Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

Bild:
<< vorherige Seite
Vermischte Gedichte.
Dem dieses nicht vergunt/ bewundert nur dein gläntzen;
Du bist der sonnen gleich/ die hat ihr eigen licht/
Der Adel/ den du führst/ hegt nicht so schlechte grentzen/
Dadurch der scharffe zahn des tollen neides bricht.
Diß ist der schöne danck/ wohl-edler/ für den fleiß
Den die gelehrte zunfft nicht gnug zu rühmen weiß.
Das auge Schlesiens/ der städte zier und krone/
Budorgis freuet sich; es jauchzet Herren-stadt;
Saline schmeichelt dir als neuem ehren-sohne;
Den sie nur gar zu gern in ihren armen hat.
Ja was die feder itzt nicht füglich melden kan/
Beut     -     -     -     selber dir mit beyden händen an.
Indes da manche faust sich höchst verbunden schätzet/
Zu steigen in dein lob durch ein geschicktes blat/
So wird ein kurtzer wunsch von mir hieher gesetzet/
Der wenig von der kunst geübter dichter hat:
Wohl-edler musen-freund/ sey himmel-ab beglückt;
So lange/ biß der artzt zum patienten schickt.

Auff den geburts-tag seiner Excellentz
des Herrn geheimbden Raths Stryke.
VErschmähe/ kluger mann/ die schlechten zeilen nicht/
Die freund und diener dir anitzt zum opffer bringen.
Wir suchen deinen ruhm in keinen reim zu zwingen:
Wir singen nicht allhier/ was Fama von dir spricht:
Nicht/ wie der Oder-strand; nicht/ wie der Elbe grentzen/
O weltgepriesnes licht/ von deinen strahlen gläntzen.
Es ist was altes schon/ daß/ wie ein ieder sagt/
Drey hohe schulen sich durch deinen fleiß erhoben:
Daß fürst und hoff dich liebt/ daß dich die frembden loben/
Und man dich weit und breit um recht und urthel plagt.
Ein
T 3
Vermiſchte Gedichte.
Dem dieſes nicht vergunt/ bewundert nur dein glaͤntzen;
Du biſt der ſonnen gleich/ die hat ihr eigen licht/
Der Adel/ den du fuͤhrſt/ hegt nicht ſo ſchlechte grentzen/
Dadurch der ſcharffe zahn des tollen neides bricht.
Diß iſt der ſchoͤne danck/ wohl-edler/ fuͤr den fleiß
Den die gelehrte zunfft nicht gnug zu ruͤhmen weiß.
Das auge Schleſiens/ der ſtaͤdte zier und krone/
Budorgis freuet ſich; es jauchzet Herren-ſtadt;
Saline ſchmeichelt dir als neuem ehren-ſohne;
Den ſie nur gar zu gern in ihren armen hat.
Ja was die feder itzt nicht fuͤglich melden kan/
Beut     ⸗     ⸗     ⸗     ſelber dir mit beyden haͤnden an.
Indes da manche fauſt ſich hoͤchſt verbunden ſchaͤtzet/
Zu ſteigen in dein lob durch ein geſchicktes blat/
So wird ein kurtzer wunſch von mir hieher geſetzet/
Der wenig von der kunſt geuͤbter dichter hat:
Wohl-edler muſen-freund/ ſey himmel-ab begluͤckt;
So lange/ biß der artzt zum patienten ſchickt.

Auff den geburts-tag ſeiner Excellentz
des Herrn geheimbden Raths Stryke.
VErſchmaͤhe/ kluger mann/ die ſchlechten zeilen nicht/
Die freund und diener dir anitzt zum opffer bringen.
Wir ſuchen deinen ruhm in keinen reim zu zwingen:
Wir ſingen nicht allhier/ was Fama von dir ſpricht:
Nicht/ wie der Oder-ſtrand; nicht/ wie der Elbe grentzen/
O weltgeprieſnes licht/ von deinen ſtrahlen glaͤntzen.
Es iſt was altes ſchon/ daß/ wie ein ieder ſagt/
Drey hohe ſchulen ſich durch deinen fleiß erhoben:
Daß fuͤrſt und hoff dich liebt/ daß dich die frembden loben/
Und man dich weit und breit um recht und urthel plagt.
Ein
T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0337" n="293"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Vermi&#x017F;chte Gedichte.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="16">
            <l>Dem die&#x017F;es nicht vergunt/ bewundert nur dein gla&#x0364;ntzen;</l><lb/>
            <l>Du bi&#x017F;t der &#x017F;onnen gleich/ die hat ihr eigen licht/</l><lb/>
            <l>Der Adel/ den du fu&#x0364;hr&#x017F;t/ hegt nicht &#x017F;o &#x017F;chlechte grentzen/</l><lb/>
            <l>Dadurch der &#x017F;charffe zahn des tollen neides bricht.</l><lb/>
            <l>Diß i&#x017F;t der &#x017F;cho&#x0364;ne danck/ wohl-edler/ fu&#x0364;r den fleiß</l><lb/>
            <l>Den die gelehrte zunfft nicht gnug zu ru&#x0364;hmen weiß.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="17">
            <l>Das auge Schle&#x017F;iens/ der &#x017F;ta&#x0364;dte zier und krone/</l><lb/>
            <l>Budorgis freuet &#x017F;ich; es jauchzet Herren-&#x017F;tadt;</l><lb/>
            <l>Saline &#x017F;chmeichelt dir als neuem ehren-&#x017F;ohne;</l><lb/>
            <l>Den &#x017F;ie nur gar zu gern in ihren armen hat.</l><lb/>
            <l>Ja was die feder itzt nicht fu&#x0364;glich melden kan/</l><lb/>
            <l>Beut <space dim="horizontal"/> &#x2E17; <space dim="horizontal"/> &#x2E17; <space dim="horizontal"/> &#x2E17; <space dim="horizontal"/> &#x017F;elber dir mit beyden ha&#x0364;nden an.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <l>Indes da manche fau&#x017F;t &#x017F;ich ho&#x0364;ch&#x017F;t verbunden &#x017F;cha&#x0364;tzet/</l><lb/>
            <l>Zu &#x017F;teigen in dein lob durch ein ge&#x017F;chicktes blat/</l><lb/>
            <l>So wird ein kurtzer wun&#x017F;ch von mir hieher ge&#x017F;etzet/</l><lb/>
            <l>Der wenig von der kun&#x017F;t geu&#x0364;bter dichter hat:</l><lb/>
            <l>Wohl-edler mu&#x017F;en-freund/ &#x017F;ey himmel-ab beglu&#x0364;ckt;</l><lb/>
            <l>So lange/ biß der artzt zum patienten &#x017F;chickt.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#b">Auff den geburts-tag &#x017F;einer Excellentz</hi><lb/>
des Herrn geheimbden Raths Stryke.</head><lb/>
          <byline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Im namen dero ti&#x017F;ch-ge&#x017F;ell&#x017F;chafft.</hi><lb/>
B. N.</hi> </byline><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">V</hi>Er&#x017F;chma&#x0364;he/ kluger mann/ die &#x017F;chlechten zeilen nicht/</l><lb/>
            <l>Die freund und diener dir anitzt zum opffer bringen.</l><lb/>
            <l>Wir &#x017F;uchen deinen ruhm in keinen reim zu zwingen:</l><lb/>
            <l>Wir &#x017F;ingen nicht allhier/ was Fama von dir &#x017F;pricht:</l><lb/>
            <l>Nicht/ wie der Oder-&#x017F;trand; nicht/ wie der Elbe grentzen/</l><lb/>
            <l>O weltgeprie&#x017F;nes licht/ von deinen &#x017F;trahlen gla&#x0364;ntzen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>Es i&#x017F;t was altes &#x017F;chon/ daß/ wie ein ieder &#x017F;agt/</l><lb/>
            <l>Drey hohe &#x017F;chulen &#x017F;ich durch deinen fleiß erhoben:</l><lb/>
            <l>Daß fu&#x0364;r&#x017F;t und hoff dich liebt/ daß dich die frembden loben/</l><lb/>
            <l>Und man dich weit und breit um recht und urthel plagt.</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">T 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[293/0337] Vermiſchte Gedichte. Dem dieſes nicht vergunt/ bewundert nur dein glaͤntzen; Du biſt der ſonnen gleich/ die hat ihr eigen licht/ Der Adel/ den du fuͤhrſt/ hegt nicht ſo ſchlechte grentzen/ Dadurch der ſcharffe zahn des tollen neides bricht. Diß iſt der ſchoͤne danck/ wohl-edler/ fuͤr den fleiß Den die gelehrte zunfft nicht gnug zu ruͤhmen weiß. Das auge Schleſiens/ der ſtaͤdte zier und krone/ Budorgis freuet ſich; es jauchzet Herren-ſtadt; Saline ſchmeichelt dir als neuem ehren-ſohne; Den ſie nur gar zu gern in ihren armen hat. Ja was die feder itzt nicht fuͤglich melden kan/ Beut ⸗ ⸗ ⸗ ſelber dir mit beyden haͤnden an. Indes da manche fauſt ſich hoͤchſt verbunden ſchaͤtzet/ Zu ſteigen in dein lob durch ein geſchicktes blat/ So wird ein kurtzer wunſch von mir hieher geſetzet/ Der wenig von der kunſt geuͤbter dichter hat: Wohl-edler muſen-freund/ ſey himmel-ab begluͤckt; So lange/ biß der artzt zum patienten ſchickt. Auff den geburts-tag ſeiner Excellentz des Herrn geheimbden Raths Stryke. Im namen dero tiſch-geſellſchafft. B. N. VErſchmaͤhe/ kluger mann/ die ſchlechten zeilen nicht/ Die freund und diener dir anitzt zum opffer bringen. Wir ſuchen deinen ruhm in keinen reim zu zwingen: Wir ſingen nicht allhier/ was Fama von dir ſpricht: Nicht/ wie der Oder-ſtrand; nicht/ wie der Elbe grentzen/ O weltgeprieſnes licht/ von deinen ſtrahlen glaͤntzen. Es iſt was altes ſchon/ daß/ wie ein ieder ſagt/ Drey hohe ſchulen ſich durch deinen fleiß erhoben: Daß fuͤrſt und hoff dich liebt/ daß dich die frembden loben/ Und man dich weit und breit um recht und urthel plagt. Ein T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/337
Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/337>, abgerufen am 27.08.2024.