Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Hochzeit-Gedichte.
Bey dem Dobenecker- und Eunoi-
schen hochzeit-feste.

D. V. M.
Auf, schäfer!
Auf! wo ihr immer steckt,
Wenn euch der herbst erschreckt
Mit den betrübten tagen,
Die unsre felder plagen.
Auf, schäfer!
Geschwinde!
Verlaßt das faule dach,
Und folgt den nymphen nach,
Die heute mit den hirten
Bemühet sind um myrten.
Geschwinde!
Erscheinet!
Mit einem frohen chor;
Sucht alle lust hervor,
Durch flöten und schalmeyen,
Nebst angenehmen reyen.
Erscheinet!
Zu ehren!
Der längst gewünschten zeit,
Die itzund hoch erfreut
Zwey treu-verbundne hertzen
Bey ihren hochzeit-kertzen.
Zu ehren!
Dem liebsten!
Der nach viel müh und schweiß
Erlanget diesen preiß:
Daß
Hochzeit-Gedichte.
Bey dem Dobenecker- und Eunoi-
ſchen hochzeit-feſte.

D. V. M.
Auf, ſchaͤfer!
Auf! wo ihr immer ſteckt,
Wenn euch der herbſt erſchreckt
Mit den betruͤbten tagen,
Die unſre felder plagen.
Auf, ſchaͤfer!
Geſchwinde!
Verlaßt das faule dach,
Und folgt den nymphen nach,
Die heute mit den hirten
Bemuͤhet ſind um myrten.
Geſchwinde!
Erſcheinet!
Mit einem frohen chor;
Sucht alle luſt hervor,
Durch floͤten und ſchalmeyen,
Nebſt angenehmen reyen.
Erſcheinet!
Zu ehren!
Der laͤngſt gewuͤnſchten zeit,
Die itzund hoch erfreut
Zwey treu-verbundne hertzen
Bey ihren hochzeit-kertzen.
Zu ehren!
Dem liebſten!
Der nach viel muͤh und ſchweiß
Erlanget dieſen preiß:
Daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0065" n="63"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">H</hi>ochzeit-<hi rendition="#in">G</hi>edichte.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Bey dem Dobenecker- und Eunoi-<lb/>
&#x017F;chen hochzeit-fe&#x017F;te.</hi><lb/>
D. V. M.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>uf, &#x017F;cha&#x0364;fer!</l><lb/>
            <l>Auf! wo ihr immer &#x017F;teckt,</l><lb/>
            <l>Wenn euch der herb&#x017F;t er&#x017F;chreckt</l><lb/>
            <l>Mit den betru&#x0364;bten tagen,</l><lb/>
            <l>Die un&#x017F;re felder plagen.</l><lb/>
            <l>Auf, &#x017F;cha&#x0364;fer!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>Ge&#x017F;chwinde!</l><lb/>
            <l>Verlaßt das faule dach,</l><lb/>
            <l>Und folgt den nymphen nach,</l><lb/>
            <l>Die heute mit den hirten</l><lb/>
            <l>Bemu&#x0364;het &#x017F;ind um myrten.</l><lb/>
            <l>Ge&#x017F;chwinde!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>Er&#x017F;cheinet!</l><lb/>
            <l>Mit einem frohen chor;</l><lb/>
            <l>Sucht alle lu&#x017F;t hervor,</l><lb/>
            <l>Durch flo&#x0364;ten und &#x017F;chalmeyen,</l><lb/>
            <l>Neb&#x017F;t angenehmen reyen.</l><lb/>
            <l>Er&#x017F;cheinet!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Zu ehren!</l><lb/>
            <l>Der la&#x0364;ng&#x017F;t gewu&#x0364;n&#x017F;chten zeit,</l><lb/>
            <l>Die itzund hoch erfreut</l><lb/>
            <l>Zwey treu-verbundne hertzen</l><lb/>
            <l>Bey ihren hochzeit-kertzen.</l><lb/>
            <l>Zu ehren!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>Dem lieb&#x017F;ten!</l><lb/>
            <l>Der nach viel mu&#x0364;h und &#x017F;chweiß</l><lb/>
            <l>Erlanget die&#x017F;en preiß:</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Daß</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0065] Hochzeit-Gedichte. Bey dem Dobenecker- und Eunoi- ſchen hochzeit-feſte. D. V. M. Auf, ſchaͤfer! Auf! wo ihr immer ſteckt, Wenn euch der herbſt erſchreckt Mit den betruͤbten tagen, Die unſre felder plagen. Auf, ſchaͤfer! Geſchwinde! Verlaßt das faule dach, Und folgt den nymphen nach, Die heute mit den hirten Bemuͤhet ſind um myrten. Geſchwinde! Erſcheinet! Mit einem frohen chor; Sucht alle luſt hervor, Durch floͤten und ſchalmeyen, Nebſt angenehmen reyen. Erſcheinet! Zu ehren! Der laͤngſt gewuͤnſchten zeit, Die itzund hoch erfreut Zwey treu-verbundne hertzen Bey ihren hochzeit-kertzen. Zu ehren! Dem liebſten! Der nach viel muͤh und ſchweiß Erlanget dieſen preiß: Daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/65
Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/65>, abgerufen am 23.11.2024.