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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Sinn-Gedichte.
Dein anfang ist bereits der sonnen gleich gewesen/
Die bald zur morgenzeit in ihrer grösse steht.
Fridericus III Churfürst zu Bran-
denburg.
EUropa sieht in dir den Helden-vater leben/
Drum krönet dich bereits so manches lorbeer-blat:
Man wird in kurtzem dir das zeugniß müssen geben/
Daß Deutschland ruh und ruhm von deinen waffen hat.
Jnnocentius XII Römischer Pabst.
DU wundervolles Rom/ erneure deine pracht/
Und laß den alten ruhm nur im vergessen liegen;
Gedencke weiter nicht an deines Coesars macht/
Nachdem ein Cato itzt auff deinen thron gestiegen.
Victor Amadeus/ Hertzog in Savoyen.
DAs glücke wird dich bald an deinen feinden rächen/
Jndem dein helden-muth noch unbezwungen ist/
Die nachwelt selber wird verwundernd dieses sprechen/
Wie daß du durch verlust noch grösser worden bist.
Christianus Ernestus/ Marckgraff von
Bayreuth/ Generalißimus am Rhein.
DJe rechte sache will durch deine waffen siegen/
Drumb zeuch getrost dahin/ wo der bedrängte Rhein
Die Deutsche freyheit sieht in schweren fesseln liegen/
Sie ist Andromeda/ du solt ihr Perseus seyn.
Die Schweitzer.
WEr hat von eurer faust nicht schändlich eingebüst/
Als eure mannheit sich die einfalt ließ belieben?
Seit aber ihr erkannt/ was zinn und silber ist/
So ist kein kühner Carl vor eurer faust geblieben.
Printz
Hofm. w. III. Th. H
Sinn-Gedichte.
Dein anfang iſt bereits der ſonnen gleich geweſen/
Die bald zur morgenzeit in ihrer groͤſſe ſteht.
Fridericus III Churfuͤrſt zu Bran-
denburg.
EUropa ſieht in dir den Helden-vater leben/
Drum kroͤnet dich bereits ſo manches lorbeer-blat:
Man wird in kurtzem dir das zeugniß muͤſſen geben/
Daß Deutſchland ruh und ruhm von deinen waffen hat.
Jnnocentius XII Roͤmiſcher Pabſt.
DU wundervolles Rom/ erneure deine pracht/
Und laß den alten ruhm nur im vergeſſen liegen;
Gedencke weiter nicht an deines Cœſars macht/
Nachdem ein Cato itzt auff deinen thron geſtiegen.
Victor Amadeus/ Hertzog in Savoyen.
DAs gluͤcke wird dich bald an deinen feinden raͤchen/
Jndem dein helden-muth noch unbezwungen iſt/
Die nachwelt ſelber wird verwundernd dieſes ſprechen/
Wie daß du durch verluſt noch groͤſſer worden biſt.
Chriſtianus Erneſtus/ Marckgraff von
Bayreuth/ Generalißimus am Rhein.
DJe rechte ſache will durch deine waffen ſiegen/
Drumb zeuch getroſt dahin/ wo der bedraͤngte Rhein
Die Deutſche freyheit ſieht in ſchweren feſſeln liegen/
Sie iſt Andromeda/ du ſolt ihr Perſeus ſeyn.
Die Schweitzer.
WEr hat von eurer fauſt nicht ſchändlich eingebuͤſt/
Als eure mannheit ſich die einfalt ließ belieben?
Seit aber ihr erkannt/ was zinn und ſilber iſt/
So iſt kein kuͤhner Carl vor eurer fauſt geblieben.
Printz
Hofm. w. III. Th. H
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[111/0121] Sinn-Gedichte. Dein anfang iſt bereits der ſonnen gleich geweſen/ Die bald zur morgenzeit in ihrer groͤſſe ſteht. Fridericus III Churfuͤrſt zu Bran- denburg. EUropa ſieht in dir den Helden-vater leben/ Drum kroͤnet dich bereits ſo manches lorbeer-blat: Man wird in kurtzem dir das zeugniß muͤſſen geben/ Daß Deutſchland ruh und ruhm von deinen waffen hat. Jnnocentius XII Roͤmiſcher Pabſt. DU wundervolles Rom/ erneure deine pracht/ Und laß den alten ruhm nur im vergeſſen liegen; Gedencke weiter nicht an deines Cœſars macht/ Nachdem ein Cato itzt auff deinen thron geſtiegen. Victor Amadeus/ Hertzog in Savoyen. DAs gluͤcke wird dich bald an deinen feinden raͤchen/ Jndem dein helden-muth noch unbezwungen iſt/ Die nachwelt ſelber wird verwundernd dieſes ſprechen/ Wie daß du durch verluſt noch groͤſſer worden biſt. Chriſtianus Erneſtus/ Marckgraff von Bayreuth/ Generalißimus am Rhein. DJe rechte ſache will durch deine waffen ſiegen/ Drumb zeuch getroſt dahin/ wo der bedraͤngte Rhein Die Deutſche freyheit ſieht in ſchweren feſſeln liegen/ Sie iſt Andromeda/ du ſolt ihr Perſeus ſeyn. Die Schweitzer. WEr hat von eurer fauſt nicht ſchändlich eingebuͤſt/ Als eure mannheit ſich die einfalt ließ belieben? Seit aber ihr erkannt/ was zinn und ſilber iſt/ So iſt kein kuͤhner Carl vor eurer fauſt geblieben. Printz Hofm. w. III. Th. H

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/121>, abgerufen am 27.11.2024.