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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Begräbniß-Gedichte.
5.
Wer kennt Herr Brummern nicht?
Wer rühmt nicht seinen handel
Und vollen tugend-wandel?
Den hat er hingericht.
Jhn heist er mit sich gehen,
Und läst die waaren stehen.
6.
Sonst zahlt man der natur
Die schuld mit grauen haaren;
Und in den besten jahren
Lacht man des todes nur;
Ein anders, wie wir sehen,
Jst itzund hier geschehen.
7.
Es stirbt nicht allezeit
Ein mann von solchen reisen,
Den Deutsch' und fremde preisen
Nach würden weit und breit.
Wie hat die netten sitten
Der tod so hart bestritten!
8.
Es klagt ihn, wer nur kan;
Wer sieht der Liebsten schmertzen
Und in der freundschafft hertzen
Das leid ohn unmuth an?
Der tod hat über hoffen
Den kauff zu bald getroffen.
9.
So dencket fleisch und blut:
GOtt wird sie anders lehren;
Wie! wollen sie nicht hören,
Was ihm geschieht zu gut?
Es ist im handels-orden
Der tod sein leben worden.
Der
Begraͤbniß-Gedichte.
5.
Wer kennt Herr Brummern nicht?
Wer ruͤhmt nicht ſeinen handel
Und vollen tugend-wandel?
Den hat er hingericht.
Jhn heiſt er mit ſich gehen,
Und laͤſt die waaren ſtehen.
6.
Sonſt zahlt man der natur
Die ſchuld mit grauen haaren;
Und in den beſten jahren
Lacht man des todes nur;
Ein anders, wie wir ſehen,
Jſt itzund hier geſchehen.
7.
Es ſtirbt nicht allezeit
Ein mann von ſolchen reiſen,
Den Deutſch’ und fremde preiſen
Nach wuͤrden weit und breit.
Wie hat die netten ſitten
Der tod ſo hart beſtritten!
8.
Es klagt ihn, wer nur kan;
Wer ſieht der Liebſten ſchmertzen
Und in der freundſchafft hertzen
Das leid ohn unmuth an?
Der tod hat uͤber hoffen
Den kauff zu bald getroffen.
9.
So dencket fleiſch und blut:
GOtt wird ſie anders lehren;
Wie! wollen ſie nicht hoͤren,
Was ihm geſchieht zu gut?
Es iſt im handels-orden
Der tod ſein leben worden.
Der
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[124/0126] Begraͤbniß-Gedichte. 5. Wer kennt Herr Brummern nicht? Wer ruͤhmt nicht ſeinen handel Und vollen tugend-wandel? Den hat er hingericht. Jhn heiſt er mit ſich gehen, Und laͤſt die waaren ſtehen. 6. Sonſt zahlt man der natur Die ſchuld mit grauen haaren; Und in den beſten jahren Lacht man des todes nur; Ein anders, wie wir ſehen, Jſt itzund hier geſchehen. 7. Es ſtirbt nicht allezeit Ein mann von ſolchen reiſen, Den Deutſch’ und fremde preiſen Nach wuͤrden weit und breit. Wie hat die netten ſitten Der tod ſo hart beſtritten! 8. Es klagt ihn, wer nur kan; Wer ſieht der Liebſten ſchmertzen Und in der freundſchafft hertzen Das leid ohn unmuth an? Der tod hat uͤber hoffen Den kauff zu bald getroffen. 9. So dencket fleiſch und blut: GOtt wird ſie anders lehren; Wie! wollen ſie nicht hoͤren, Was ihm geſchieht zu gut? Es iſt im handels-orden Der tod ſein leben worden. Der

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/126>, abgerufen am 27.11.2024.