Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Galante und Von diesem hab ich selbst offt wunden/Durch meines sohnes tück empfunden. Ja alles ist an ihm zur grausamkeit gericht: Die fackel die er hat/ brennt selbst der sonnen licht. Wer ihn erhaschen wird/ der muß ihn ja wohl binden/ Und so führ' er ihn her; und wenn er thränen zeigt/ Laß' er bey leibe sich dadurch nicht überwinden/ Weil dieses wasser nur aus list zum auge steigt. Lacht er/ so zieh ihn fort; ja wenn er dich will küssen/ So ziehe dich zurück'/ es ist ein falscher kuß/ Die lippen lassen nichts als gifft und wermuht flüssen/ Vor welchen sich gar wohl ein führer hüten muß. Spricht er: nimm diese waffen hin/ Die ich hier an- und um mich habe/ Weil ich itzt dein gefangner bin/ So nimm auch deren übergabe. Da rühre ja nichts an/ Weil er damit am meisten schaden kan/ Er sagt es mit bedacht/ Weil er sie alle hat mit feuer angemacht. Dafne sucht die Sylvia zur Liebe zu bewegen. Aus dem Amynta des Torqvato Tasso. D. C. v. L. O Wie kanstu dies nur glauben/ Thut sich der bock der zieg' aus feindschafft zu? Jst ein jung ochs' ein feind der jungen kuh? Und haßt der täuber tauben? Meynstu
Galante und Von dieſem hab ich ſelbſt offt wunden/Durch meines ſohnes tuͤck empfunden. Ja alles iſt an ihm zur grauſamkeit gericht: Die fackel die er hat/ brennt ſelbſt der ſonnen licht. Wer ihn erhaſchen wird/ der muß ihn ja wohl binden/ Und ſo fuͤhr’ er ihn her; und wenn er thraͤnen zeigt/ Laß’ er bey leibe ſich dadurch nicht uͤberwinden/ Weil dieſes waſſer nur aus liſt zum auge ſteigt. Lacht er/ ſo zieh ihn fort; ja wenn er dich will kuͤſſen/ So ziehe dich zuruͤck’/ es iſt ein falſcher kuß/ Die lippen laſſen nichts als gifft und wermuht fluͤſſen/ Vor welchen ſich gar wohl ein fuͤhrer huͤten muß. Spricht er: nimm dieſe waffen hin/ Die ich hier an- und um mich habe/ Weil ich itzt dein gefangner bin/ So nimm auch deren uͤbergabe. Da ruͤhre ja nichts an/ Weil er damit am meiſten ſchaden kan/ Er ſagt es mit bedacht/ Weil er ſie alle hat mit feuer angemacht. Dafne ſucht die Sylvia zur Liebe zu bewegen. Aus dem Amynta des Torqvato Taſſo. D. C. v. L. O Wie kanſtu dies nur glauben/ Thut ſich der bock der zieg’ aus feindſchafft zu? Jſt ein jung ochſ’ ein feind der jungen kuh? Und haßt der taͤuber tauben? Meynſtu
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Galante und
Von dieſem hab ich ſelbſt offt wunden/
Durch meines ſohnes tuͤck empfunden.
Ja alles iſt an ihm zur grauſamkeit gericht:
Die fackel die er hat/ brennt ſelbſt der ſonnen licht.
Wer ihn erhaſchen wird/ der muß ihn ja wohl binden/
Und ſo fuͤhr’ er ihn her; und wenn er thraͤnen zeigt/
Laß’ er bey leibe ſich dadurch nicht uͤberwinden/
Weil dieſes waſſer nur aus liſt zum auge ſteigt.
Lacht er/ ſo zieh ihn fort; ja wenn er dich will kuͤſſen/
So ziehe dich zuruͤck’/ es iſt ein falſcher kuß/
Die lippen laſſen nichts als gifft und wermuht fluͤſſen/
Vor welchen ſich gar wohl ein fuͤhrer huͤten muß.
Spricht er: nimm dieſe waffen hin/
Die ich hier an- und um mich habe/
Weil ich itzt dein gefangner bin/
So nimm auch deren uͤbergabe.
Da ruͤhre ja nichts an/
Weil er damit am meiſten ſchaden kan/
Er ſagt es mit bedacht/
Weil er ſie alle hat mit feuer angemacht.
Dafne ſucht die Sylvia zur Liebe
zu bewegen.
Aus dem Amynta des Torqvato
Taſſo.
D. C. v. L.
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Thut ſich der bock der zieg’ aus feindſchafft zu?
Jſt ein jung ochſ’ ein feind der jungen kuh?
Und haßt der taͤuber tauben?
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