Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.Galante und 4. Jtzt verschwindenMir die zeiten mit den Winden/ Alle stunden werd ich an; Wer in se ner Facultaet sich noch nicht will habilitiren Muß wohl tag und nacht studieren/ Eh er Doctor werden kan. 5. Drum AmourenWeg/ verlasset meine fluren! Räumet die befreyte brust/ Eure tempel sind verstört und den Musen eingegeben Diesen will ich künfftig leben/ Diese bleiben meine lust. 6. Weg Romainen,Die zur lieb uns nur gewähnen/ Eure titel sind nur tand; Dir OCodex bin ich hold! euren titeln/ ihr Pandecten Bleiben künfftig die Affecten, Meiner sinnen zugewandt. 7. Weg ihr lieder/Euer thon ist mir zu wider/ Weil ihr von der liebe zeigt; Lex und Regel werden mir weit mehr ruhm und ehre bringen; Euren ungereimten dingen/ Jst kein kluger mensch geneigt. 8. Endlich schöneVorgeliebte Olorene, Gute nacht mein liebes Pohl Jch
Galante und 4. Jtzt verſchwindenMir die zeiten mit den Winden/ Alle ſtunden werd ich an; Wer in ſe ner Facultæt ſich noch nicht will habilitiren Muß wohl tag und nacht ſtudieren/ Eh er Doctor werden kan. 5. Drum AmourenWeg/ verlaſſet meine fluren! Raͤumet die befreyte bruſt/ Euꝛe tempel ſind verſtoͤꝛt und den Muſen eingegeben Dieſen will ich kuͤnfftig leben/ Dieſe bleiben meine luſt. 6. Weg Romainen,Die zur lieb uns nur gewaͤhnen/ Eure titel ſind nur tand; Dir OCodex bin ich hold! euren titeln/ ihr Pandecten Bleiben kuͤnfftig die Affecten, Meiner ſinnen zugewandt. 7. Weg ihr lieder/Euer thon iſt mir zu wider/ Weil ihr von der liebe zeigt; Lex und Regel werden mir weit mehr ruhm und ehre bringen; Euren ungereimten dingen/ Jſt kein kluger menſch geneigt. 8. Endlich ſchoͤneVorgeliebte Olorene, Gute nacht mein liebes Pohl Jch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0160" n="158"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Galante und</hi> </fw><lb/> <lg n="4"> <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/> <l>Jtzt verſchwinden</l><lb/> <l>Mir die zeiten mit den Winden/</l><lb/> <l>Alle ſtunden werd ich an;</l><lb/> <l>Wer in ſe ner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Facultæt</hi></hi> ſich noch nicht will <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">habiliti</hi></hi>ren</l><lb/> <l>Muß wohl tag und nacht ſtudieren/</l><lb/> <l>Eh er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Doctor</hi></hi> werden kan.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head> <hi rendition="#b">5.</hi> </head><lb/> <l>Drum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Amouren</hi></hi></l><lb/> <l>Weg/ verlaſſet meine fluren!</l><lb/> <l>Raͤumet die befreyte bruſt/</l><lb/> <l>Euꝛe tempel ſind verſtoͤꝛt und den Muſen eingegeben</l><lb/> <l>Dieſen will ich kuͤnfftig leben/</l><lb/> <l>Dieſe bleiben meine luſt.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <head> <hi rendition="#b">6.</hi> </head><lb/> <l>Weg <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Romainen</hi>,</hi></l><lb/> <l>Die zur lieb uns nur gewaͤhnen/</l><lb/> <l>Eure titel ſind nur tand;</l><lb/> <l>Dir O<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Codex</hi></hi> bin ich hold! euren titeln/ ihr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pandecten</hi></hi></l><lb/> <l>Bleiben kuͤnfftig die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Affecten</hi>,</hi></l><lb/> <l>Meiner ſinnen zugewandt.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head> <hi rendition="#b">7.</hi> </head><lb/> <l>Weg ihr lieder/</l><lb/> <l>Euer thon iſt mir zu wider/</l><lb/> <l>Weil ihr von der liebe zeigt;</l><lb/> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lex</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Regel</hi></hi> werden mir weit mehr ruhm und ehre</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">bringen;</hi> </l><lb/> <l>Euren ungereimten dingen/</l><lb/> <l>Jſt kein kluger menſch geneigt.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head> <hi rendition="#b">8.</hi> </head><lb/> <l>Endlich ſchoͤne</l><lb/> <l>Vorgeliebte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Olorene</hi>,</hi></l><lb/> <l>Gute nacht mein liebes Pohl</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/> </lg> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [158/0160]
Galante und
4.
Jtzt verſchwinden
Mir die zeiten mit den Winden/
Alle ſtunden werd ich an;
Wer in ſe ner Facultæt ſich noch nicht will habilitiren
Muß wohl tag und nacht ſtudieren/
Eh er Doctor werden kan.
5.
Drum Amouren
Weg/ verlaſſet meine fluren!
Raͤumet die befreyte bruſt/
Euꝛe tempel ſind verſtoͤꝛt und den Muſen eingegeben
Dieſen will ich kuͤnfftig leben/
Dieſe bleiben meine luſt.
6.
Weg Romainen,
Die zur lieb uns nur gewaͤhnen/
Eure titel ſind nur tand;
Dir OCodex bin ich hold! euren titeln/ ihr Pandecten
Bleiben kuͤnfftig die Affecten,
Meiner ſinnen zugewandt.
7.
Weg ihr lieder/
Euer thon iſt mir zu wider/
Weil ihr von der liebe zeigt;
Lex und Regel werden mir weit mehr ruhm und ehre
bringen;
Euren ungereimten dingen/
Jſt kein kluger menſch geneigt.
8.
Endlich ſchoͤne
Vorgeliebte Olorene,
Gute nacht mein liebes Pohl
Jch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |