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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Sinn-Gedichte.
Auf einen andern.
D. V. A.
DEr schmied nimmt eisen an, und was noch härter ist,
Kömmt seinem hammer zu; Was Schmiedeln zugehöret,
Hat uns, und heute zwar, sein meister-stück gelehret;
Wann jener pinckt und schlägt, und der in büchern list.


An einen Vater über das absterben
seiner letzten tochter.

D. V. A.
ACh! das scheint fast zu viel! So dencket fleisch und blut,
Jtzt, da sein letztes kind, das hertz-blat unter allen,
Der rest von dem geschlecht, ist vollends abgefallen:
Er aber lebe nur! so ist es alles gut.
Das edle rathhauß wird ihn einen Vater nennen:
So kan er diese stadt selbst vor sein kind erkennen.


An einen Wohlseeligen.
D. V. A.
SO reißt sein edler geist sich endlich von den bauden
Des siechen leibes loß, und schwingt sich himmel-an!
Das ist ein helden-sprung, den er zu GOtt gethan.
Wo bleibt das podagra? hier in den Niederlanden.


Grabschrifft.
D. V. A.
HJer liegt die Rappoltin: das andre kanst du wissen.
Wenn du den namen hörst. Jhr eh-herr lebt zwar nicht;
Doch ihrer kinder glück und seines namens licht.
Macht, daß ihr ruhm auch wird im grabe leben müssen.
Eines
Sinn-Gedichte.
Auf einen andern.
D. V. A.
DEr ſchmied nimmt eiſen an, und was noch haͤrter iſt,
Koͤmmt ſeinem hammer zu; Was Schmiedeln zugehoͤret,
Hat uns, und heute zwar, ſein meiſter-ſtuͤck gelehret;
Wann jener pinckt und ſchlaͤgt, und der in buͤchern liſt.


An einen Vater uͤber das abſterben
ſeiner letzten tochter.

D. V. A.
ACh! das ſcheint faſt zu viel! So dencket fleiſch und blut,
Jtzt, da ſein letztes kind, das hertz-blat unter allen,
Der reſt von dem geſchlecht, iſt vollends abgefallen:
Er aber lebe nur! ſo iſt es alles gut.
Das edle rathhauß wird ihn einen Vater nennen:
So kan er dieſe ſtadt ſelbſt vor ſein kind erkennen.


An einen Wohlſeeligen.
D. V. A.
SO reißt ſein edler geiſt ſich endlich von den bauden
Des ſiechen leibes loß, und ſchwingt ſich himmel-an!
Das iſt ein helden-ſprung, den er zu GOtt gethan.
Wo bleibt das podagra? hier in den Niederlanden.


Grabſchrifft.
D. V. A.
HJer liegt die Rappoltin: das andre kanſt du wiſſen.
Wenn du den namen hoͤrſt. Jhr eh-herr lebt zwar nicht;
Doch ihrer kinder gluͤck und ſeines namens licht.
Macht, daß ihr ruhm auch wird im grabe leben muͤſſen.
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[48/0050] Sinn-Gedichte. Auf einen andern. D. V. A. DEr ſchmied nimmt eiſen an, und was noch haͤrter iſt, Koͤmmt ſeinem hammer zu; Was Schmiedeln zugehoͤret, Hat uns, und heute zwar, ſein meiſter-ſtuͤck gelehret; Wann jener pinckt und ſchlaͤgt, und der in buͤchern liſt. An einen Vater uͤber das abſterben ſeiner letzten tochter. D. V. A. ACh! das ſcheint faſt zu viel! So dencket fleiſch und blut, Jtzt, da ſein letztes kind, das hertz-blat unter allen, Der reſt von dem geſchlecht, iſt vollends abgefallen: Er aber lebe nur! ſo iſt es alles gut. Das edle rathhauß wird ihn einen Vater nennen: So kan er dieſe ſtadt ſelbſt vor ſein kind erkennen. An einen Wohlſeeligen. D. V. A. SO reißt ſein edler geiſt ſich endlich von den bauden Des ſiechen leibes loß, und ſchwingt ſich himmel-an! Das iſt ein helden-ſprung, den er zu GOtt gethan. Wo bleibt das podagra? hier in den Niederlanden. Grabſchrifft. D. V. A. HJer liegt die Rappoltin: das andre kanſt du wiſſen. Wenn du den namen hoͤrſt. Jhr eh-herr lebt zwar nicht; Doch ihrer kinder gluͤck und ſeines namens licht. Macht, daß ihr ruhm auch wird im grabe leben muͤſſen. Eines

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/50>, abgerufen am 11.12.2024.