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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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verliebte Arien.
7.
Nun lebet wohl ihr meine liebe schwestern/
Und weil ihr liebt/ so liebt/ was löblich ist;
Jch will euch nicht in eurem stande lästern/
Jch weiß/ ihr seyd zum lieben auserkiest.
8.
Jhr werdet zwar hinführo bey den frauen/
Jch aber stets in meinen kloster seyn/
Und weil ich euch nicht weiter werde schauen/
So lebet wohl und lasset mich allein.


Geile Küsse flecken.
1.
ZArter wangen purpur-farbe
Wird durch einen kuß verletzt/
Wo zumahl gar eine narbe
Der entbrannte mund versetzt/
Siehe du nur ob dein kuß
Einer andern werden muß.
2.
Falscher buhler! aus den augen
Und der lippen schöner pracht
Laß ich keinen honig saugen/
Weil des stachels scharffe macht/
Der sich zum verwunden rüst/
Für mich allzuspitzig ist.
3.
Meinetwegen magst du küssen/
Wen dich deine Wollust heist/
Von
K 3
verliebte Arien.
7.
Nun lebet wohl ihr meine liebe ſchweſtern/
Und weil ihr liebt/ ſo liebt/ was loͤblich iſt;
Jch will euch nicht in eurem ſtande laͤſtern/
Jch weiß/ ihr ſeyd zum lieben auserkieſt.
8.
Jhr werdet zwar hinfuͤhro bey den frauen/
Jch aber ſtets in meinen kloſter ſeyn/
Und weil ich euch nicht weiter werde ſchauen/
So lebet wohl und laſſet mich allein.


Geile Kuͤſſe flecken.
1.
ZArter wangen purpur-farbe
Wird durch einen kuß verletzt/
Wo zumahl gar eine narbe
Der entbrannte mund verſetzt/
Siehe du nur ob dein kuß
Einer andern werden muß.
2.
Falſcher buhler! aus den augen
Und der lippen ſchoͤner pracht
Laß ich keinen honig ſaugen/
Weil des ſtachels ſcharffe macht/
Der ſich zum verwunden ruͤſt/
Fuͤr mich allzuſpitzig iſt.
3.
Meinetwegen magſt du kuͤſſen/
Wen dich deine Wolluſt heiſt/
Von
K 3
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[149/0151] verliebte Arien. 7. Nun lebet wohl ihr meine liebe ſchweſtern/ Und weil ihr liebt/ ſo liebt/ was loͤblich iſt; Jch will euch nicht in eurem ſtande laͤſtern/ Jch weiß/ ihr ſeyd zum lieben auserkieſt. 8. Jhr werdet zwar hinfuͤhro bey den frauen/ Jch aber ſtets in meinen kloſter ſeyn/ Und weil ich euch nicht weiter werde ſchauen/ So lebet wohl und laſſet mich allein. Geile Kuͤſſe flecken. 1. ZArter wangen purpur-farbe Wird durch einen kuß verletzt/ Wo zumahl gar eine narbe Der entbrannte mund verſetzt/ Siehe du nur ob dein kuß Einer andern werden muß. 2. Falſcher buhler! aus den augen Und der lippen ſchoͤner pracht Laß ich keinen honig ſaugen/ Weil des ſtachels ſcharffe macht/ Der ſich zum verwunden ruͤſt/ Fuͤr mich allzuſpitzig iſt. 3. Meinetwegen magſt du kuͤſſen/ Wen dich deine Wolluſt heiſt/ Von K 3

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/151>, abgerufen am 25.11.2024.