Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Galante und Sie waren kaum gesagt/So muste das/ was sie geplagt/ Jm augenblick entweichen; Wie's aber zugegangen sey/ Das kan ich noch/ ich sag es frey/ Mit meinen sinnen nicht erreichen. Obs durch der Wörter macht Zuwege sey gebracht? Ob ihrem schönen munde/ Der/ was er nur berührt/ Gleich zur gesundheit führt/ Vielmehr die heilung dieser wunde Zu dancken sey? das weiß ich nicht/ Und hoffe nur auff gründlichern bericht. O wundervolle krafft! Die den verwundeten so eilends lindrung schafft. Amintas verliebt sich bey dieser Gelegenheit in die Sylvia. C. H. JCh/ der ich nun bißher auff sonsten nichts gedacht/ Als was die Sylvia vor schöne blicke macht/ Als was ihr schöner mund vor süsse reden führt/ Die mit der lufft und bach geschwindem rauschen/ Wenn jene mit den leichten ästen spricht/ Wenn die an ihre steingen stöst/ und gleichsam ihren lauff zerbricht/ An liebligkeit nicht zu vertauschen; Jch/ sage/ wurde nun auch von begier gerührt/ Den meinigen an ihren mund zu drücken; Doch
Galante und Sie waren kaum geſagt/So muſte das/ was ſie geplagt/ Jm augenblick entweichen; Wie’s aber zugegangen ſey/ Das kan ich noch/ ich ſag es frey/ Mit meinen ſinnen nicht erreichen. Obs durch der Woͤrter macht Zuwege ſey gebracht? Ob ihrem ſchoͤnen munde/ Der/ was er nur beruͤhrt/ Gleich zur geſundheit fuͤhrt/ Vielmehr die heilung dieſer wunde Zu dancken ſey? das weiß ich nicht/ Und hoffe nur auff gruͤndlichern bericht. O wundervolle krafft! Die den verwundeten ſo eilends lindrung ſchafft. Amintas verliebt ſich bey dieſer Gelegenheit in die Sylvia. C. H. JCh/ der ich nun bißher auff ſonſten nichts gedacht/ Als was die Sylvia vor ſchoͤne blicke macht/ Als was ihr ſchoͤner mund vor ſuͤſſe reden fuͤhrt/ Die mit der lufft und bach geſchwindem rauſchen/ Wenn jene mit den leichten aͤſten ſpricht/ Wenn die an ihre ſteingen ſtoͤſt/ und gleichſam ihren lauff zerbricht/ An liebligkeit nicht zu vertauſchen; Jch/ ſage/ wurde nun auch von begier geruͤhrt/ Den meinigen an ihren mund zu druͤcken; Doch
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Mit meinen ſinnen nicht erreichen.
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Ob ihrem ſchoͤnen munde/
Der/ was er nur beruͤhrt/
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Und hoffe nur auff gruͤndlichern bericht.
O wundervolle krafft!
Die den verwundeten ſo eilends lindrung ſchafft.
Amintas verliebt ſich bey dieſer
Gelegenheit
in die Sylvia.
C. H.
JCh/ der ich nun bißher auff ſonſten nichts gedacht/
Als was die Sylvia vor ſchoͤne blicke macht/
Als was ihr ſchoͤner mund vor ſuͤſſe reden fuͤhrt/
Die mit der lufft und bach geſchwindem rauſchen/
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lauff zerbricht/
An liebligkeit nicht zu vertauſchen;
Jch/ ſage/ wurde nun auch von begier geruͤhrt/
Den meinigen an ihren mund zu druͤcken;
Doch
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