Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.Begräbniß-Gedichte. 7. Was sag ich mehr von andern proben,Die Franckreich, Deutsch- und Niederland Jn seinen reisen muste loben, Es liebt ihn, wer ihn nur gekannt. Was wunder, daß er hier in Sachsen Jn frieden endlich hochgewachsen? 8. Die göldne zeit, der edle frieden,Kam endlich wieder bey uns an, Wie hat ihm da, als einem müden, Die ruh auch sanfft und wohlgethan. Des landes schatz war bey den linden, Jn seiner treuen hand zu finden. 9. Da ruht' er nun bey viel beschwerden,War GOtt und seinem Fürsten treu; Und da ihn GOtt nimmt von der erden, Bleibt sein andencken frisch und neu. Sein guter ruhm wird bey uns bleiben, Weil man wird steuer-zeddul schreiben. Schmertzliches leyd Des Rysselischen Hauses, Bey hertzlicher freude des gautzen landes, Als TIT. Herr H. v. R. beerdiget wnrde. D. V. A. 1. WAs ist geschehn, wie sieht ihr werthes haußAch leyder! itzund aus? Was
Begraͤbniß-Gedichte. 7. Was ſag ich mehr von andern proben,Die Franckreich, Deutſch- und Niederland Jn ſeinen reiſen muſte loben, Es liebt ihn, wer ihn nur gekannt. Was wunder, daß er hier in Sachſen Jn frieden endlich hochgewachſen? 8. Die goͤldne zeit, der edle frieden,Kam endlich wieder bey uns an, Wie hat ihm da, als einem muͤden, Die ruh auch ſanfft und wohlgethan. Des landes ſchatz war bey den linden, Jn ſeiner treuen hand zu finden. 9. Da ruht’ er nun bey viel beſchwerden,War GOtt und ſeinem Fuͤrſten treu; Und da ihn GOtt nimmt von der erden, Bleibt ſein andencken friſch und neu. Sein guter ruhm wird bey uns bleiben, Weil man wird ſteuer-zeddul ſchreiben. Schmertzliches leyd Des Ryſſeliſchen Hauſes, Bey hertzlicher freude des gautzen landes, Als TIT. Herr H. v. R. beerdiget wnrde. D. V. A. 1. WAs iſt geſchehn, wie ſieht ihr werthes haußAch leyder! itzund aus? Was
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Begraͤbniß-Gedichte.
7.
Was ſag ich mehr von andern proben,
Die Franckreich, Deutſch- und Niederland
Jn ſeinen reiſen muſte loben,
Es liebt ihn, wer ihn nur gekannt.
Was wunder, daß er hier in Sachſen
Jn frieden endlich hochgewachſen?
8.
Die goͤldne zeit, der edle frieden,
Kam endlich wieder bey uns an,
Wie hat ihm da, als einem muͤden,
Die ruh auch ſanfft und wohlgethan.
Des landes ſchatz war bey den linden,
Jn ſeiner treuen hand zu finden.
9.
Da ruht’ er nun bey viel beſchwerden,
War GOtt und ſeinem Fuͤrſten treu;
Und da ihn GOtt nimmt von der erden,
Bleibt ſein andencken friſch und neu.
Sein guter ruhm wird bey uns bleiben,
Weil man wird ſteuer-zeddul ſchreiben.
Schmertzliches leyd
Des Ryſſeliſchen Hauſes,
Bey hertzlicher freude des gautzen landes,
Als TIT. Herr H. v. R.
beerdiget wnrde.
D. V. A.
1.
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