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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.

Und lebt nicht frey mehr wie zuvor.
Sein lorber-crantz der wird gantz eitel/
Weil nun die hocherhabne scheitel
Verhöhnt zerbrechlich schilf und rohr.

3.
Ja selbst das ufer klingt von klage/
Und jenseits starrt die schnelle wage/
Gefüllt mit schon erkaltem blut/
Jndem den freyheits-purpur träget/
Den unser kriegsmann abgeleget/
Nunmehr des Neutra gelbe fluth.
4.
Als Ottomannus nach gefallen
Das [d]onnernde geschoß ließ schallen/
Und hagel nach Neuhäusel bließ/
Daselbst erschrack des himmels anger/
Wie er stets gieng mit blitzen schwanger/
Um sich unendlich feuer schmiß.
5.
O schauplatz aller grausamkeiten!
Dort sah man wenig Christen streiten/
Die kaum ein enger wall umschloß.
Hier liessen des Hircanus söhne
Mit zitternd-bebendem gethöne
Abscheulich hören ihr geschoß.
6.
Die blancken spieß und schwerdter klungen/
Das runde bley die kugeln sprungen
Mit lichtem schwefel überall/
Und die geängsten anger stunden/
Sich gleichsam wie beschwärtzt befunden/
Von der zerfleischten cörper zahl.
7.
Uns reitzte tapfrer muth zu sterben
Vors vaterland/ das zu verderben
Der

Vermiſchte Gedichte.

Und lebt nicht frey mehr wie zuvor.
Sein lorber-crantz der wird gantz eitel/
Weil nun die hocherhabne ſcheitel
Verhoͤhnt zerbrechlich ſchilf und rohr.

3.
Ja ſelbſt das ufer klingt von klage/
Und jenſeits ſtarrt die ſchnelle wage/
Gefuͤllt mit ſchon erkaltem blut/
Jndem den freyheits-purpur traͤget/
Den unſer kriegsmann abgeleget/
Nunmehr des Neutra gelbe fluth.
4.
Als Ottomannus nach gefallen
Das [d]onnernde geſchoß ließ ſchallen/
Und hagel nach Neuhaͤuſel bließ/
Daſelbſt erſchrack des himmels anger/
Wie er ſtets gieng mit blitzen ſchwanger/
Um ſich unendlich feuer ſchmiß.
5.
O ſchauplatz aller grauſamkeiten!
Dort ſah man wenig Chriſten ſtreiten/
Die kaum ein enger wall umſchloß.
Hier lieſſen des Hircanus ſoͤhne
Mit zitternd-bebendem gethoͤne
Abſcheulich hoͤren ihr geſchoß.
6.
Die blancken ſpieß und ſchwerdter klungen/
Das runde bley die kugeln ſprungen
Mit lichtem ſchwefel uͤberall/
Und die geaͤngſten anger ſtunden/
Sich gleichſam wie beſchwaͤrtzt befunden/
Von der zerfleiſchten coͤrper zahl.
7.
Uns reitzte tapfrer muth zu ſterben
Vors vaterland/ das zu verderben
Der
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[298/0314] Vermiſchte Gedichte. Und lebt nicht frey mehr wie zuvor. Sein lorber-crantz der wird gantz eitel/ Weil nun die hocherhabne ſcheitel Verhoͤhnt zerbrechlich ſchilf und rohr. 3. Ja ſelbſt das ufer klingt von klage/ Und jenſeits ſtarrt die ſchnelle wage/ Gefuͤllt mit ſchon erkaltem blut/ Jndem den freyheits-purpur traͤget/ Den unſer kriegsmann abgeleget/ Nunmehr des Neutra gelbe fluth. 4. Als Ottomannus nach gefallen Das donnernde geſchoß ließ ſchallen/ Und hagel nach Neuhaͤuſel bließ/ Daſelbſt erſchrack des himmels anger/ Wie er ſtets gieng mit blitzen ſchwanger/ Um ſich unendlich feuer ſchmiß. 5. O ſchauplatz aller grauſamkeiten! Dort ſah man wenig Chriſten ſtreiten/ Die kaum ein enger wall umſchloß. Hier lieſſen des Hircanus ſoͤhne Mit zitternd-bebendem gethoͤne Abſcheulich hoͤren ihr geſchoß. 6. Die blancken ſpieß und ſchwerdter klungen/ Das runde bley die kugeln ſprungen Mit lichtem ſchwefel uͤberall/ Und die geaͤngſten anger ſtunden/ Sich gleichſam wie beſchwaͤrtzt befunden/ Von der zerfleiſchten coͤrper zahl. 7. Uns reitzte tapfrer muth zu ſterben Vors vaterland/ das zu verderben Der

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/314>, abgerufen am 25.11.2024.