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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
4
Und wie brennet nicht
Deiner andacht licht!
Kein uhrwerck stimmt so gut/ als wort und thaten ein.
Dein hertz schlägt stets so viel/ so viel die zunge zeiget.
Und wenn dein weiser mund zu seiner zeit gleich schweiget/
So kan dein leben doch ein steter lehrer seyn.
Drum wusten die väter der grünenden linden
Nicht einen unsträfflichern Bischoff zu finden.
5.
Nimm nun/ hoher mann/
Hut und inful an.
Gib deine schultern hin zu der geweyhten last;
Der himmel legt sie auff/ er wird sie helffen tragen.
Du wirst bey seiner krafft nicht über schwäche klagen:
Weil du zum Bischoffs-stab das creutz des Herren hast.
Und ist nicht der leib-schmuck/ den GOtt umb dich breitet/
Von wolle des himmlischen lammes bereitet?
6.
Geh in GOttes hauß
Freudigst ein und aus.
Es müsse stadt und land sich deiner weißheit freun.
Laß licht und recht an dir uns lange sehn und hören.
Dein räuchwerck des gebets/ dein balsam reiner lehren/
Müß als ein heilig öl gantz unauffhörlich seyn.
Jsts möglich/ so grüne fast ewig auf erden/
Bewache die hirten/ bewache die heerden.
7.
GOttes rath und treu
Steh dir kräfftig bey.
Der segen bleib auf dir und deiner freundschafft ruhn.
Und weil doch Carpzovs witz und Lehmanns ernstlich beten/
Wie aller mund gesteht/ bey dir zusammen treten:
So laß uns noch zuletzt den treuen seufftzer thun:
Sey
Vermiſchte Gedichte.
4
Und wie brennet nicht
Deiner andacht licht!
Kein uhrwerck ſtimmt ſo gut/ als wort und thaten ein.
Dein hertz ſchlaͤgt ſtets ſo viel/ ſo viel die zunge zeiget.
Und wenn dein weiſer mund zu ſeiner zeit gleich ſchweiget/
So kan dein leben doch ein ſteter lehrer ſeyn.
Drum wuſten die vaͤter der gruͤnenden linden
Nicht einen unſtraͤfflichern Biſchoff zu finden.
5.
Nimm nun/ hoher mann/
Hut und inful an.
Gib deine ſchultern hin zu der geweyhten laſt;
Der himmel legt ſie auff/ er wird ſie helffen tragen.
Du wirſt bey ſeiner krafft nicht uͤber ſchwaͤche klagen:
Weil du zum Biſchoffs-ſtab das creutz des Herren haſt.
Und iſt nicht der leib-ſchmuck/ den GOtt umb dich breitet/
Von wolle des himmliſchen lammes bereitet?
6.
Geh in GOttes hauß
Freudigſt ein und aus.
Es muͤſſe ſtadt und land ſich deiner weißheit freun.
Laß licht und recht an dir uns lange ſehn und hoͤren.
Dein raͤuchwerck des gebets/ dein balſam reiner lehren/
Muͤß als ein heilig oͤl gantz unauffhoͤrlich ſeyn.
Jſts moͤglich/ ſo gruͤne faſt ewig auf erden/
Bewache die hirten/ bewache die heerden.
7.
GOttes rath und treu
Steh dir kraͤfftig bey.
Der ſegen bleib auf dir und deiner freundſchafft ruhn.
Und weil doch Carpzovs witz und Lehmanns ernſtlich beten/
Wie aller mund geſteht/ bey dir zuſammen treten:
So laß uns noch zuletzt den treuen ſeufftzer thun:
Sey
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[314/0324] Vermiſchte Gedichte. 4 Und wie brennet nicht Deiner andacht licht! Kein uhrwerck ſtimmt ſo gut/ als wort und thaten ein. Dein hertz ſchlaͤgt ſtets ſo viel/ ſo viel die zunge zeiget. Und wenn dein weiſer mund zu ſeiner zeit gleich ſchweiget/ So kan dein leben doch ein ſteter lehrer ſeyn. Drum wuſten die vaͤter der gruͤnenden linden Nicht einen unſtraͤfflichern Biſchoff zu finden. 5. Nimm nun/ hoher mann/ Hut und inful an. Gib deine ſchultern hin zu der geweyhten laſt; Der himmel legt ſie auff/ er wird ſie helffen tragen. Du wirſt bey ſeiner krafft nicht uͤber ſchwaͤche klagen: Weil du zum Biſchoffs-ſtab das creutz des Herren haſt. Und iſt nicht der leib-ſchmuck/ den GOtt umb dich breitet/ Von wolle des himmliſchen lammes bereitet? 6. Geh in GOttes hauß Freudigſt ein und aus. Es muͤſſe ſtadt und land ſich deiner weißheit freun. Laß licht und recht an dir uns lange ſehn und hoͤren. Dein raͤuchwerck des gebets/ dein balſam reiner lehren/ Muͤß als ein heilig oͤl gantz unauffhoͤrlich ſeyn. Jſts moͤglich/ ſo gruͤne faſt ewig auf erden/ Bewache die hirten/ bewache die heerden. 7. GOttes rath und treu Steh dir kraͤfftig bey. Der ſegen bleib auf dir und deiner freundſchafft ruhn. Und weil doch Carpzovs witz und Lehmanns ernſtlich beten/ Wie aller mund geſteht/ bey dir zuſammen treten: So laß uns noch zuletzt den treuen ſeufftzer thun: Sey

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/324>, abgerufen am 25.11.2024.