Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite
Vermischte Gedichte.
Doris läst sich sehen; aber weilen Venus zugleich
anlanget/ und Tirsis dannenher abermals an seiner
antwort gehindert wird/ nimmet er sich vor seinen
mit der Doris habenden zwist von der Ve-
nus entscheiden zu lassen.
Tirsts.
Tirsis.

DOris! Dor. stehst du nicht die Venus kommen?
Ach hätte sie/ was ich geklagt/ vernommen.
Sie muß doch unsern zwist/ sie muß doch von uns beyden
Den streit noch diesen tag entscheiden.
Vierdter Aufzug
Der Cupidons und Gratien.
Venus mit ihrem gewöhnlichen gefährten Mer-
curius/ erzehlet die blumen/ um derentwil-
len sie zum feste komme.

VEnus kommt/
Venus kommet auch zum fest/
So die Flora feyren läst.
Sie braucht myrten/ sie braucht rosen/
Sie verehrt die Anemon;
Venus kommt mit ihrem sohn/
Floren heute liebzukosen.
Venus kommt/
Venus kommet auch zum fest/
So die Flora feyren läst.

DJe myrten sind der Venus angeerbet/
Die rosen hat ihr purpur-reicher fuß/
Die Anemon/ (o allzuherber schluß!)
Das blut von dem Adon gefärbet.

Ve-
A a 3
Vermiſchte Gedichte.
Doris laͤſt ſich ſehen; aber weilen Venus zugleich
anlanget/ und Tirſis dannenher abermals an ſeiner
antwort gehindert wird/ nim̃et er ſich vor ſeinen
mit der Doris habenden zwiſt von der Ve-
nus entſcheiden zu laſſen.
Tirſts.
Tirſis.

DOris! Dor. ſtehſt du nicht die Venus kommen?
Ach haͤtte ſie/ was ich geklagt/ vernommen.
Sie muß doch unſeꝛn zwiſt/ ſie muß doch von uns beydẽ
Den ſtreit noch dieſen tag entſcheiden.
Vierdter Aufzug
Der Cupidons und Gratien.
Venus mit ihrem gewoͤhnlichen gefaͤhrten Mer-
curius/ erzehlet die blumen/ um derentwil-
len ſie zum feſte komme.

VEnus kommt/
Venus kommet auch zum feſt/
So die Flora feyren laͤſt.
Sie braucht myrten/ ſie braucht roſen/
Sie verehrt die Anemon;
Venus kommt mit ihrem ſohn/
Floren heute liebzukoſen.
Venus kommt/
Venus kommet auch zum feſt/
So die Flora feyren laͤſt.

DJe myrten ſind der Venus angeerbet/
Die roſen hat ihr purpur-reicher fuß/
Die Anemon/ (o allzuherber ſchluß!)
Das blut von dem Adon gefaͤrbet.

Ve-
A a 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0389" n="373"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermi&#x017F;chte Gedichte.</hi> </fw><lb/>
            <stage> <hi rendition="#b">Doris la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich &#x017F;ehen; aber weilen Venus zugleich<lb/>
anlanget/ und Tir&#x017F;is dannenher abermals an &#x017F;einer<lb/>
antwort gehindert wird/ nim&#x0303;et er &#x017F;ich vor &#x017F;einen<lb/>
mit der Doris habenden zwi&#x017F;t von der Ve-<lb/>
nus ent&#x017F;cheiden zu la&#x017F;&#x017F;en.</hi> </stage><lb/>
            <sp who="#TIR">
              <speaker> <hi rendition="#b">Tir&#x017F;ts.<lb/>
Tir&#x017F;is.</hi> </speaker><lb/>
              <p>DOris! Dor. &#x017F;teh&#x017F;t du nicht die Venus kommen?<lb/>
Ach ha&#x0364;tte &#x017F;ie/ was ich geklagt/ vernommen.<lb/>
Sie muß doch un&#x017F;e&#xA75B;n zwi&#x017F;t/ &#x017F;ie muß doch von uns beyde&#x0303;<lb/>
Den &#x017F;treit noch die&#x017F;en tag ent&#x017F;cheiden.</p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Vierdter Aufzug</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#b">Der Cupidons und Gratien.<lb/>
Venus mit ihrem gewo&#x0364;hnlichen gefa&#x0364;hrten Mer-<lb/>
curius/ erzehlet die blumen/ um derentwil-<lb/>
len &#x017F;ie zum fe&#x017F;te komme.</hi> </stage><lb/>
            <p>VEnus kommt/<lb/>
Venus kommet auch zum fe&#x017F;t/<lb/>
So die Flora feyren la&#x0364;&#x017F;t.<lb/>
Sie braucht myrten/ &#x017F;ie braucht ro&#x017F;en/<lb/>
Sie verehrt die Anemon;<lb/>
Venus kommt mit ihrem &#x017F;ohn/<lb/>
Floren heute liebzuko&#x017F;en.<lb/>
Venus kommt/<lb/>
Venus kommet auch zum fe&#x017F;t/<lb/>
So die Flora feyren la&#x0364;&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>DJe myrten &#x017F;ind der Venus angeerbet/<lb/>
Die ro&#x017F;en hat ihr purpur-reicher fuß/<lb/>
Die Anemon/ (o allzuherber &#x017F;chluß!)<lb/>
Das blut von dem Adon gefa&#x0364;rbet.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">A a 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Ve-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[373/0389] Vermiſchte Gedichte. Doris laͤſt ſich ſehen; aber weilen Venus zugleich anlanget/ und Tirſis dannenher abermals an ſeiner antwort gehindert wird/ nim̃et er ſich vor ſeinen mit der Doris habenden zwiſt von der Ve- nus entſcheiden zu laſſen. Tirſts. Tirſis. DOris! Dor. ſtehſt du nicht die Venus kommen? Ach haͤtte ſie/ was ich geklagt/ vernommen. Sie muß doch unſeꝛn zwiſt/ ſie muß doch von uns beydẽ Den ſtreit noch dieſen tag entſcheiden. Vierdter Aufzug Der Cupidons und Gratien. Venus mit ihrem gewoͤhnlichen gefaͤhrten Mer- curius/ erzehlet die blumen/ um derentwil- len ſie zum feſte komme. VEnus kommt/ Venus kommet auch zum feſt/ So die Flora feyren laͤſt. Sie braucht myrten/ ſie braucht roſen/ Sie verehrt die Anemon; Venus kommt mit ihrem ſohn/ Floren heute liebzukoſen. Venus kommt/ Venus kommet auch zum feſt/ So die Flora feyren laͤſt. DJe myrten ſind der Venus angeerbet/ Die roſen hat ihr purpur-reicher fuß/ Die Anemon/ (o allzuherber ſchluß!) Das blut von dem Adon gefaͤrbet. Ve- A a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/389
Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/389>, abgerufen am 22.12.2024.