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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Galante Gedichte.
Dunckler kreiß so viel verbrannter leichen/
Wer dich sieht/ der kan dir nicht entweichen.
Nimmer solt ein feurger geist wohl leben/
Wenn uns deine finsternis umgeben?
Brenne mich/ doch nicht gar zu verbrennen.
Todte aschen können dich nicht kennen.
Laß den düstern schatten mich bedecken/
Wenn dein strahl zu heiß sich will erstrecken.
Oder wilst du mich zur asche haben/
Must du in den augen mich begraben/
Denn die schwärtze schicket sich zum trauren/
Und ein schwartzes grab kan länger dauren.


Wett-streit
Der
Schönheit und Stärcke/
Entschieden aus dem munde der erfahrung.
Die stärcke.
SO fern der helden haupt verdienet sieges-kräntze/
Daß ihre starcke faust den feinden obgesiegt;
Weiß dessen ursprung/ ich/ der lorbeern keine gräntze/
Da ihre tapferkeit durch meine macht gekriegt.
Was hilfft es seyn behertzt/ wann das vermögen fehlet?
Die tugend gibt den muth/ und das vollbringen ich/
Durch mich wird erst ein mensch den göttern zugezehlet/
Und wer gesieget hat/ der hat gesiegt durch mich.
Die schönheit.
Kan dir diß einen ruhm/ vermeßne stärcke/ bringen/
Daß helden offt durch dich mit kräntzen seyn beziert?
So wird mein lobspruch weit sich über deinen schwingen/
Weil kinder auch durch mich den krieg und sieg geführt.
Hat nicht mein lieb-reitz viel bezwungen sonder stärcke/
Je schwächre sieger seyn/ ie grösser ist der ruhm:
Die
Galante Gedichte.
Dunckler kreiß ſo viel verbrannter leichen/
Wer dich ſieht/ der kan dir nicht entweichen.
Nimmer ſolt ein feurger geiſt wohl leben/
Wenn uns deine finſternis umgeben?
Brenne mich/ doch nicht gar zu verbrennen.
Todte aſchen koͤnnen dich nicht kennen.
Laß den duͤſtern ſchatten mich bedecken/
Wenn dein ſtrahl zu heiß ſich will erſtrecken.
Oder wilſt du mich zur aſche haben/
Muſt du in den augen mich begraben/
Denn die ſchwaͤrtze ſchicket ſich zum trauren/
Und ein ſchwartzes grab kan laͤnger dauren.


Wett-ſtreit
Der
Schoͤnheit und Staͤrcke/
Entſchieden aus dem munde der erfahrung.
Die ſtaͤrcke.
SO fern der helden haupt verdienet ſieges-kraͤntze/
Daß ihre ſtarcke fauſt den feinden obgeſiegt;
Weiß deſſen urſprung/ ich/ der lorbeern keine graͤntze/
Da ihre tapferkeit durch meine macht gekriegt.
Was hilfft es ſeyn behertzt/ wann das vermoͤgen fehlet?
Die tugend gibt den muth/ und das vollbringen ich/
Durch mich wird erſt ein menſch den goͤttern zugezehlet/
Und wer geſieget hat/ der hat geſiegt durch mich.
Die ſchoͤnheit.
Kan dir diß einen ruhm/ vermeßne ſtaͤrcke/ bringen/
Daß helden offt durch dich mit kraͤntzen ſeyn beziert?
So wird mein lobſpruch weit ſich uͤber deinen ſchwingen/
Weil kinder auch durch mich den krieg und ſieg gefuͤhrt.
Hat nicht mein lieb-reitz viel bezwungen ſonder ſtaͤrcke/
Je ſchwaͤchre ſieger ſeyn/ ie groͤſſer iſt der ruhm:
Die
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[13/0021] Galante Gedichte. Dunckler kreiß ſo viel verbrannter leichen/ Wer dich ſieht/ der kan dir nicht entweichen. Nimmer ſolt ein feurger geiſt wohl leben/ Wenn uns deine finſternis umgeben? Brenne mich/ doch nicht gar zu verbrennen. Todte aſchen koͤnnen dich nicht kennen. Laß den duͤſtern ſchatten mich bedecken/ Wenn dein ſtrahl zu heiß ſich will erſtrecken. Oder wilſt du mich zur aſche haben/ Muſt du in den augen mich begraben/ Denn die ſchwaͤrtze ſchicket ſich zum trauren/ Und ein ſchwartzes grab kan laͤnger dauren. Wett-ſtreit Der Schoͤnheit und Staͤrcke/ Entſchieden aus dem munde der erfahrung. Die ſtaͤrcke. SO fern der helden haupt verdienet ſieges-kraͤntze/ Daß ihre ſtarcke fauſt den feinden obgeſiegt; Weiß deſſen urſprung/ ich/ der lorbeern keine graͤntze/ Da ihre tapferkeit durch meine macht gekriegt. Was hilfft es ſeyn behertzt/ wann das vermoͤgen fehlet? Die tugend gibt den muth/ und das vollbringen ich/ Durch mich wird erſt ein menſch den goͤttern zugezehlet/ Und wer geſieget hat/ der hat geſiegt durch mich. Die ſchoͤnheit. Kan dir diß einen ruhm/ vermeßne ſtaͤrcke/ bringen/ Daß helden offt durch dich mit kraͤntzen ſeyn beziert? So wird mein lobſpruch weit ſich uͤber deinen ſchwingen/ Weil kinder auch durch mich den krieg und ſieg gefuͤhrt. Hat nicht mein lieb-reitz viel bezwungen ſonder ſtaͤrcke/ Je ſchwaͤchre ſieger ſeyn/ ie groͤſſer iſt der ruhm: Die

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/21>, abgerufen am 21.11.2024.