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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Wider das frauenzimmer auß dem
Frantzöischen.

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ALs GOtt/ das grosse werck der schöpfung zu beschliessen/
Den Adam und in ihm sein ebenbild gemacht/
Stund der beglückte mensch aus nichts hervorgebracht/
Und sah die gantze welt/ als herr/ zu seinen füssen.
Was erd und Paradies/ was thier und vogel hiessen/
War alles ingesamt auf seine ruh bedacht.
Er lebt' auch höchst vergnügt; allein o kurtze pracht!
Sein glücke war zu groß es lange zu geniessen.
Jn meinung/ wie man sprach/ er wäre gantz allein/
Gab man ihm eine frau; kont' auch was ärgers seyn?
Der arme lag und schlief/ und konte sich nicht wehren/
Man schuf aus ihm ein weib/ das brachte man ihm zu.
Er nahm; doch leyder nur sich ewig zu beschweren!
Sein allererster schlaf war seine letzte ruh.


Antwort eines Teutschen/ in form einer
retorsion.

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SO glücklich und vergnügt der Adam schien zu seyn/
Alß er das Paradies zur wohnung einbekommen;
Sprach doch der schöpfer selbst: Er wäre noch allein/
Und gab ihm eine frau vom Adam selbst genommen.
Er schlief/ und Gott der Herr führt' ihm die Eva zu.
Er kriegte sie im schlaf/ sie war auch seine ruh/
Und dacht' ihm/ durch den fall/ mehr gutes zu erlesen.
Daß aber sie dadurch den ruhestand verlohr/
War ihre meinung nicht/ sie wust' auch nicht zuvor/
Daß Adams fleisch und bein so schwacher zeug gewesen.
Oder
Vermiſchte Gedichte.
Wider das frauenzimmer auß dem
Frantzoͤiſchen.

† † †
ALs GOtt/ das groſſe werck der ſchoͤpfung zu beſchlieſſen/
Den Adam und in ihm ſein ebenbild gemacht/
Stund der begluͤckte menſch aus nichts hervorgebracht/
Und ſah die gantze welt/ als herr/ zu ſeinen fuͤſſen.
Was erd und Paradies/ was thier und vogel hieſſen/
War alles ingeſamt auf ſeine ruh bedacht.
Er lebt’ auch hoͤchſt vergnuͤgt; allein o kurtze pracht!
Sein gluͤcke war zu groß es lange zu genieſſen.
Jn meinung/ wie man ſprach/ er waͤre gantz allein/
Gab man ihm eine frau; kont’ auch was aͤrgers ſeyn?
Der arme lag und ſchlief/ und konte ſich nicht wehren/
Man ſchuf aus ihm ein weib/ das brachte man ihm zu.
Er nahm; doch leyder nur ſich ewig zu beſchweren!
Sein allererſter ſchlaf war ſeine letzte ruh.


Antwort eines Teutſchen/ in form einer
retorſion.

† † †
SO gluͤcklich und vergnuͤgt der Adam ſchien zu ſeyn/
Alß er das Paradies zur wohnung einbekommen;
Sprach doch der ſchoͤpfer ſelbſt: Er waͤre noch allein/
Und gab ihm eine frau vom Adam ſelbſt genommen.
Er ſchlief/ und Gott der Herr fuͤhrt’ ihm die Eva zu.
Er kriegte ſie im ſchlaf/ ſie war auch ſeine ruh/
Und dacht’ ihm/ durch den fall/ mehr gutes zu erleſen.
Daß aber ſie dadurch den ruheſtand verlohr/
War ihre meinung nicht/ ſie wuſt’ auch nicht zuvor/
Daß Adams fleiſch und bein ſo ſchwacher zeug geweſen.
Oder
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[268/0284] Vermiſchte Gedichte. Wider das frauenzimmer auß dem Frantzoͤiſchen. † † † ALs GOtt/ das groſſe werck der ſchoͤpfung zu beſchlieſſen/ Den Adam und in ihm ſein ebenbild gemacht/ Stund der begluͤckte menſch aus nichts hervorgebracht/ Und ſah die gantze welt/ als herr/ zu ſeinen fuͤſſen. Was erd und Paradies/ was thier und vogel hieſſen/ War alles ingeſamt auf ſeine ruh bedacht. Er lebt’ auch hoͤchſt vergnuͤgt; allein o kurtze pracht! Sein gluͤcke war zu groß es lange zu genieſſen. Jn meinung/ wie man ſprach/ er waͤre gantz allein/ Gab man ihm eine frau; kont’ auch was aͤrgers ſeyn? Der arme lag und ſchlief/ und konte ſich nicht wehren/ Man ſchuf aus ihm ein weib/ das brachte man ihm zu. Er nahm; doch leyder nur ſich ewig zu beſchweren! Sein allererſter ſchlaf war ſeine letzte ruh. Antwort eines Teutſchen/ in form einer retorſion. † † † SO gluͤcklich und vergnuͤgt der Adam ſchien zu ſeyn/ Alß er das Paradies zur wohnung einbekommen; Sprach doch der ſchoͤpfer ſelbſt: Er waͤre noch allein/ Und gab ihm eine frau vom Adam ſelbſt genommen. Er ſchlief/ und Gott der Herr fuͤhrt’ ihm die Eva zu. Er kriegte ſie im ſchlaf/ ſie war auch ſeine ruh/ Und dacht’ ihm/ durch den fall/ mehr gutes zu erleſen. Daß aber ſie dadurch den ruheſtand verlohr/ War ihre meinung nicht/ ſie wuſt’ auch nicht zuvor/ Daß Adams fleiſch und bein ſo ſchwacher zeug geweſen. Oder

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/284>, abgerufen am 25.11.2024.