Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.Vermischte Arien. Jst verzweiffelt schwer,Und vexiret sehr. 5. Ey so mag die eheWol ein schlimmes wehe Und ein saurer wein Armer schelmen seyn. Vermischte Arien. An eine alte brantewein-schwester. 1. ALte mutter! schämt euch doch,Daß ihr eure alte sachen Annoch wolt gemeine machen, Und zieht noch am liebes-joch. Ach mischt ihr euch, alte! noch unter die nymphen, Als wolte der nebel die sterne beschimpffen. 2. Muß das nicht poßierlich stehn,Wenn die tochter mit der mutter, Alter speck und stinck'chte hutter, Beyde courtesiren gehn; So lernen die jungen in zeiten von alten Hinführo die güther mit nutzen verwalten. 3. Niemals könnt ihr nüchtern seyn,Denn ihr tragt die bisgen heller Nach taback und in den keller, Und der liebe brantewein, Der
Vermiſchte Arien. Jſt verzweiffelt ſchwer,Und vexiret ſehr. 5. Ey ſo mag die eheWol ein ſchlimmes wehe Und ein ſaurer wein Armer ſchelmen ſeyn. Vermiſchte Arien. An eine alte brantewein-ſchweſter. 1. ALte mutter! ſchaͤmt euch doch,Daß ihr eure alte ſachen Annoch wolt gemeine machen, Und zieht noch am liebes-joch. Ach miſcht ihr euch, alte! noch unter die nymphen, Als wolte der nebel die ſterne beſchimpffen. 2. Muß das nicht poßierlich ſtehn,Wenn die tochter mit der mutter, Alter ſpeck und ſtinck’chte hutter, Beyde courteſiren gehn; So lernen die jungen in zeiten von alten Hinfuͤhro die guͤther mit nutzen verwalten. 3. Niemals koͤnnt ihr nuͤchtern ſeyn,Denn ihr tragt die bisgen heller Nach taback und in den keller, Und der liebe brantewein, Der
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Ey ſo mag die ehe
Wol ein ſchlimmes wehe
Und ein ſaurer wein
Armer ſchelmen ſeyn.
Vermiſchte Arien.
An eine alte brantewein-ſchweſter.
1.
ALte mutter! ſchaͤmt euch doch,
Daß ihr eure alte ſachen
Annoch wolt gemeine machen,
Und zieht noch am liebes-joch.
Ach miſcht ihr euch, alte! noch unter die nymphen,
Als wolte der nebel die ſterne beſchimpffen.
2.
Muß das nicht poßierlich ſtehn,
Wenn die tochter mit der mutter,
Alter ſpeck und ſtinck’chte hutter,
Beyde courteſiren gehn;
So lernen die jungen in zeiten von alten
Hinfuͤhro die guͤther mit nutzen verwalten.
3.
Niemals koͤnnt ihr nuͤchtern ſeyn,
Denn ihr tragt die bisgen heller
Nach taback und in den keller,
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