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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
Als Hr. D Thomas Jttig das Leip-
zigische Superintendenten-amt an-
trat. Jm Nahmen seiner
tisch-genossen.

J. S. S.

1.
JSt es uns erlaubt/
Theures priester-haupt?
Ach so verschleuß vor uns die klugen ohren nicht.
Wir kennen deinen haß zu nichtigem gepränge;
Doch eben darumb sind auch auffzug und gesänge/
Statt grosser kunst und pracht/ mit einfalt eingericht.
Ob gleich umb dein hauß sich itzt säyten-spiel rühret;
Hat Aaron doch Cymbeln in kleidern geführet.
2.
Zion freuet sich
Jnnigst über dich;
Wie kan denn unsre brust ohn alle regung seyn?
Und hätten wir gleich nicht von dir die huld genossen/
Die/ deinem brauche nach/ auff uns so reich geflossen;
So müste dennoch uns der grossen schluß erfreun/
Die dir/ Jeremias der itzigen zeiten/
Vor gruben/ den gipfel der ehren bereiten.
3.
Niemand hält hierzu
Dich zu schlecht/ als du.
Denn deiner schrifften kern/ dein himmlischer verstand/
Dein grosser bücher-schatz/ der grauen väter lehren/
Der sprachen wissenschafft/ und was wir sonst verehren/
Sind kaum der Pleisse so/ als fernen see bekannt.
Weil dich nun die innerste weißheit betroffen/
So steht dir das innerste heiligthum offen.
4. Und
Vermiſchte Gedichte.
Als Hr. D Thomas Jttig das Leip-
zigiſche Superintendenten-amt an-
trat. Jm Nahmen ſeiner
tiſch-genoſſen.

J. S. S.

1.
JSt es uns erlaubt/
Theures prieſter-haupt?
Ach ſo verſchleuß vor uns die klugen ohren nicht.
Wir kennen deinen haß zu nichtigem gepraͤnge;
Doch eben darumb ſind auch auffzug und geſaͤnge/
Statt groſſer kunſt und pracht/ mit einfalt eingericht.
Ob gleich umb dein hauß ſich itzt ſaͤyten-ſpiel ruͤhret;
Hat Aaron doch Cymbeln in kleidern gefuͤhret.
2.
Zion freuet ſich
Jnnigſt uͤber dich;
Wie kan denn unſre bruſt ohn alle regung ſeyn?
Und haͤtten wir gleich nicht von dir die huld genoſſen/
Die/ deinem brauche nach/ auff uns ſo reich gefloſſen;
So muͤſte dennoch uns der groſſen ſchluß erfreun/
Die dir/ Jeremias der itzigen zeiten/
Vor gruben/ den gipfel der ehren bereiten.
3.
Niemand haͤlt hierzu
Dich zu ſchlecht/ als du.
Denn deiner ſchrifften kern/ dein himmliſcher verſtand/
Dein groſſer buͤcher-ſchatz/ der grauen vaͤter lehren/
Der ſprachen wiſſenſchafft/ und was wir ſonſt verehren/
Sind kaum der Pleiſſe ſo/ als fernen ſee bekannt.
Weil dich nun die innerſte weißheit betroffen/
So ſteht dir das innerſte heiligthum offen.
4. Und
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[313/0323] Vermiſchte Gedichte. Als Hr. D Thomas Jttig das Leip- zigiſche Superintendenten-amt an- trat. Jm Nahmen ſeiner tiſch-genoſſen. J. S. S. 1. JSt es uns erlaubt/ Theures prieſter-haupt? Ach ſo verſchleuß vor uns die klugen ohren nicht. Wir kennen deinen haß zu nichtigem gepraͤnge; Doch eben darumb ſind auch auffzug und geſaͤnge/ Statt groſſer kunſt und pracht/ mit einfalt eingericht. Ob gleich umb dein hauß ſich itzt ſaͤyten-ſpiel ruͤhret; Hat Aaron doch Cymbeln in kleidern gefuͤhret. 2. Zion freuet ſich Jnnigſt uͤber dich; Wie kan denn unſre bruſt ohn alle regung ſeyn? Und haͤtten wir gleich nicht von dir die huld genoſſen/ Die/ deinem brauche nach/ auff uns ſo reich gefloſſen; So muͤſte dennoch uns der groſſen ſchluß erfreun/ Die dir/ Jeremias der itzigen zeiten/ Vor gruben/ den gipfel der ehren bereiten. 3. Niemand haͤlt hierzu Dich zu ſchlecht/ als du. Denn deiner ſchrifften kern/ dein himmliſcher verſtand/ Dein groſſer buͤcher-ſchatz/ der grauen vaͤter lehren/ Der ſprachen wiſſenſchafft/ und was wir ſonſt verehren/ Sind kaum der Pleiſſe ſo/ als fernen ſee bekannt. Weil dich nun die innerſte weißheit betroffen/ So ſteht dir das innerſte heiligthum offen. 4. Und

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/323>, abgerufen am 28.11.2024.