Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.
3. Verschmähe, grosser Printz! nicht die gelinden flöten,So treu und demuth hören läßt! Es fordert dein erlauchtes fest Zwar lauter prächtige trompeten; Du bist uns aber allzugros: Wir wissen nicht so hoch zu steigen; Doch sind wir an vermögen blos: So soll ein heisser wunsch doch von dem willen zeugen. 4. Es läßt ohndem dein ruhm sich nicht in verse zwingen:Du folgst dem grossen vater nach. Die tugend scheut kein ungemach, Sich zu den sternen aufzuschwingen. Du schaust die helden-thaten an, So Alexandern aufgewecket; Doch, was Achillens bildniß kan, Hat deiner ahnen ruhm weit kräfftiger vollstrecket. 5. Fridriciana kan von deiner großmuth sagen,Die deines scepters huld erquickt. Fridriciana lebt beglückt, Und weiß von nichts als freuden-tagen. Der himmel hemmt der wetter trutz, Er schützt der grossen eltern cronen; Und läßt uns unter Friedrichs schutz Durch dich, erlauchter Printz! in sicherm friede wohnen. 6. Blüh, königlicher stamm! daß dir kein donner schade!Dein wachsthum mehrt auch unsre ruh. Die crone fällt dem scepter zu, Uns aber königliche gnade. Ver-
3. Verſchmaͤhe, groſſer Printz! nicht die gelinden floͤten,So treu und demuth hoͤren laͤßt! Es fordert dein erlauchtes feſt Zwar lauter praͤchtige trompeten; Du biſt uns aber allzugros: Wir wiſſen nicht ſo hoch zu ſteigen; Doch ſind wir an vermoͤgen blos: So ſoll ein heiſſer wunſch doch von dem willen zeugen. 4. Es laͤßt ohndem dein ruhm ſich nicht in verſe zwingen:Du folgſt dem groſſen vater nach. Die tugend ſcheut kein ungemach, Sich zu den ſternen aufzuſchwingen. Du ſchauſt die helden-thaten an, So Alexandern aufgewecket; Doch, was Achillens bildniß kan, Hat deiner ahnen ruhm weit kraͤfftiger vollſtrecket. 5. Fridriciana kan von deiner großmuth ſagen,Die deines ſcepters huld erquickt. Fridriciana lebt begluͤckt, Und weiß von nichts als freuden-tagen. Der himmel hemmt der wetter trutz, Er ſchuͤtzt der groſſen eltern cronen; Und laͤßt uns unter Friedrichs ſchutz Durch dich, erlauchter Printz! in ſicherm friede wohnen. 6. Bluͤh, koͤniglicher ſtamm! daß dir kein donner ſchade!Dein wachsthum mehrt auch unſre ruh. Die crone faͤllt dem ſcepter zu, Uns aber koͤnigliche gnade. Ver-
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Leanders aus Schleſien
Sein adler ſchwingt in froher luſt
Die muntren fluͤgel nach der ſonne;
Wir aber weihen unſre bruſt
Jn tieffſter demuths-pflicht zu tempeln reiner wonne.
3.
Verſchmaͤhe, groſſer Printz! nicht die gelinden floͤten,
So treu und demuth hoͤren laͤßt!
Es fordert dein erlauchtes feſt
Zwar lauter praͤchtige trompeten;
Du biſt uns aber allzugros:
Wir wiſſen nicht ſo hoch zu ſteigen;
Doch ſind wir an vermoͤgen blos:
So ſoll ein heiſſer wunſch doch von dem willen zeugen.
4.
Es laͤßt ohndem dein ruhm ſich nicht in verſe zwingen:
Du folgſt dem groſſen vater nach.
Die tugend ſcheut kein ungemach,
Sich zu den ſternen aufzuſchwingen.
Du ſchauſt die helden-thaten an,
So Alexandern aufgewecket;
Doch, was Achillens bildniß kan,
Hat deiner ahnen ruhm weit kraͤfftiger vollſtrecket.
5.
Fridriciana kan von deiner großmuth ſagen,
Die deines ſcepters huld erquickt.
Fridriciana lebt begluͤckt,
Und weiß von nichts als freuden-tagen.
Der himmel hemmt der wetter trutz,
Er ſchuͤtzt der groſſen eltern cronen;
Und laͤßt uns unter Friedrichs ſchutz
Durch dich, erlauchter Printz! in ſicherm friede wohnen.
6.
Bluͤh, koͤniglicher ſtamm! daß dir kein donner ſchade!
Dein wachsthum mehrt auch unſre ruh.
Die crone faͤllt dem ſcepter zu,
Uns aber koͤnigliche gnade.
Ver-
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