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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.

Denn alles ist erlogen/
Was so gefedert ist.

7.
Ein kind ist auf der welt/ das mich von hertzen liebt/
Dem sich auch mein gemüth zum gegendienst ergiebt/
Dem sey diß nicht geschrieben/
Dem sey mein hertz verpflicht/
Die will ich treulich lieben/
Jhr andern glaubt es nicht.


Celadons abschied und seiner schäferin
weh klage.

+ + +
ELeonora die betrübte
Gieng in dem grünen auf und ab/
Als ihr der schäffer/ der geliebte/
Den letzten kuß mit thränen gab.
Ach! sprach sie/ daß ich ietzt muß leben/
Und meinem schäffer abschied geben.
2.
Sie rung die liljen-weisse hände/
Sie schrie mit lauter weh und ach!
Ach ich! ach ich! ach ich elende!
Jch bin für meine noth zu schwach!
Mein Celadon will von mir scheiden/
Der mit mir pflag allhier zu weiden.
3.
Sie schrie und sanck vor ohnmacht nieder/
Red' und bewegung starb in ihr.
Der athem fand sich endlich wieder;
Doch blieb die wehmuth für und für:
Sie schrie; doch sah man von der auen
Sie gantz erstarrt gen himmel schauen.
4.
Die schäflein selbst die sah man klagen/
Und traurig in dem grase gehn.
Klagt/

Vermiſchte Gedichte.

Denn alles iſt erlogen/
Was ſo gefedert iſt.

7.
Ein kind iſt auf der welt/ das mich von hertzen liebt/
Dem ſich auch mein gemuͤth zum gegendienſt ergiebt/
Dem ſey diß nicht geſchrieben/
Dem ſey mein hertz verpflicht/
Die will ich treulich lieben/
Jhr andern glaubt es nicht.


Celadons abſchied und ſeiner ſchaͤferin
weh klage.

† † †
ELeonora die betruͤbte
Gieng in dem gruͤnen auf und ab/
Als ihr der ſchaͤffer/ der geliebte/
Den letzten kuß mit thraͤnen gab.
Ach! ſprach ſie/ daß ich ietzt muß leben/
Und meinem ſchaͤffer abſchied geben.
2.
Sie rung die liljen-weiſſe haͤnde/
Sie ſchrie mit lauter weh und ach!
Ach ich! ach ich! ach ich elende!
Jch bin fuͤr meine noth zu ſchwach!
Mein Celadon will von mir ſcheiden/
Der mit mir pflag allhier zu weiden.
3.
Sie ſchrie und ſanck vor ohnmacht nieder/
Red’ und bewegung ſtarb in ihr.
Der athem fand ſich endlich wieder;
Doch blieb die wehmuth fuͤr und fuͤr:
Sie ſchrie; doch ſah man von der auen
Sie gantz erſtarrt gen himmel ſchauen.
4.
Die ſchaͤflein ſelbſt die ſah man klagen/
Und traurig in dem graſe gehn.
Klagt/
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[330/0346] Vermiſchte Gedichte. Denn alles iſt erlogen/ Was ſo gefedert iſt. 7. Ein kind iſt auf der welt/ das mich von hertzen liebt/ Dem ſich auch mein gemuͤth zum gegendienſt ergiebt/ Dem ſey diß nicht geſchrieben/ Dem ſey mein hertz verpflicht/ Die will ich treulich lieben/ Jhr andern glaubt es nicht. Celadons abſchied und ſeiner ſchaͤferin weh klage. † † † ELeonora die betruͤbte Gieng in dem gruͤnen auf und ab/ Als ihr der ſchaͤffer/ der geliebte/ Den letzten kuß mit thraͤnen gab. Ach! ſprach ſie/ daß ich ietzt muß leben/ Und meinem ſchaͤffer abſchied geben. 2. Sie rung die liljen-weiſſe haͤnde/ Sie ſchrie mit lauter weh und ach! Ach ich! ach ich! ach ich elende! Jch bin fuͤr meine noth zu ſchwach! Mein Celadon will von mir ſcheiden/ Der mit mir pflag allhier zu weiden. 3. Sie ſchrie und ſanck vor ohnmacht nieder/ Red’ und bewegung ſtarb in ihr. Der athem fand ſich endlich wieder; Doch blieb die wehmuth fuͤr und fuͤr: Sie ſchrie; doch ſah man von der auen Sie gantz erſtarrt gen himmel ſchauen. 4. Die ſchaͤflein ſelbſt die ſah man klagen/ Und traurig in dem graſe gehn. Klagt/

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/346>, abgerufen am 22.11.2024.