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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Damit der cronen gold so herrlich auszuschmücken/
Daß selbst der sonnen glantz nicht gläntzender kan seyn.
Verbrandtes morgenland treib an die braune Mohren/
Laß weisse perlen hol'n aus deiner grünen fluth/
Zu dieses königs schmuck hat die natur erkohren/
Was berg und wellen führn als ihr kostbarstes gut.
Laß weites Mexico dein coxenil ersetzen/
Wann Tyrus purpur nicht den mantel röthet an;
Doch nein/ wir wollen ihn mit eignem blute netzen/
Weil diß die teutsche treu noch mehr beweisen kan.
Ceilon beut helffenbein/ das rothe meer corallen/
Den marmor Welschland an zu seines thrones stand;
Doch sind ihm mehr gerecht die Zemblischen crystallen/
Die zwar nur eiß/ doch eiß das ewig wird genannt.
Wolan dann/ wann er gläntzt in königlichem wesen/
Das selbst nachs Höchsten wort was göttlichs in sich hält/
So soll ihm unser hertz zum altar sein erlesen/
Vor dem getreue brunst auff ihre knie fällt.
Wir wollen vor sein heyl unlöschbar feuer weihen/
Das schönre kohlen nährt als selbst der sternen licht/
Jn dieses wollen wir so häuffig weyrauch streuen/
Daß kaum der sonnen glantz durch seine wolcken bricht.
Du bist glückseeliges Arabien erkohrn/
Daß dieser grosse fürst solch rauchwerck von dir nimt.
Denn weil das glück sich selbst zu seinem heyl verschworen/
Muß auch was glücklichs seyn das ihm zum opffer glimmt.
Wir wünschen nur indeß mit niedrigen geberden/
Daß unser teutscher held sey seinen Teutschen hold/
So liebet unser geist/ so ehren wir auff erden
Nichts eifriger als ihn/ nechst GOtt und Leopold.


Uber-
Vermiſchte Gedichte.
Damit der cronen gold ſo herrlich auszuſchmuͤcken/
Daß ſelbſt der ſonnen glantz nicht glaͤntzender kan ſeyn.
Verbrandtes morgenland treib an die braune Mohren/
Laß weiſſe perlen hol’n aus deiner gruͤnen fluth/
Zu dieſes koͤnigs ſchmuck hat die natur erkohren/
Was berg und wellen fuͤhrn als ihr koſtbarſtes gut.
Laß weites Mexico dein coxenil erſetzen/
Wann Tyrus purpur nicht den mantel roͤthet an;
Doch nein/ wir wollen ihn mit eignem blute netzen/
Weil diß die teutſche treu noch mehr beweiſen kan.
Ceilon beut helffenbein/ das rothe meer corallen/
Den marmor Welſchland an zu ſeines thrones ſtand;
Doch ſind ihm mehr gerecht die Zembliſchen cryſtallen/
Die zwar nur eiß/ doch eiß das ewig wird genannt.
Wolan dann/ wann er glaͤntzt in koͤniglichem weſen/
Das ſelbſt nachs Hoͤchſten wort was goͤttlichs in ſich haͤlt/
So ſoll ihm unſer hertz zum altar ſein erleſen/
Vor dem getreue brunſt auff ihre knie faͤllt.
Wir wollen vor ſein heyl unloͤſchbar feuer weihen/
Das ſchoͤnre kohlen naͤhrt als ſelbſt der ſternen licht/
Jn dieſes wollen wir ſo haͤuffig weyrauch ſtreuen/
Daß kaum der ſonnen glantz durch ſeine wolcken bricht.
Du biſt gluͤckſeeliges Arabien erkohrn/
Daß dieſer groſſe fuͤrſt ſolch rauchwerck von dir nimt.
Denn weil das gluͤck ſich ſelbſt zu ſeinem heyl verſchworen/
Muß auch was gluͤcklichs ſeyn das ihm zum opffer glimmt.
Wir wuͤnſchen nur indeß mit niedrigen geberden/
Daß unſer teutſcher held ſey ſeinen Teutſchen hold/
So liebet unſer geiſt/ ſo ehren wir auff erden
Nichts eifriger als ihn/ nechſt GOtt und Leopold.


Uber-
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[228/0244] Vermiſchte Gedichte. Damit der cronen gold ſo herrlich auszuſchmuͤcken/ Daß ſelbſt der ſonnen glantz nicht glaͤntzender kan ſeyn. Verbrandtes morgenland treib an die braune Mohren/ Laß weiſſe perlen hol’n aus deiner gruͤnen fluth/ Zu dieſes koͤnigs ſchmuck hat die natur erkohren/ Was berg und wellen fuͤhrn als ihr koſtbarſtes gut. Laß weites Mexico dein coxenil erſetzen/ Wann Tyrus purpur nicht den mantel roͤthet an; Doch nein/ wir wollen ihn mit eignem blute netzen/ Weil diß die teutſche treu noch mehr beweiſen kan. Ceilon beut helffenbein/ das rothe meer corallen/ Den marmor Welſchland an zu ſeines thrones ſtand; Doch ſind ihm mehr gerecht die Zembliſchen cryſtallen/ Die zwar nur eiß/ doch eiß das ewig wird genannt. Wolan dann/ wann er glaͤntzt in koͤniglichem weſen/ Das ſelbſt nachs Hoͤchſten wort was goͤttlichs in ſich haͤlt/ So ſoll ihm unſer hertz zum altar ſein erleſen/ Vor dem getreue brunſt auff ihre knie faͤllt. Wir wollen vor ſein heyl unloͤſchbar feuer weihen/ Das ſchoͤnre kohlen naͤhrt als ſelbſt der ſternen licht/ Jn dieſes wollen wir ſo haͤuffig weyrauch ſtreuen/ Daß kaum der ſonnen glantz durch ſeine wolcken bricht. Du biſt gluͤckſeeliges Arabien erkohrn/ Daß dieſer groſſe fuͤrſt ſolch rauchwerck von dir nimt. Denn weil das gluͤck ſich ſelbſt zu ſeinem heyl verſchworen/ Muß auch was gluͤcklichs ſeyn das ihm zum opffer glimmt. Wir wuͤnſchen nur indeß mit niedrigen geberden/ Daß unſer teutſcher held ſey ſeinen Teutſchen hold/ So liebet unſer geiſt/ ſo ehren wir auff erden Nichts eifriger als ihn/ nechſt GOtt und Leopold. Uber-

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/244>, abgerufen am 23.11.2024.