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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Sinn-Gedichte.
An * * *
JEdweder vers ist dir zu harte;
Schaut aber man
Dein dichten an,
So klingt es zehnmal härter.
Der eine vers hat sieben füße,
Der andre hinckt, der dritte zu viel risse,
Da sind die sylben unrecht angebracht.
Doch weist du, wie man jenes besser macht,
Gieb nur die füße weg den lahmen bettel-leuten;
Die werden dein versehn doch noch zum besten deuten.


Drackens grabmahl.
LAß auch die gantze welt in flammen untergehn:
So wird doch Drackens grab ohnfehlbar bleiben siehn.


Der großsprecher.
WAerst du ein solcher held in kriegen wie in krügen,
Es würde bald der feind in tausend scherbe fliegen.


Die übel-lohnende liebe.
JCh weiß schon, daß die brunst der liebe grausam lohnt;
Doch schmiedes-kinder sind der funcken schon gewohnt.


Franckreichs hochmuth.
JTzt hat die gantze welt den degen in der hand,
Denn Franckreichs hochmuth will in einen höhern stand.


Das verliebte ehe-weib.
EJn buhlerisches weib macht stets dem manne plagen:
Fühlt er gleich diese nicht, so muß er sie doch tragen.
Jn-
Sinn-Gedichte.
An * * *
JEdweder vers iſt dir zu harte;
Schaut aber man
Dein dichten an,
So klingt es zehnmal haͤrter.
Der eine vers hat ſieben fuͤße,
Der andre hinckt, der dritte zu viel riſſe,
Da ſind die ſylben unrecht angebracht.
Doch weiſt du, wie man jenes beſſer macht,
Gieb nur die fuͤße weg den lahmen bettel-leuten;
Die werden dein verſehn doch noch zum beſten deuten.


Drackens grabmahl.
LAß auch die gantze welt in flammen untergehn:
So wird doch Drackens grab ohnfehlbar bleiben ſiehn.


Der großſprecher.
WAerſt du ein ſolcher held in kriegen wie in kruͤgen,
Es wuͤrde bald der feind in tauſend ſcherbe fliegen.


Die uͤbel-lohnende liebe.
JCh weiß ſchon, daß die brunſt der liebe grauſam lohnt;
Doch ſchmiedes-kinder ſind der funcken ſchon gewohnt.


Franckreichs hochmuth.
JTzt hat die gantze welt den degen in der hand,
Denn Franckreichs hochmuth will in einen hoͤhern ſtand.


Das verliebte ehe-weib.
EJn buhleriſches weib macht ſtets dem manne plagen:
Fuͤhlt er gleich dieſe nicht, ſo muß er ſie doch tragen.
Jn-
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[58/0060] Sinn-Gedichte. An * * * JEdweder vers iſt dir zu harte; Schaut aber man Dein dichten an, So klingt es zehnmal haͤrter. Der eine vers hat ſieben fuͤße, Der andre hinckt, der dritte zu viel riſſe, Da ſind die ſylben unrecht angebracht. Doch weiſt du, wie man jenes beſſer macht, Gieb nur die fuͤße weg den lahmen bettel-leuten; Die werden dein verſehn doch noch zum beſten deuten. Drackens grabmahl. LAß auch die gantze welt in flammen untergehn: So wird doch Drackens grab ohnfehlbar bleiben ſiehn. Der großſprecher. WAerſt du ein ſolcher held in kriegen wie in kruͤgen, Es wuͤrde bald der feind in tauſend ſcherbe fliegen. Die uͤbel-lohnende liebe. JCh weiß ſchon, daß die brunſt der liebe grauſam lohnt; Doch ſchmiedes-kinder ſind der funcken ſchon gewohnt. Franckreichs hochmuth. JTzt hat die gantze welt den degen in der hand, Denn Franckreichs hochmuth will in einen hoͤhern ſtand. Das verliebte ehe-weib. EJn buhleriſches weib macht ſtets dem manne plagen: Fuͤhlt er gleich dieſe nicht, ſo muß er ſie doch tragen. Jn-

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/60>, abgerufen am 04.12.2024.