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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Dancksagung
Des befreyten Unter-Rheins an Se. Churfürstl.
Durchl. zu Brandenburg
Friedrich den Dritten.
Nach der übergabe von Bonn Anno
1689.
+ + +
Instat vi patria Pyrrhus. 2. aen. 491.
SO recht/ du deutsches volck/ ihr tapfern Alemannen/
Es kostet euch nur ernst die Frantzen zu verbannen.
So oft' ihr euch am Rhein gerüstet lassen sehn/
Kan schon/ von alters her/ kein Gallier bestehn.
Wo sind die rauber hin? ein zug hat sie zerstreuet/
Und mein beschwerter strohm ist wiederumb befreyet.
Euch hab' ich schon gedanckt/ beschirmer um den Mayn/ *
Nun komm ich auch zu dir/ held an dem Unter-Rhein.
Jung und sieghaffter Held/ ruhm des berühmten Brennen/
Wie würdig wird man itzt dich seinen folger nennen!
Fängt doch dein regiment mit solchen wundern an/
Die Friedrich Wilhelm selbst/ im alter erst/ gethan.
Du treibst im ersten jahr dein und der welt gewerbe.
Du bringest deinen Freund zu seinem Königs-erbe.
Der vorschub deines heers befördert diesen schluß/
Daß er/ so schwer es schien/ dennoch gelingen muß.
Du stärckst die Bataver/ deckst dein' und ihre länder.
Du knüpffest in dem reich die allerfesten bänder.
Durch deinen klugen rath hat Teutschland sich vereint/
Und schlägt mit einer hand den allgemeinen feind.
Jhr helden war dein wort/ die fürsten zu erwecken:
Welch ungeheures feur darf unsern Rhein erschrecken?
Ein
* Die Maintz wieder einnahmen/ und unter denen auch Seine
Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Sachsen Johann Georg
der Dritte.
Vermiſchte Gedichte.
Danckſagung
Des befreyten Unter-Rheins an Se. Churfuͤrſtl.
Durchl. zu Brandenburg
Friedrich den Dritten.
Nach der uͤbergabe von Bonn Anno
1689.
† † †
Inſtat vi patria Pyrrhus. 2. æn. 491.
SO recht/ du deutſches volck/ ihr tapfern Alemannen/
Es koſtet euch nur ernſt die Frantzen zu verbannen.
So oft’ ihr euch am Rhein geruͤſtet laſſen ſehn/
Kan ſchon/ von alters her/ kein Gallier beſtehn.
Wo ſind die rauber hin? ein zug hat ſie zerſtreuet/
Und mein beſchwerter ſtrohm iſt wiederumb befreyet.
Euch hab’ ich ſchon gedanckt/ beſchirmer um den Mayn/ *
Nun komm ich auch zu dir/ held an dem Unter-Rhein.
Jung und ſieghaffter Held/ ruhm des beruͤhmten Brennen/
Wie wuͤrdig wird man itzt dich ſeinen folger nennen!
Faͤngt doch dein regiment mit ſolchen wundern an/
Die Friedrich Wilhelm ſelbſt/ im alter erſt/ gethan.
Du treibſt im erſten jahr dein und der welt gewerbe.
Du bringeſt deinen Freund zu ſeinem Koͤnigs-erbe.
Der vorſchub deines heers befoͤrdert dieſen ſchluß/
Daß er/ ſo ſchwer es ſchien/ dennoch gelingen muß.
Du ſtaͤrckſt die Bataver/ deckſt dein’ und ihre laͤnder.
Du knuͤpffeſt in dem reich die allerfeſten baͤnder.
Durch deinen klugen rath hat Teutſchland ſich vereint/
Und ſchlaͤgt mit einer hand den allgemeinen feind.
Jhr helden war dein wort/ die fuͤrſten zu erwecken:
Welch ungeheures feur darf unſern Rhein erſchrecken?
Ein
* Die Maintz wieder einnahmen/ und unter denen auch Seine
Churfuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu Sachſen Johann Georg
der Dritte.
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[207/0223] Vermiſchte Gedichte. Danckſagung Des befreyten Unter-Rheins an Se. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg Friedrich den Dritten. Nach der uͤbergabe von Bonn Anno 1689. † † † Inſtat vi patria Pyrrhus. 2. æn. 491. SO recht/ du deutſches volck/ ihr tapfern Alemannen/ Es koſtet euch nur ernſt die Frantzen zu verbannen. So oft’ ihr euch am Rhein geruͤſtet laſſen ſehn/ Kan ſchon/ von alters her/ kein Gallier beſtehn. Wo ſind die rauber hin? ein zug hat ſie zerſtreuet/ Und mein beſchwerter ſtrohm iſt wiederumb befreyet. Euch hab’ ich ſchon gedanckt/ beſchirmer um den Mayn/ * Nun komm ich auch zu dir/ held an dem Unter-Rhein. Jung und ſieghaffter Held/ ruhm des beruͤhmten Brennen/ Wie wuͤrdig wird man itzt dich ſeinen folger nennen! Faͤngt doch dein regiment mit ſolchen wundern an/ Die Friedrich Wilhelm ſelbſt/ im alter erſt/ gethan. Du treibſt im erſten jahr dein und der welt gewerbe. Du bringeſt deinen Freund zu ſeinem Koͤnigs-erbe. Der vorſchub deines heers befoͤrdert dieſen ſchluß/ Daß er/ ſo ſchwer es ſchien/ dennoch gelingen muß. Du ſtaͤrckſt die Bataver/ deckſt dein’ und ihre laͤnder. Du knuͤpffeſt in dem reich die allerfeſten baͤnder. Durch deinen klugen rath hat Teutſchland ſich vereint/ Und ſchlaͤgt mit einer hand den allgemeinen feind. Jhr helden war dein wort/ die fuͤrſten zu erwecken: Welch ungeheures feur darf unſern Rhein erſchrecken? Ein * Die Maintz wieder einnahmen/ und unter denen auch Seine Churfuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu Sachſen Johann Georg der Dritte.

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/223>, abgerufen am 25.11.2024.