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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Galante und
So lasse doch dein hertz ans lieben auch gedencken;
Fragstu: wie schicket sich das lieben auf das feld,
Das blumen bey sich führt und anmuth in sich hält,
Wie kan denn dieses mich zur liebes-anmuth lencken?
So sag ich: ja gar recht; es paart ja jedes sich,
Und diß bedencke du, und denck an mich und dich.


Traum.
MJr kam im schlafe vor Dorindens angeficht,
Das zeigt in minen sich gantz gegen mich verpflicht;
Sie drückte mir die hand, und das gewünschte küssen,
Ließ sie sich dißmuhl nicht, wie andermal, verdrüssen.
Jch spielte |gantz vergnügt, mit dem was die natur
Jhr schönes eingelegt, ich sah der liebe spur.
Doch ich besann mich bald, daß diß ein traum nur sey;
Hierauf so liessen mich des schlafes fessel frey.
Ach! wünscht' ich, da ich noch besah die leeren hände:
Ach warum hatte denn der traum so bald ein ende?


Auf ihre kranckheit.
JHr ärtzte, die ihr sonst dem tode seyd ein tod,
Helfft meiner schönsten doch aus ihrer leibes noth,
Helfft, euer lob soll auch biß an die wolcken steigen,
Und da die sterne selbst zu eurem ruhme neigen.
Bringt alles, was ihr habt in euren gläsern her,
Das beste elexier, hertzstärckung und was mehr
Die krancken eilends kan, wie vor, zu rechte bringen,
Jch will zehn oden euch zu eurem ruhme singen:
An madrigalen soll gleichfalls kein mangel seyn:
Sinn-schrifften stellen sich bereits im geiste ein,
Und warten nur auf euch, daß sie raus sollen kommen,
Ja überschrifften hab ich auch schon angenommen.
Zwey fässer stehn schon da von Hipocrenens fluth,
Denn die ist sonderlich zum verse-machen gut,
Jch
Galante und
So laſſe doch dein hertz ans lieben auch gedencken;
Fragſtu: wie ſchicket ſich das lieben auf das feld,
Das blumen bey ſich fuͤhrt und anmuth in ſich haͤlt,
Wie kan denn dieſes mich zur liebes-anmuth lencken?
So ſag ich: ja gar recht; es paart ja jedes ſich,
Und diß bedencke du, und denck an mich und dich.


Traum.
MJr kam im ſchlafe vor Dorindens angeficht,
Das zeigt in minen ſich gantz gegen mich verpflicht;
Sie druͤckte mir die hand, und das gewuͤnſchte kuͤſſen,
Ließ ſie ſich dißmuhl nicht, wie andermal, verdruͤſſen.
Jch ſpielte |gantz vergnuͤgt, mit dem was die natur
Jhr ſchoͤnes eingelegt, ich ſah der liebe ſpur.
Doch ich beſann mich bald, daß diß ein traum nur ſey;
Hierauf ſo lieſſen mich des ſchlafes feſſel frey.
Ach! wuͤnſcht’ ich, da ich noch beſah die leeren haͤnde:
Ach warum hatte denn der traum ſo bald ein ende?


Auf ihre kranckheit.
JHr aͤrtzte, die ihr ſonſt dem tode ſeyd ein tod,
Helfft meiner ſchoͤnſten doch aus ihrer leibes noth,
Helfft, euer lob ſoll auch biß an die wolcken ſteigen,
Und da die ſterne ſelbſt zu eurem ruhme neigen.
Bringt alles, was ihr habt in euren glaͤſern her,
Das beſte elexier, hertzſtaͤrckung und was mehr
Die krancken eilends kan, wie vor, zu rechte bringen,
Jch will zehn oden euch zu eurem ruhme ſingen:
An madrigalen ſoll gleichfalls kein mangel ſeyn:
Sinn-ſchrifften ſtellen ſich bereits im geiſte ein,
Und warten nur auf euch, daß ſie raus ſollen kommen,
Ja uͤberſchrifften hab ich auch ſchon angenommen.
Zwey faͤſſer ſtehn ſchon da von Hipocrenens fluth,
Denn die iſt ſonderlich zum verſe-machen gut,
Jch
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[22/0024] Galante und So laſſe doch dein hertz ans lieben auch gedencken; Fragſtu: wie ſchicket ſich das lieben auf das feld, Das blumen bey ſich fuͤhrt und anmuth in ſich haͤlt, Wie kan denn dieſes mich zur liebes-anmuth lencken? So ſag ich: ja gar recht; es paart ja jedes ſich, Und diß bedencke du, und denck an mich und dich. Traum. MJr kam im ſchlafe vor Dorindens angeficht, Das zeigt in minen ſich gantz gegen mich verpflicht; Sie druͤckte mir die hand, und das gewuͤnſchte kuͤſſen, Ließ ſie ſich dißmuhl nicht, wie andermal, verdruͤſſen. Jch ſpielte |gantz vergnuͤgt, mit dem was die natur Jhr ſchoͤnes eingelegt, ich ſah der liebe ſpur. Doch ich beſann mich bald, daß diß ein traum nur ſey; Hierauf ſo lieſſen mich des ſchlafes feſſel frey. Ach! wuͤnſcht’ ich, da ich noch beſah die leeren haͤnde: Ach warum hatte denn der traum ſo bald ein ende? Auf ihre kranckheit. JHr aͤrtzte, die ihr ſonſt dem tode ſeyd ein tod, Helfft meiner ſchoͤnſten doch aus ihrer leibes noth, Helfft, euer lob ſoll auch biß an die wolcken ſteigen, Und da die ſterne ſelbſt zu eurem ruhme neigen. Bringt alles, was ihr habt in euren glaͤſern her, Das beſte elexier, hertzſtaͤrckung und was mehr Die krancken eilends kan, wie vor, zu rechte bringen, Jch will zehn oden euch zu eurem ruhme ſingen: An madrigalen ſoll gleichfalls kein mangel ſeyn: Sinn-ſchrifften ſtellen ſich bereits im geiſte ein, Und warten nur auf euch, daß ſie raus ſollen kommen, Ja uͤberſchrifften hab ich auch ſchon angenommen. Zwey faͤſſer ſtehn ſchon da von Hipocrenens fluth, Denn die iſt ſonderlich zum verſe-machen gut, Jch

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/24>, abgerufen am 18.12.2024.