Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.
Doch thue, was du wilst. Jch ändre nicht den sinn: Jch liebe dennoch dich, ob ich gleich elend bin. Heiß mich, wenn dirs gefällt, bey wilden Mohren leben; Jch will bey Mohren auch dein wahres lob erheben. Versage mir das brod, das von der tafel fällt; Jch singe dennoch fort. Ja ich will, grosser Held! Solt ich noch ärmer seyn, solt ich auch hungers sterben, Doch die unsterblichkeit durch deinen ruhm erwerben. Uber die eroberung der festung Geldern. GEldern liegt und bücket sich,B. N. Starcker Held! zu deinen füssen; Und Europa sieht durch dich Frölich seinen feldzug schliessen. Du fiengst ihn am ersten an, Dort, als Bonn dir muste weichen; Jtzund hast du ohne leichen, Ohne blut ihn abgethan. Herr! wer sieget so, wie du? Andre opffern gantze heere; Deines nimmt im felde zu, Als ob es zu hause wäre. Wenig tausend mann von dir, Die doch keinen sturm gewaget, Schreiben ihm gesetze für. Prahlt, ihr Frantzen! wie ihr pflegt, Daß ihr Landau weggenommen; Wer mit so viel wunden schlägt, Hat sehr wenig einbekommen. Blut
Doch thue, was du wilſt. Jch aͤndre nicht den ſinn: Jch liebe dennoch dich, ob ich gleich elend bin. Heiß mich, wenn dirs gefaͤllt, bey wilden Mohren leben; Jch will bey Mohren auch dein wahres lob erheben. Verſage mir das brod, das von der tafel faͤllt; Jch ſinge dennoch fort. Ja ich will, groſſer Held! Solt ich noch aͤrmer ſeyn, ſolt ich auch hungers ſterben, Doch die unſterblichkeit durch deinen ruhm erwerben. Uber die eroberung der feſtung Geldern. GEldern liegt und buͤcket ſich,B. N. Starcker Held! zu deinen fuͤſſen; Und Europa ſieht durch dich Froͤlich ſeinen feldzug ſchlieſſen. Du fiengſt ihn am erſten an, Dort, als Bonn dir muſte weichen; Jtzund haſt du ohne leichen, Ohne blut ihn abgethan. Herꝛ! wer ſieget ſo, wie du? Andre opffern gantze heere; Deines nimmt im felde zu, Als ob es zu hauſe waͤre. Wenig tauſend mann von dir, Die doch keinen ſturm gewaget, Schreiben ihm geſetze fuͤr. Prahlt, ihr Frantzen! wie ihr pflegt, Daß ihr Landau weggenommen; Wer mit ſo viel wunden ſchlaͤgt, Hat ſehr wenig einbekommen. Blut
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Vermiſchte Getichte.
Mein Koͤnig! denck an mich und deine macht zugleich!
Hier iſt ein ſchlechter vers: Du haſt ein weites reich.
Bin ich gleich nicht Virgil, wie du Auguſt, auf erden:
So koͤnt’ ich es doch wohl bey deinen thaten werden.
Doch thue, was du wilſt. Jch aͤndre nicht den ſinn:
Jch liebe dennoch dich, ob ich gleich elend bin.
Heiß mich, wenn dirs gefaͤllt, bey wilden Mohren leben;
Jch will bey Mohren auch dein wahres lob erheben.
Verſage mir das brod, das von der tafel faͤllt;
Jch ſinge dennoch fort. Ja ich will, groſſer Held!
Solt ich noch aͤrmer ſeyn, ſolt ich auch hungers ſterben,
Doch die unſterblichkeit durch deinen ruhm erwerben.
Uber die eroberung der feſtung Geldern.
B. N.
GEldern liegt und buͤcket ſich,
Starcker Held! zu deinen fuͤſſen;
Und Europa ſieht durch dich
Froͤlich ſeinen feldzug ſchlieſſen.
Du fiengſt ihn am erſten an,
Dort, als Bonn dir muſte weichen;
Jtzund haſt du ohne leichen,
Ohne blut ihn abgethan.
Herꝛ! wer ſieget ſo, wie du?
Andre opffern gantze heere;
Deines nimmt im felde zu,
Als ob es zu hauſe waͤre.
Wenig tauſend mann von dir,
Die doch keinen ſturm gewaget,
Schreiben ihm geſetze fuͤr.
Prahlt, ihr Frantzen! wie ihr pflegt,
Daß ihr Landau weggenommen;
Wer mit ſo viel wunden ſchlaͤgt,
Hat ſehr wenig einbekommen.
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Zitationshilfe: | Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/245>, abgerufen am 17.07.2024. |