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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Wangen.
UNs hat Cupido glut/ die rose blut geschencket/
Die lilje schnee/ der sich um beyde zirckel schwencket/
Hier stehet helffenbein mit purpur rings umschräncket/
Und manch verliebter mund steht bloß auf uns gelencket/
Wen nicht die liljen-milch und rosen-öle träncket/
Der ist ein marmolstein/ der nie an lust gedencket.


Lippen.
DEn köcher voller pfeil hat Venus uns geschencket/
Und ist es wunderns werth/ daß unsre glut sich schwencket
Biß an das sternen-dach? Hier liegt ein brand versencket/
Der ewig zunder gibt/ der mit rubin umschrencket/
Die feuchte süßigkeit/ wenn mund am munde hencket/
Und die vergnügte seel mit zimmet-säfften träncket.


Halß.
SEht meine perlen an/ die Venus selbst geträncket
Jn ihrem liebes-schoß: Seht was sie mir geschencket/
Als umb der mutter halß Cupido sich geschwencket/
Und seine süsse pein ins helffenbein versencket;
Hier lieget schnee und glut im gleichen kreyß geschwencket/
Jch bin der thurm/ an dem der liebe rüstzeug hencket.


Brüste.
DJß schwesterliche paar/ das voll von flammen hencket/
Von aussen vieler hertz mit liebes-öle träncket/
Jnwendig aber feur als wie ein Aetna schencket/
Da doch das schnee-gebürg sich von dem athem schwencket/
Und wieder von dem west der seuftzer nieder sencket/
Hält alle lust und lieb in seinem platz verschrencket.
Nach-
Vermiſchte Gedichte.
Wangen.
UNs hat Cupido glut/ die roſe blut geſchencket/
Die lilje ſchnee/ der ſich um beyde zirckel ſchwencket/
Hier ſtehet helffenbein mit purpur rings umſchraͤncket/
Und manch verliebter mund ſteht bloß auf uns gelencket/
Wen nicht die liljen-milch und roſen-oͤle traͤncket/
Der iſt ein marmolſtein/ der nie an luſt gedencket.


Lippen.
DEn koͤcher voller pfeil hat Venus uns geſchencket/
Und iſt es wunderns werth/ daß unſre glut ſich ſchwencket
Biß an das ſternen-dach? Hier liegt ein brand verſencket/
Der ewig zunder gibt/ der mit rubin umſchrencket/
Die feuchte ſuͤßigkeit/ wenn mund am munde hencket/
Und die vergnuͤgte ſeel mit zimmet-ſaͤfften traͤncket.


Halß.
SEht meine perlen an/ die Venus ſelbſt getraͤncket
Jn ihrem liebes-ſchoß: Seht was ſie mir geſchencket/
Als umb der mutter halß Cupido ſich geſchwencket/
Und ſeine ſuͤſſe pein ins helffenbein verſencket;
Hier lieget ſchnee und glut im gleichen kreyß geſchwencket/
Jch bin der thurm/ an dem der liebe ruͤſtzeug hencket.


Bruͤſte.
DJß ſchweſterliche paar/ das voll von flammen hencket/
Von auſſen vieler hertz mit liebes-oͤle traͤncket/
Jnwendig aber feur als wie ein Aetna ſchencket/
Da doch das ſchnee-gebuͤrg ſich von dem athem ſchwencket/
Und wieder von dem weſt der ſeuftzer nieder ſencket/
Haͤlt alle luſt und lieb in ſeinem platz verſchrencket.
Nach-
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[304/0320] Vermiſchte Gedichte. Wangen. UNs hat Cupido glut/ die roſe blut geſchencket/ Die lilje ſchnee/ der ſich um beyde zirckel ſchwencket/ Hier ſtehet helffenbein mit purpur rings umſchraͤncket/ Und manch verliebter mund ſteht bloß auf uns gelencket/ Wen nicht die liljen-milch und roſen-oͤle traͤncket/ Der iſt ein marmolſtein/ der nie an luſt gedencket. Lippen. DEn koͤcher voller pfeil hat Venus uns geſchencket/ Und iſt es wunderns werth/ daß unſre glut ſich ſchwencket Biß an das ſternen-dach? Hier liegt ein brand verſencket/ Der ewig zunder gibt/ der mit rubin umſchrencket/ Die feuchte ſuͤßigkeit/ wenn mund am munde hencket/ Und die vergnuͤgte ſeel mit zimmet-ſaͤfften traͤncket. Halß. SEht meine perlen an/ die Venus ſelbſt getraͤncket Jn ihrem liebes-ſchoß: Seht was ſie mir geſchencket/ Als umb der mutter halß Cupido ſich geſchwencket/ Und ſeine ſuͤſſe pein ins helffenbein verſencket; Hier lieget ſchnee und glut im gleichen kreyß geſchwencket/ Jch bin der thurm/ an dem der liebe ruͤſtzeug hencket. Bruͤſte. DJß ſchweſterliche paar/ das voll von flammen hencket/ Von auſſen vieler hertz mit liebes-oͤle traͤncket/ Jnwendig aber feur als wie ein Aetna ſchencket/ Da doch das ſchnee-gebuͤrg ſich von dem athem ſchwencket/ Und wieder von dem weſt der ſeuftzer nieder ſencket/ Haͤlt alle luſt und lieb in ſeinem platz verſchrencket. Nach-

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/320>, abgerufen am 22.11.2024.