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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Sinn-Gedichte.
6.
Diana/ das Frl. Wolffskehl/ so eine braut.
JCh jage was ich kan/ die helden zu bewirthen/
Und werde/ wie ein wild/ vom liebes-gott erjagt.
Wer kennt Endymion/ den so geschlancken hirten?
Der hat mich überrascht; wer hätt' es mir gesagt!
So geht es/ wenn man sich gar zu vermessen wagt:
Man jagt und wird erjagt;
Jtzt such ich/ für den wald/ der Venus liebes-myrthen.
7.
Die vier matrosen an Se. Churfürstl.
Durchl. zu Sachsen.
VErzeih uns junger held/ daß wir matrosen fragen:
[Du kanst es uns vielleicht aus der erfahrung sagen/]
Gleicht uns die liebe nicht auff unsern ruder-bäncken?
Jm rudern kehren wir den rücken nach dem port;
Und der ist doch der ort/
Wohin wir unser schiff mit allen kräfften lencken.
Die schlauen liebenden/ die machens freylich so/
Sie stellen sich gar kalt/ und brennen lichter-loh:
Sie sehen nicht dahin/ wohin sie doch gedencken.
8.
Die vier bauern. Der erste bauer tröstet sich
bey diesen schweren zeiten mit der guten
obrigkeit die wir haben.
WAs wollen wir denn arme bauren/
Da alles heute sich ergetzt/
Allein des krieges wegen trauren/
Der uns in manche sorgen setzt?
Es
G 3
Sinn-Gedichte.
6.
Diana/ das Frl. Wolffskehl/ ſo eine braut.
JCh jage was ich kan/ die helden zu bewirthen/
Und werde/ wie ein wild/ vom liebes-gott erjagt.
Wer kennt Endymion/ den ſo geſchlancken hirten?
Der hat mich uͤberraſcht; wer haͤtt’ es mir geſagt!
So geht es/ wenn man ſich gar zu vermeſſen wagt:
Man jagt und wird erjagt;
Jtzt ſuch ich/ fuͤr den wald/ der Venus liebes-myrthen.
7.
Die vier matroſen an Se. Churfuͤrſtl.
Durchl. zu Sachſen.
VErzeih uns junger held/ daß wir matroſen fragen:
[Du kanſt es uns vielleicht aus der erfahrung ſagen/]
Gleicht uns die liebe nicht auff unſern ruder-baͤncken?
Jm rudern kehren wir den ruͤcken nach dem port;
Und der iſt doch der ort/
Wohin wir unſer ſchiff mit allen kraͤfften lencken.
Die ſchlauen liebenden/ die machens freylich ſo/
Sie ſtellen ſich gar kalt/ und brennen lichter-loh:
Sie ſehen nicht dahin/ wohin ſie doch gedencken.
8.
Die vier bauern. Der erſte bauer troͤſtet ſich
bey dieſen ſchweren zeiten mit der guten
obrigkeit die wir haben.
WAs wollen wir denn arme bauren/
Da alles heute ſich ergetzt/
Allein des krieges wegen trauren/
Der uns in manche ſorgen ſetzt?
Es
G 3
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[101/0117] Sinn-Gedichte. 6. Diana/ das Frl. Wolffskehl/ ſo eine braut. JCh jage was ich kan/ die helden zu bewirthen/ Und werde/ wie ein wild/ vom liebes-gott erjagt. Wer kennt Endymion/ den ſo geſchlancken hirten? Der hat mich uͤberraſcht; wer haͤtt’ es mir geſagt! So geht es/ wenn man ſich gar zu vermeſſen wagt: Man jagt und wird erjagt; Jtzt ſuch ich/ fuͤr den wald/ der Venus liebes-myrthen. 7. Die vier matroſen an Se. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen. VErzeih uns junger held/ daß wir matroſen fragen: [Du kanſt es uns vielleicht aus der erfahrung ſagen/] Gleicht uns die liebe nicht auff unſern ruder-baͤncken? Jm rudern kehren wir den ruͤcken nach dem port; Und der iſt doch der ort/ Wohin wir unſer ſchiff mit allen kraͤfften lencken. Die ſchlauen liebenden/ die machens freylich ſo/ Sie ſtellen ſich gar kalt/ und brennen lichter-loh: Sie ſehen nicht dahin/ wohin ſie doch gedencken. 8. Die vier bauern. Der erſte bauer troͤſtet ſich bey dieſen ſchweren zeiten mit der guten obrigkeit die wir haben. WAs wollen wir denn arme bauren/ Da alles heute ſich ergetzt/ Allein des krieges wegen trauren/ Der uns in manche ſorgen ſetzt? Es G 3

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/117>, abgerufen am 26.11.2024.