Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.Vermischte Arien. Wir sitzen an der Saale Auff rosen/ und in ruh/ Und nehmen an dem strahle Der weißheit täglich zu. Die dürren jahre fliehen/ Und unsre künste blühen; Denn Joseph lebet noch. Ermuntert euch/ ihr armen/ Und trotzet feind und tod! Der himmel zeigt erbarmen/ Und höret eure noth; Ihr sollet nicht verderben/ Nicht durst und hungers sterben; Denn Joseph lebet noch. Und du/ o Deutschlands sonne/ Beglückter Leopold/ Verdopple lust und wonne; Denn alles ist dir hold. Die sieges-palmen grünen/ Daß glücke muß dir dienen/ Und Joseph lebet noch. Dein Joseph/ dessen jugend Die alten offt entzückt; Dein Joseph/ dessen tugend Das gantze land erqvickt; Dein Joseph/ unsre weide/ Dein Joseph/ deine freude/ Dein Joseph lebet noch. Ach/ daß er ewig lebe! Und herrsche so wie du! Der GOtt des Vaters gebe Ihm stärcke/ heil und ruh! Denn was bey noth und kriegen Uns alle kan vergnügen Ist: Joseph lebet noch. Wer
Vermiſchte Arien. Wir ſitzen an der Saale Auff roſen/ und in ruh/ Und nehmen an dem ſtrahle Der weißheit taͤglich zu. Die duͤrren jahre fliehen/ Und unſre kuͤnſte bluͤhen; Denn Joſeph lebet noch. Ermuntert euch/ ihr armen/ Und trotzet feind und tod! Der himmel zeigt erbarmen/ Und hoͤret eure noth; Ihr ſollet nicht verderben/ Nicht durſt und hungers ſterben; Denn Joſeph lebet noch. Und du/ o Deutſchlands ſonne/ Begluͤckter Leopold/ Verdopple luſt und wonne; Denn alles iſt dir hold. Die ſieges-palmen gruͤnen/ Daß gluͤcke muß dir dienen/ Und Joſeph lebet noch. Dein Joſeph/ deſſen jugend Die alten offt entzuͤckt; Dein Joſeph/ deſſen tugend Das gantze land erqvickt; Dein Joſeph/ unſre weide/ Dein Joſeph/ deine freude/ Dein Joſeph lebet noch. Ach/ daß er ewig lebe! Und herrſche ſo wie du! Der GOtt des Vaters gebe Ihm ſtaͤrcke/ heil und ruh! Denn was bey noth und kriegen Uns alle kan vergnuͤgen Iſt: Joſeph lebet noch. Wer
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Vermiſchte Arien.
Wir ſitzen an der Saale
Auff roſen/ und in ruh/
Und nehmen an dem ſtrahle
Der weißheit taͤglich zu.
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Und unſre kuͤnſte bluͤhen;
Denn Joſeph lebet noch.
Ermuntert euch/ ihr armen/
Und trotzet feind und tod!
Der himmel zeigt erbarmen/
Und hoͤret eure noth;
Ihr ſollet nicht verderben/
Nicht durſt und hungers ſterben;
Denn Joſeph lebet noch.
Und du/ o Deutſchlands ſonne/
Begluͤckter Leopold/
Verdopple luſt und wonne;
Denn alles iſt dir hold.
Die ſieges-palmen gruͤnen/
Daß gluͤcke muß dir dienen/
Und Joſeph lebet noch.
Dein Joſeph/ deſſen jugend
Die alten offt entzuͤckt;
Dein Joſeph/ deſſen tugend
Das gantze land erqvickt;
Dein Joſeph/ unſre weide/
Dein Joſeph/ deine freude/
Dein Joſeph lebet noch.
Ach/ daß er ewig lebe!
Und herrſche ſo wie du!
Der GOtt des Vaters gebe
Ihm ſtaͤrcke/ heil und ruh!
Denn was bey noth und kriegen
Uns alle kan vergnuͤgen
Iſt: Joſeph lebet noch.
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