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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Begräbniß-Gedichte.

Und so mir recht ist/ hört man schon
Vor Namur seinen donner-thon.

Was dünckt dich bey den dicken wällen/
Den steilen felsen/ da sie stehn/
Den mauren/ die kaum abzusehn:
Solt' einen hier auch etwas fällen?
Voraus/ da Boufler sie beschützt/
Und zwischen hundert stücken sitzt.
Gieb acht/ die dort ihr lager schlagen/
Die rüsten sich in diese klufft/
So hoch erhaben in die lufft/
Den tod durch feur und schwerdt zu tragen:
Und brechen würcklich durch den stein
Von allen eck- und seiten ein.
Da wird ein gantzes werck ersteigen/
Und hier ein halber thurm gesprengt:
Da sieht man freund und feind vermengt/
Bey tausenden darnieder liegen.
Des siegers und besiegten fall
Füllt in- und ausserhalb den wall.
Und zwar wilst du bekandte suchen/
Besieh der Brandenburger schaar.
Wie drängen die sich zur gefahr/
Daß auch die Frantzen auff sie fluchen/
Als wenn von ihrer seiten her
Der tod noch eins so gräßlich wär.
Allein/ indem sie auffwerts klimmen/
Und an den fels wie gemsen ziehn;
Klagt manches stamm-hauß in Berlin:
Daß

Begraͤbniß-Gedichte.

Und ſo mir recht iſt/ hoͤrt man ſchon
Vor Namur ſeinen donner-thon.

Was duͤnckt dich bey den dicken waͤllen/
Den ſteilen felſen/ da ſie ſtehn/
Den mauren/ die kaum abzuſehn:
Solt’ einen hier auch etwas faͤllen?
Voraus/ da Boufler ſie beſchuͤtzt/
Und zwiſchen hundert ſtuͤcken ſitzt.
Gieb acht/ die dort ihr lager ſchlagen/
Die ruͤſten ſich in dieſe klufft/
So hoch erhaben in die lufft/
Den tod durch feur und ſchwerdt zu tragen:
Und brechen wuͤrcklich durch den ſtein
Von allen eck- und ſeiten ein.
Da wird ein gantzes werck erſteigen/
Und hier ein halber thurm geſprengt:
Da ſieht man freund und feind vermengt/
Bey tauſenden darnieder liegen.
Des ſiegers und beſiegten fall
Fuͤllt in- und auſſerhalb den wall.
Und zwar wilſt du bekandte ſuchen/
Beſieh der Brandenburger ſchaar.
Wie draͤngen die ſich zur gefahr/
Daß auch die Frantzen auff ſie fluchen/
Als wenn von ihrer ſeiten her
Der tod noch eins ſo graͤßlich waͤr.
Allein/ indem ſie auffwerts klimmen/
Und an den fels wie gemſen ziehn;
Klagt manches ſtamm-hauß in Berlin:
Daß
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[178/0194] Begraͤbniß-Gedichte. Und ſo mir recht iſt/ hoͤrt man ſchon Vor Namur ſeinen donner-thon. Was duͤnckt dich bey den dicken waͤllen/ Den ſteilen felſen/ da ſie ſtehn/ Den mauren/ die kaum abzuſehn: Solt’ einen hier auch etwas faͤllen? Voraus/ da Boufler ſie beſchuͤtzt/ Und zwiſchen hundert ſtuͤcken ſitzt. Gieb acht/ die dort ihr lager ſchlagen/ Die ruͤſten ſich in dieſe klufft/ So hoch erhaben in die lufft/ Den tod durch feur und ſchwerdt zu tragen: Und brechen wuͤrcklich durch den ſtein Von allen eck- und ſeiten ein. Da wird ein gantzes werck erſteigen/ Und hier ein halber thurm geſprengt: Da ſieht man freund und feind vermengt/ Bey tauſenden darnieder liegen. Des ſiegers und beſiegten fall Fuͤllt in- und auſſerhalb den wall. Und zwar wilſt du bekandte ſuchen/ Beſieh der Brandenburger ſchaar. Wie draͤngen die ſich zur gefahr/ Daß auch die Frantzen auff ſie fluchen/ Als wenn von ihrer ſeiten her Der tod noch eins ſo graͤßlich waͤr. Allein/ indem ſie auffwerts klimmen/ Und an den fels wie gemſen ziehn; Klagt manches ſtamm-hauß in Berlin: Daß

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/194>, abgerufen am 25.11.2024.