Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.verliebte Arien. Es locken mich selber die schönen geberden/Durch diese kan alles befestiget werden. 3. Wohlan ich bin verliebt/Du wirst auch in gedancken/ Nicht von der liebe wancken/ Da weichen alle schmertzen/ Wenn den verliebten hertzen/ Die liebe was zu kosten giebt. Wohlan ich bin verliebt. O lustig- und lieblich- und süssestes wesen! Jch habe die Flora zur liebsten erlesen. 4. Hier soll mein netter kußZum unterpfande dienen/ Bis wir beysammen grünen/ Und mit verliebten wercken Auch unsre sehnsucht stärcken/ Drum bleibet der gefaste schluß/ Hier labt ein netter kuß. Du spürest die liebe/ du spürest die blicke/ Drum warte mit mir nur auf besser gelücke. Er liebet ohne Hoffnung. C. G. B. 1. REist ihr bande! breche ihr ketten:Mich zu retten/ Aus dem kercker meiner noht/ Lasset die betrübten sinnen Fliehn
verliebte Arien. Es locken mich ſelber die ſchoͤnen geberden/Durch dieſe kan alles befeſtiget werden. 3. Wohlan ich bin verliebt/Du wirſt auch in gedancken/ Nicht von der liebe wancken/ Da weichen alle ſchmertzen/ Wenn den verliebten hertzen/ Die liebe was zu koſten giebt. Wohlan ich bin verliebt. O luſtig- und lieblich- und ſuͤſſeſtes weſen! Jch habe die Flora zur liebſten erleſen. 4. Hier ſoll mein netter kußZum unterpfande dienen/ Bis wir beyſammen gruͤnen/ Und mit verliebten wercken Auch unſre ſehnſucht ſtaͤrcken/ Drum bleibet der gefaſte ſchluß/ Hier labt ein netter kuß. Du ſpuͤreſt die liebe/ du ſpuͤreſt die blicke/ Drum warte mit mir nur auf beſſer geluͤcke. Er liebet ohne Hoffnung. C. G. B. 1. REiſt ihr bande! breche ihr ketten:Mich zu retten/ Aus dem kercker meiner noht/ Laſſet die betruͤbten ſinnen Fliehn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0157" n="155"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">verliebte Arien.</hi> </fw><lb/> <l>Es locken mich ſelber die ſchoͤnen geberden/</l><lb/> <l>Durch dieſe kan alles befeſtiget werden.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head> <hi rendition="#b">3.</hi> </head><lb/> <l>Wohlan ich bin verliebt/</l><lb/> <l>Du wirſt auch in gedancken/</l><lb/> <l>Nicht von der liebe wancken/</l><lb/> <l>Da weichen alle ſchmertzen/</l><lb/> <l>Wenn den verliebten hertzen/</l><lb/> <l>Die liebe was zu koſten giebt.</l><lb/> <l>Wohlan ich bin verliebt.</l><lb/> <l>O luſtig- und lieblich- und ſuͤſſeſtes weſen!</l><lb/> <l>Jch habe die Flora zur liebſten erleſen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/> <l>Hier ſoll mein netter kuß</l><lb/> <l>Zum unterpfande dienen/</l><lb/> <l>Bis wir beyſammen gruͤnen/</l><lb/> <l>Und mit verliebten wercken</l><lb/> <l>Auch unſre ſehnſucht ſtaͤrcken/</l><lb/> <l>Drum bleibet der gefaſte ſchluß/</l><lb/> <l>Hier labt ein netter kuß.</l><lb/> <l>Du ſpuͤreſt die liebe/ du ſpuͤreſt die blicke/</l><lb/> <l>Drum warte mit mir nur auf beſſer geluͤcke.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Er liebet ohne Hoffnung.<lb/> C. G. B.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <head> <hi rendition="#b">1.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">R</hi>Eiſt ihr bande! breche ihr ketten:</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Mich zu retten/</hi> </l><lb/> <l>Aus dem kercker meiner noht/</l><lb/> <l>Laſſet die betruͤbten ſinnen</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fliehn</fw><lb/> </lg> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [155/0157]
verliebte Arien.
Es locken mich ſelber die ſchoͤnen geberden/
Durch dieſe kan alles befeſtiget werden.
3.
Wohlan ich bin verliebt/
Du wirſt auch in gedancken/
Nicht von der liebe wancken/
Da weichen alle ſchmertzen/
Wenn den verliebten hertzen/
Die liebe was zu koſten giebt.
Wohlan ich bin verliebt.
O luſtig- und lieblich- und ſuͤſſeſtes weſen!
Jch habe die Flora zur liebſten erleſen.
4.
Hier ſoll mein netter kuß
Zum unterpfande dienen/
Bis wir beyſammen gruͤnen/
Und mit verliebten wercken
Auch unſre ſehnſucht ſtaͤrcken/
Drum bleibet der gefaſte ſchluß/
Hier labt ein netter kuß.
Du ſpuͤreſt die liebe/ du ſpuͤreſt die blicke/
Drum warte mit mir nur auf beſſer geluͤcke.
Er liebet ohne Hoffnung.
C. G. B.
1.
REiſt ihr bande! breche ihr ketten:
Mich zu retten/
Aus dem kercker meiner noht/
Laſſet die betruͤbten ſinnen
Fliehn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |