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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
Noch auf dieselben.
1.
DEine brüste wollen zeigen/
Daß sie sind wie fels und stein/
Lästu aber mich naufsteigen/
Brech ich billig arm und bein/
Wenn ich nur wo sie gespalten/
Mich darff nach dem fall' anhalten.
2.
Gerne möcht ich mich verirren
Auch in deinem rosen-thal/
Solt' ich gleich mein bein verwirren
Jm Gesträuche tausendmahl/
Aber darff ich dies zu wagen/
Jn gehägtem pusche jagen.
3.
Ach! ihr lippen im geblüte
Der verliebten eingetaucht/
Führt ihr reitzend zu gemühte/
Was ihr zur erqvickung braucht/
Wiltu/ so wil ich/ mein leben/
Dir die süsse nahrung geben.


Die geqvälte Liebe.
1.
VErdrießliche stunden! was qvälet ihr mich!
Jch liebe und leide/
Spinn' elend vor Seide/
Der
Galante und
Noch auf dieſelben.
1.
DEine bruͤſte wollen zeigen/
Daß ſie ſind wie fels und ſtein/
Laͤſtu aber mich naufſteigen/
Brech ich billig arm und bein/
Wenn ich nur wo ſie geſpalten/
Mich darff nach dem fall’ anhalten.
2.
Gerne moͤcht ich mich verirren
Auch in deinem roſen-thal/
Solt’ ich gleich mein bein verwirren
Jm Geſtraͤuche tauſendmahl/
Aber darff ich dies zu wagen/
Jn gehaͤgtem puſche jagen.
3.
Ach! ihr lippen im gebluͤte
Der verliebten eingetaucht/
Fuͤhrt ihr reitzend zu gemuͤhte/
Was ihr zur erqvickung braucht/
Wiltu/ ſo wil ich/ mein leben/
Dir die ſuͤſſe nahrung geben.


Die geqvaͤlte Liebe.
1.
VErdrießliche ſtunden! was qvaͤlet ihr mich!
Jch liebe und leide/
Spinn’ elend vor Seide/
Der
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[112/0114] Galante und Noch auf dieſelben. 1. DEine bruͤſte wollen zeigen/ Daß ſie ſind wie fels und ſtein/ Laͤſtu aber mich naufſteigen/ Brech ich billig arm und bein/ Wenn ich nur wo ſie geſpalten/ Mich darff nach dem fall’ anhalten. 2. Gerne moͤcht ich mich verirren Auch in deinem roſen-thal/ Solt’ ich gleich mein bein verwirren Jm Geſtraͤuche tauſendmahl/ Aber darff ich dies zu wagen/ Jn gehaͤgtem puſche jagen. 3. Ach! ihr lippen im gebluͤte Der verliebten eingetaucht/ Fuͤhrt ihr reitzend zu gemuͤhte/ Was ihr zur erqvickung braucht/ Wiltu/ ſo wil ich/ mein leben/ Dir die ſuͤſſe nahrung geben. Die geqvaͤlte Liebe. 1. VErdrießliche ſtunden! was qvaͤlet ihr mich! Jch liebe und leide/ Spinn’ elend vor Seide/ Der

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/114>, abgerufen am 25.11.2024.