Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.Begräbniß-Gedichte. Der zeitlich-sterbende und ewig-lebende phönix, Herrn M. J. C. G. etc. D. V. A. 1. DIe hoffnung ist nun aus,Das war die letzte flamme Aus Geyers edlem stamme, Ein stifft vom gantzen hauß, Das zwar die schwestern zieren Doch nicht den namen führen. 2 Es ist zwar längst geschehn,Daß aus der Geyer orden Ein eintzler phönix worden; Mehr hat man nicht gesehn: Doch da er muste sterben, Ließ er auch einen erben. 3. Jch ziele hier auf dich,Du phönix dieser lande! Du adler in dem stande, Den GOtt behält vor sich! Du Nathan! dessen gaben Wir itzt an Spenern haben. 4. Du hattest einen Sohn,Mein Geyer! erster ehe, Der aber bald, o wehe! Eilt aus der welt davon. Er hätte sonst auf erden Ein phönix können werden. 5. Wie
Begraͤbniß-Gedichte. Der zeitlich-ſterbende und ewig-lebende phoͤnix, Herrn M. J. C. G. ꝛc. D. V. A. 1. DIe hoffnung iſt nun aus,Das war die letzte flamme Aus Geyers edlem ſtamme, Ein ſtifft vom gantzen hauß, Das zwar die ſchweſtern zieren Doch nicht den namen fuͤhren. 2 Es iſt zwar laͤngſt geſchehn,Daß aus der Geyer orden Ein eintzler phoͤnix worden; Mehr hat man nicht geſehn: Doch da er muſte ſterben, Ließ er auch einen erben. 3. Jch ziele hier auf dich,Du phoͤnix dieſer lande! Du adler in dem ſtande, Den GOtt behaͤlt vor ſich! Du Nathan! deſſen gaben Wir itzt an Spenern haben. 4. Du hatteſt einen Sohn,Mein Geyer! erſter ehe, Der aber bald, o wehe! Eilt aus der welt davon. Er haͤtte ſonſt auf erden Ein phoͤnix koͤnnen werden. 5. Wie
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Begraͤbniß-Gedichte.
Der zeitlich-ſterbende und ewig-lebende
phoͤnix,
Herrn M. J. C. G. ꝛc.
D. V. A.
1.
DIe hoffnung iſt nun aus,
Das war die letzte flamme
Aus Geyers edlem ſtamme,
Ein ſtifft vom gantzen hauß,
Das zwar die ſchweſtern zieren
Doch nicht den namen fuͤhren.
2
Es iſt zwar laͤngſt geſchehn,
Daß aus der Geyer orden
Ein eintzler phoͤnix worden;
Mehr hat man nicht geſehn:
Doch da er muſte ſterben,
Ließ er auch einen erben.
3.
Jch ziele hier auf dich,
Du phoͤnix dieſer lande!
Du adler in dem ſtande,
Den GOtt behaͤlt vor ſich!
Du Nathan! deſſen gaben
Wir itzt an Spenern haben.
4.
Du hatteſt einen Sohn,
Mein Geyer! erſter ehe,
Der aber bald, o wehe!
Eilt aus der welt davon.
Er haͤtte ſonſt auf erden
Ein phoͤnix koͤnnen werden.
5. Wie
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