Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.
ARIA. Jst Flora nicht den helden gleich,Die bäre jagen, Die feinde schlagen; Jst Flora nicht so wunder-reich, Als Friedrich im rathen: Als Friedrich in thaten; So ist sie doch der liebe gleich: So gleicht ihr doch ein brennend hertze: So gleicht ihr doch ein held im schertze: So ist sie doch der jugend gleich. Der frühling. JCh zweiffle ja wohl auch daran, Daß Flora kan bey helden stehen; Doch weiß man auch, was vor allhier, Den preiß der gärte zu erhöhen, Offt Preussens königin gethan. Was Preussens königin gethan, Daß hoff' ich noch von Dorotheen, Das hoff' ich noch, Sophia! von dir. ARIA. O ihr angenehmen auen!Wo das wunder aller frauen, Wo sich offt Charlotte fand: Wo sie bey so vielen schönen, Jhren Friderich zu eröuen, Tausend reiffe blumen wand. O ihr angenehmen auen! Lasset neue freude schauen! Wo H 3
ARIA. Jſt Flora nicht den helden gleich,Die baͤre jagen, Die feinde ſchlagen; Jſt Flora nicht ſo wunder-reich, Als Friedrich im rathen: Als Friedrich in thaten; So iſt ſie doch der liebe gleich: So gleicht ihr doch ein brennend hertze: So gleicht ihr doch ein held im ſchertze: So iſt ſie doch der jugend gleich. Der fruͤhling. JCh zweiffle ja wohl auch daran, Daß Flora kan bey helden ſtehen; Doch weiß man auch, was vor allhier, Den preiß der gaͤrte zu erhoͤhen, Offt Preuſſens koͤnigin gethan. Was Preuſſens koͤnigin gethan, Daß hoff’ ich noch von Dorotheen, Das hoff’ ich noch, Sophia! von dir. ARIA. O ihr angenehmen auen!Wo das wunder aller frauen, Wo ſich offt Charlotte fand: Wo ſie bey ſo vielen ſchoͤnen, Jhren Friderich zu eroͤuen, Tauſend reiffe blumen wand. O ihr angenehmen auen! Laſſet neue freude ſchauen! Wo H 3
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Hochzeit-Getichte.
Wenn wir zu Friedrichs degen
Auch unſre palmen-bluͤte legen:
Wenn wir bey zwey vermaͤhlten hertzen
Auch heute mit klee und roſen ſchertzen.
ARIA.
Jſt Flora nicht den helden gleich,
Die baͤre jagen,
Die feinde ſchlagen;
Jſt Flora nicht ſo wunder-reich,
Als Friedrich im rathen:
Als Friedrich in thaten;
So iſt ſie doch der liebe gleich:
So gleicht ihr doch ein brennend hertze:
So gleicht ihr doch ein held im ſchertze:
So iſt ſie doch der jugend gleich.
Der fruͤhling.
JCh zweiffle ja wohl auch daran,
Daß Flora kan bey helden ſtehen;
Doch weiß man auch, was vor allhier,
Den preiß der gaͤrte zu erhoͤhen,
Offt Preuſſens koͤnigin gethan.
Was Preuſſens koͤnigin gethan,
Daß hoff’ ich noch von Dorotheen,
Das hoff’ ich noch, Sophia! von dir.
ARIA.
O ihr angenehmen auen!
Wo das wunder aller frauen,
Wo ſich offt Charlotte fand:
Wo ſie bey ſo vielen ſchoͤnen,
Jhren Friderich zu eroͤuen,
Tauſend reiffe blumen wand.
O ihr angenehmen auen!
Laſſet neue freude ſchauen!
Wo
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