnellus wagt es immer hin,
Und hatte ſich ſehr hoch vermeſſen,
Er wolte die Frantzoſen freſſen;
Doch die frantzoſen fraſſen ihn.


Die bey dem mauſolæo redende Artemiſia.
Aus der Gallerie des Femmes fortes des le Moyne.
SChaut dieſes denckmahl an, wo ehr und traurigkeit
Auf gleichen thronen herꝛſcht! Seht, was noch keine zeit
Und
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[328/0352] Leanders aus Schleſien Jtzt aber pflegſt du nur zu lachen: Mein tichten ſteht dir nicht mehr an. Daher ich ſicher ſchluͤſſen kan: Jch muͤß’ itzt beſſre reime machen. Auf einen feind der poeten. JCh ſtimme mit dir ein: Daß viel poeten thoren ſeyn. Jndeſſen, weil der Pegaſus Vor dir vergebens ſpringen muß; So mach ich dieſen feſten ſchluß: Es ſind nicht alle thoren Zur poeſie gebohren. Grabſchrifft eines liederlichen clerici. HJer hat der pater Schoͤps ſein grab, Der, als der kalte tod ihn in den arm genommen, Zwar ſeine ſeele GOtt mit thraͤnen uͤbergab; Allein man weiß doch nicht, ob er ſie angenommen. Von einem ſoldaten, der wider die Fran- zoſen gedient, und an der frantzoſen geſtorben. TEnellus wagt es immer hin, Und hatte ſich ſehr hoch vermeſſen, Er wolte die Frantzoſen freſſen; Doch die frantzoſen fraſſen ihn. Die bey dem mauſolæo redende Artemiſia. Aus der Gallerie des Femmes fortes des le Moyne. SChaut dieſes denckmahl an, wo ehr und traurigkeit Auf gleichen thronen herꝛſcht! Seht, was noch keine zeit Und

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/352>, abgerufen am 27.11.2024.